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Nusa Lembongan - Lovina Bali - Lombok und “Reiseblues”

Veröffentlicht: 19.08.2023

Hello ihr Lieben ☀️ 

Wow, mittlerweile sind 4 Wochen vergangen. Wahnsinn, die Zeit vergeht so schnell und mittlerweile bricht meine letzte Woche an, bevor es kurz zurück nach Deutschland geht. 

Nach meinem Sulawesi Trip habe ich mich erstmal ein paar Tage in Uluwatu erholt und mir mit Massagen und leckerem Essen und Entspannung am Strand was gutes getan.

Danach hab ich mich nach Nusa Lembongan gemacht. Die kleine Insel liegt ca. 40 min Bootsfahrt vor Bali und kurz vor Nusa Penida. Die Insel ist wirklich klein und gemütlich und es gibt sehr schöne Tauchspots rundherum. Letztes Jahr war ich schon an einigen Spots, als ich in Nusa Penida meinen Openwater- Tauchschein gemacht habe. Nach meiner Ankunft hab ich mir ein „Taxi“ genommen - auf der Ladefläche eines kleinen Transporters ging es 10 min zum Hotel. Dort angekommen hab ich mich nach einem Abendessen ins Bett gemacht. Die Anreisetage sind immer spannend und schön weil man gleichzeitig viel sieht, aber auch anstrengend. 

Mein balinesischer Tourguide Kadek wird später anreisen um die Woche mit mir auf Lembongan zu bleiben. An meinem ersten Tag in Nusa Lembongan gehts in die Mangroven. Mit einem kleinen Kajak kann man durch den Fluß paddeln entlang der Mangroven und dem Meer. Für das richtige Feeling läuft die Fluch der Karibik Musik! 

Wir paddeln aus dem Mangroven Wald und landen am Meer, es ist Ebbe und unter uns kann man durch das klare Wasser die Korallen sehen und eine Menge stacheliger Seeigel. Jaja.. und es ist Ebbe und nach 50 Metern bleiben wir am Grund hängen 😅 Keiner mag aussteigen, wegen der Seeigel und wir befreien uns irgendwie mit dem Paddel. Fast gekentert 🙈 Die Aktion schenkt mir Muskelkater in den Schultern und Armen am nächsten Tag 😅 

Das hält mich natürlich nicht auf. Mit dem Roller geht es am Morgen zum „Devils Tear“ Direkt am Meer an steinigen Klippen brechen die Wellen mit massiver Kraft und das Wasser spritzt meterhoch. Es ist wieder eine ganz neue Landschaft, jede Insel ist wirklich unterschiedlich und hat seine eigene individuelle Schönheit. Direkt neben Nusa Lembongan liegt die noch kleinere Insel Nusa Ceningang. Die beiden Inseln sind durch eine gelbe Brücke verbunden, dort finde ich eine mega schöne Küste. Das Meer ist dunkelblau bis türkis und die Wellen brechen sich an der steinigen Küste. Ich setzte mich an einen kleinen Aussichtspunkt und genieße den wunderschönen Ausblick. Und im nächsten Moment springt in kurzer Entfernung einfach ein Rochen aus dem Meer!! Ich glaube es war ein Adlerrochen, ich habe schon Videos gesehen, aber noch nie mit eigenen Augen! Ich bin mega fasziniert und bekomme mich gar nicht mehr ein! Springt da einfach ein Rochen aus dem Wasser 🤩 

Auf dem Rückweg halten wir an einem Restaurant direkt an einer Klippe über dem Meer. Haha und dann wieder ein Erlebnis, weshalb ich einfach Indonesien so liebe. Beim bezahlen stellen wir fest, dass und 15k IDR (1€) fehlen 🙈 und der nächste Geldautomat ist einfach ne halbe Stunde entfernt.. ich muss meinen Ausweis da lassen und wir machen uns auf dem Weg zum Roller. Dort fragt Kadek einen Local und er gibt uns einfach die 15k. Die Menschen hier sind einfach so unglaublich  hilfsbereit. 

Am Abend gehen wir zum Strand bei einem Magarita und Bier geht die Sonne mit wunderschönem Licht im Meer unter. 

Die letzten Tage hatte ich etwas entzündete Mandeln und ich habe meinen Tauchgang immer wieder verschoben doch morgen möchte ich endlich loslegen. Mein Hals fühlt sich nach 3 Tagen wieder gut an🙏🏻 

Am nächsten Morgen geht es um halb 9 zur Tauchschule. Mein Tauchguide ist super lieb und sie sagt es gibt etwas Strömung unter Wasser, die manchmal in einer Stunde 4 mal wechselt von links nach rechts. Ich bin froh, dass ich mir vor meiner Reise einen eigenen Tauchcomputer und eine Boje gekauft habe. Letztes Jahr hatte ich von meiner Tauchschule keinen eigenen Computer bekommen und mein Buddy war auf einmal weg… und nach dem mir ein Gast aus der Birke seine Geschichte erzählt hat, dass er in eine Unterwasserströmung kam, die ihn nach unten gezogen hat und er einen längeren Safety Stop gebraucht hat und dann auch noch an der Oberfläche keinen seiner Tauchgruppe gefunden hat und ne Stunde im Wasser gewartet hat bis er gefunden wurde - dachte ich mir das Geld sollte man doch investieren! 

Der Tauchgang ist super! Das Riff ist unglaublich gesund, es sind soo viele Fische unterwegs und eine Schildkröte kreuzt auch meinen Weg. Das Tauchen ist wirklich wunderbar, man ist einfach in einer vollkommen anderen Welt, der Kopf fährt komplett runter, man konzentriert sich auf das Atmen und sobald man seine Balance gefunden hat ist man einfach im Flow mit dem Wasser und schwebt mit all den Fischen durch die Unterwasserwelt. Ich genieße es sehr, alle Gedanken sind stumm. 

Nach knapp 50 Minuten tauchen wir auf und werden von unserem Boot eingesammelt um zum nächsten Tauchspot zu fahren. 

Beim zweiten Tauchgang hatte ich etwas Probleme mit dem Druckausgleich, aber nach ein paar Minuten geht es und ich kann runter. Auf 12 Metern ist wirklich ganz schön Strömung. In einem affenzahn zieht das Riff linker Hand an mir vorbei, bzw. ich an dem Riff. Nach 10 Minuten wechselt die Strömung, haha und wir drehen um. Das hatte ich so auch noch nicht erlebt. Wir schweben mit der Strömung über die Korallen und ich fühle mich wie Superman, es hat was von fliegen. 

Nach dem zweiten Tauchgang geht es zurück. Den Rest des Tages schlummer ich am Strand 😊 Als ich zurück ins Hotel laufe sehe ich, dass jemand in das Zimmer neben mir eingezogen ist. Und irgendwie hab ich das Gefühl die Frau zu kennen. Nach 10 Minuten hin und her überlegen gehe ich auf sie zu und ja! Wir haben letztes Jahr gemeinsam auf Nusa Penida zwei Tage lang zusammen getaucht! 

Die Welt ist echt super klein 🙈  

Am nächsten Morgen geht es zurück nach Bali, die nächsten Tage möchte ich in den Nordosten von Bali. Auf dem Rückweg fängt mein Ohr an etwas weh zu tun, ich hab das Gefühl, Wasser im Ohr zu haben. Ich hoffe, dass es bald weg ist.

Die Fahrt ist mega ruckelig, es sind viel Wellen und ich kann euch nur empfehlen, einen Platz in den hinteren Reihen zu nehmen, da ist es nicht ganz so schlimm. 

Für die nächste Nacht habe ich ein Hotel in der Nähe von Ubud. Über den Tag wird das Ohr nicht besser und am Abend sind die Schmerzen dann unerträglich. Nach 1,5 Monaten reisen liege ich zum ersten mal so richtig heulend im Bett.. Es ist schlimmer als die Lebensmittelvergiftung und ich fühle mich ziemlich verloren. Aber auch das kommt vor, auch wenn man auf einer paradiesischen Insel ist und das Schöne ist, man kann heutzutage ganz einfach nach Hause telefonieren und sich ein paar tröstende Worte holen. Trotzdem ist es schei**** alleine krank zu sein und keinen bei sich zu haben der einen in den Arm nimmt oder eine Tasse Tee bringt oder zum Arzt fährt.

Ich schmeiße mir ein paar Ibuprofen rein und versuche zu schlafen. Am nächsten Morgen stelle ich fest, dass es super geschwollen ist und in der Nacht irgendwas aufgegangen ist, da das ganze Kopfkissen voll Blut ist. Na gut also mit dem Taxi zum Arzt. Dort bekomme ich Antibiotika und Schmerzmittel, ich denke, die Mandelentzündung war nicht ganz ausgeheilt und es hat sich bis ins Ohr gearbeitet.. Na gut. Ich beschließe mich noch zwei Tage auszuruhen bevor ich weiter reise. So langsam habe ich genug von meinem Körper ständig ausgebremst zu werden.. 

Meine Gefühlswelt ist ziemlich durcheinander - ich möchte unbedingt dort hin, da man dort mit Delfinen tauchen und schnorcheln kann.. und jetzt ist mein Ohr kaputt und ich darf nicht schwimmen. Ich bin sauer und enttäuscht und genervt.. darf man auch mal sein, ich brummel  und schmolle die Tage vor mich hin. Dann reicht es, nach zwei Tagen ausruhen geht es nach Lovina, Kadek fährt mich wieder und die Fahrt alleine dorthin ist unglaublich schön. Einmal quer durch Bali, über die Berge, wo es echt kühl ist. Vorbei an Erdbeerfeldern und Seen geht es nach 1,5 Stunden mit eine weitere halbe Stunde die Serpentinen runter zum Meer. Die gute Laune packt mich wieder und ich freue mich auf den kleinen Fischerort. Ich habe ein super schönes Hotel gefunden in dem ich zwei Tage übernachte. 

Am nächsten Morgen heißt es um halb 6 morgens raus aus den Federn und zum Hafen. Dort wartet bereits ein Boot, dass zum Sonnenaufgang auf das Meer fährt um die Delfine zu beobachten. Ich bin mittlerweile wirklich sehr an das heiße Wetter gewohnt und friere trotz Pullover bei 20 Grad :D

Die Bootsfahrt dauert 15 Minuten und wir kommen an die Stelle an der die Delfinschule wohl jeden morgen ihr Frühstück jagt. 

Es ist eine gemischte Erfahrung - über 30 Boote warten mit Touristen auf dem Wasser. Dann wird es hektisch, alle Boote starten los, 50m vor uns taucht die Flosse eines Delfins auf und alle Boote fahren hinterher. 

Ich weiß nicht warum, aber Delfinen zu begegnen erfüllt einen mit einer unglaublich Freude. Immer wieder tauchen sie neben den Booten auf und im Hintergrund startet die Sonne aus dem Meer für den neuen Tag. 

Ich würde es allerdings nicht nochmal machen, die ganzen Boote jagen den Delfinen nach, sobald sie auftauchen und das muss unglaublich stressig für die Tiere sein. So etwas möchte ich eigentlich überhaupt nicht unterstützen, leider war ich erst im Nachhinein schlauer. 

Zurück im Hotel wird etwas Schlaf nachgeholt bevor es zu einem kleinen Wasserfall in der Nähe geht. Nach 15 Minuten laufen kommen wir an und sind ganz alleine vor einem wirklich schönen Wasserfall. Ich tauche die Füße in das sau kalte Wasser und beobachte wie die Wassermaßen den kleinen Hang runter stürzen. Auf dem Rückweg pflückt Kadek eine grüne Kakaofrucht. Ich wusste nicht, dass man die Frucht auch so essen kann. Ich probiere es und es schmeckt süßlich doch nach kurzem kauen ist es einfach nur eklig bitter. Ich verziehe das Gesicht. Kadek lacht mich schallend aus - falls ihr es mal probieren möchtet - man isst nur das Fruchtfleisch um den weichen Kern drumherum 🤣 dann schmeckt das Ganze auch.

Am nächsten Morgen fahren wir zu zwei heißen Quellen in denen man baden kann. Das Wasser hat eine Temperatur von 26 Grad und das Bad ist in der Mitte von einem kleinen Tempel. Am Abend entdecken wir eine kleine abgefahrene Bar am Strand für den Sonnenuntergang. 

Wir beschließen, bevor wir zurück Richtung Ubud fahren noch zwei Nächte in der Mitte Balis zu verbringen in den Bergen. Auf dem Weg fährt vor uns ein Motorrad voll beladen mit kleinen Plastiktüten. Als ich genauer hinschaue schwimmen in den ganzen Beuteln Goldfische! Die werden einfach vom Motorrad aus verkauft. Es ist schon einfach anders hier 🫣🤭

Die armen Fischis denke ich mir, dass muss ja sau heiß da drin sein.. aber wenn sie es nicht überleben würden wäre das ja kein gutes Geschäft für den Besitzer..

Am Straßenrand sind ganz viele Stände mit Obst und Erdbeeren. Wir halten an und ich kaufe eine Schale Erdbeeren - neben denen aus Omas Garten früher - die besten Erdbeeren meines LEBENS. Außerdem verkauft die Dame frittiere Blätter, ich nehme eine Packung mit - keine Ahnung was das für ein Blatt war, aber es war echt super lecker! 

Die nächste Unterkunft ist mitten in den Bergen und das Zimmer ziemlich einfach. Eine Matratze auf dem Boden und ein halboffenes Badezimmer 5 Meter nebendran. Aber die Aussicht ist der Wahnsinn. Es sind nur 20 Grad und für mich mittlerweile sau kalt 🥶🙈

Am Abend macht der Besitzer ein kleines Lagerfeuer. Der Sternenhimmel über mir ist atemberaubend. Wir verbringen zwei Tage in den Bergen, fahren zu einem Wasserfall und einer heißen Quelle. Dann heißt es zurück in Balis Süden. 

Mein Ohr ist immer noch nicht gut, ich bin taub auf dem rechten Ohr und habe immer noch das Gefühl von Wasser im Ohr. 

In meinem Kopf findet eine heiße Diskussion statt. Ich merke, dass ich kaum Energie habe. Jeden zweiten Tag den Rucksack packen, so viele neue Eindrücke verarbeiten und ein Körper der angeschlagen ist. Ich beschließe mir ein Apartment in Keramas zu mieten, mit Küche und kleinem Garten. Unter großen Protesten von Quatschie.. "Du wolltest doch reisen, jetzt bist du schon in Indonesien, du kannst doch nicht eine Woche an einem Ort verbringen. Wie langweilig in einem Apartment zu bleiben an einem Ort, das ist alles so nicht richtig!" Mein innerer Richter kann ganz schön hart zu mir sein. 

Zum Glück habe ich tolle Menschen um mich herum und ein Gespräch mit meiner Mama und meiner besten Freundin Laura helfen mir, Quatschie zu beruhigen. 

Bevor ich in das neue Apartment fahre beschließe ich jedoch, noch mal zu einem HNO zu gehen, um mal endoskopisch nachschauen zu lassen was da vor sich geht. Ich befürchte, dass es nicht nur eine Mittelohrentzündung ist, sondern ein Barotrauma vom tauchen. Nach 3 Anläufen, einer geschlossenen Praxis, 2h warten in einem Krankhaus um dann zu hören, der HNO sei im OP, finde ich endlich einen HNO. Er schaut sich mein Ohr mit dem Endoskop an. Es ist immer noch blutverkrustet und geschwollen. Er verschreibt mir ein stärkeres Antibiotika und Kortison und eine weitere Woche Schwimmverbot... Da das Ohr noch so geschwollen ist kann er nicht sagen, ob das Trommelfell intakt ist. 

Okey, dann weiter Medikamente und warten. 

Als ich da so im Krankenhaus warte muss ich nach 10 Minuten schmollen und sauer sein einfach anfangen zu lachen.. hab ich doch meinen Job gekündigt, um nicht mehr jeden Tag ins Krankenhaus zu gehen und jetzt bin ich doch wieder ständig im Krankenhaus 🤦🏻‍♀️ 😅 man muss es einfach mit Humor nehmen. 

Die nächsten Tage verbringe ich in meinem kleinen Apartment, ein Tag nur im Bett mit Netflix, schwer begleitet von Quatschie, dass sei alles so nicht richtig. Um den entgegen zu wirken schaue ich mir meine Bilder aus den letzten Wochen an. 10 verschiedene Orte in Bali, Gili Air, Sulawesi, Nusa Lembongan Bima - ich sage meinem lieben Quatschie, er darf mal abschalten und ich auch. 

Außerdem habe ich beschlossen jetzt endlich mal Roller fahren zu lernen! Kadek setzt mich auf den Roller und los geht es. 2 Tage üben wir und ich bin echt sau stolz auf mich. Im Linksverkehr, über holprige Straßen und abartigen Verkehr hab ich meine Angst überwunden und Rollerfahren gelernt! Das Gute ist, man muss nur das Handling lernen aber keine Verkehrsregeln - es gibt nämlich keine 🤷🏻‍♀️

Das bedeutet für mich eine unglaubliche Freiheit! Jetzt kann ich einfach so aus dem Haus, einkaufen, schnell essen holen oder zum Strand ohne vorher zu suchen, wo muss ich hin, wie komme ich zurück, gibt es dort die Taxis, Kadek anheuern etc. Jetzt hält mich nichts mehr auf. 

Ich miete mir einen Roller und bekomme einen wundervollen pinken Flitzer, ich muss selbst sehr über mich lachen, als ich mich in der Spiegelung eines Fenster sehe, wie ich da so auf meinem pinken Barbieflitzer hocke.

Nach zwei Tagen, in denen ich ein wenig durch die Umgebung fahre, traue ich mich und mache einen Ausflug. 

In Google Maps habe ich einen Wasserfall oben auf einem Berg, gefunden bei dem man einen Wahnsinns Ausblick hat. Also los! Nach einer halben Stunde Fahrt lande ich irgendwo im Wald. Das Navi hat kein Plan und ich auch nicht, ich hab ja eh keinen Orientierungssinn.. Ich folge einem Schild, dass jedoch ins Nichts führt. Okey denke ich mir, die Fahrt war schon ein Erlebnis, dann gehts jetzt zurück. Ich fahre den schmalen Waldweg zurück an einem kleinen Haus vorbei, da winkt mir eine Dame aus dem Haus zu. Sie fragt mich wo ob ich zu dem Wasserfall möchte. Ja!  Da kann man nur hin wandern, nicht fahren, dauert eine halbe Stunde - sie bringt mich gerne hin. Mega denke ich mir! Sie drückt mir einen Wanderstock in die Hand und fragt, ob ich Wasser dabei habe. Ja, halbe Stunde laufen wird ja nicht so ein Ding werden denke ich mir. Ihr kleiner Hund Booboo begleitet uns, zu Beginn geht es an einem kleinen Fluß entlang über eine Bambusbrücke, sie zeigt mir dass ich nur auf zwei bestimmten Planken laufen soll. Wird schon schief gehen 😅 Wir sind mitten im Dschungel, sie hat 3 kleine Opfergaben mitgenommen die wir auf unserem Weg an kleinen Tempeln niederlegen. Booboo sprintet mit seinen 4 Beinen in einer Geschwindigkeit vor uns durch den Dschungel und wir im Schneckentempo hinterher. Es geht super steil bergauf und ich freu mich schon auf den Rückweg 🙈

Wir unterhalten uns auf indonesisch und ich bin erstaunt wie viel ich mittlerweile verstehe. 3 mal die Woche klettert sie mit Touris zum Wasserfall. Wow, ganz schönes Workout! Es ist echt super anstrengend und ich bin dankbar für den Wanderstock und neidisch auf Booboos 4 Beine 😅

Oben angekommen ist der Ausblick unglaublich - der Weg hat sich definitiv gelohnt! Man sieht das Meer, den Strand und unter uns geht es steil bergab. Ich schaue über das Palmendach des Dschungels durch den wir zuvor nach oben geklettert sind. Meine liebe Begleitung wird zur Fotografin und macht Bilder von mir. Wir essen ein paar Snacks die sie mitgenommen hat und nach einer ganzen Weile brechen wir den Rückweg an. Runter ist definitiv schlimmer als hoch. Wir hören, dass irgendwo jemand im Wald arbeitet. Sie ruft in den Wald und von irgendwo kommt Antwort. Es ist ihr Nachbar, die beiden unterhalten sich durch den Dschungel hinweg. Ich hab keine Ahnung wo er saß 🙈😅 Zurück bietet sie mir noch einen Kaffee an den ich gerne annehme. Ich bedanke mich herzlich bei ihr und mache mich auf den Rückweg. 

Zufrieden und erfüllt falle ich ins Bett. (Die nächsten zwei Tage hatte ich übrigens echt Muskelkater) 

Ich verbringe 10 Tage in meinem Apartment und Leute, ich war happy als ich mir mein Frühstück selbst gemacht habe, mein Bett morgens, habe gekehrt und den Garten gewässert und war echt glücklich darüber. Es hat mir unglaublich gut getan, eine Routine zu haben und mal etwas anzukommen. Ich bin nach einer Woche nochmal zum Arzt und habe noch mal eine Runde Antibiotika und Kortison bekommen, da ich immer noch taub war und die Entzündung nicht weg war. Jedoch konnte er diesmal mein Trommelfell einsehen und es ist tatsächlich etwas perforiert. Trotz alldem und einer weiteren Woche Schwimmverbot (echt mies für mich) bin ich froh, dass es jetzt ist- denn im Flugzeug sitzen mit perforierten Trommelfell möchte ich mir gar nicht erst vorstellen.. 

Die Tage gehen so ihren Lauf, ich bin sehr mit mir beschäftigt, durch die Ruhe kommen auch viele Gedanken hoch, Quatschie ist immer noch nicht mit dem "an-einem-Ort-bleiben" einverstanden. Ich komme nicht ganz dagegen an, was auch in Ordnung ist. Ich beschließe dem nachzugeben und buche mir ein Ticket nach Lombok. Allerdings erst nach Galungan in Bali. 

Es ist der zweithöchste Feiertag in Bali und seit Tagen sind alle auf der Insel am vorbereiten. Die Tempel werden geschmückt, vor jedes Haus wird ein "Penjor" aufgestellt. Es ist ein langer Bambus Staab, der mit Geflechten aus Palmenblättern verziert und mit einer Kokosnuss behangen wird.

An Galungan versammelt sich die ganze Familie, es wird gemeinsam gegessen, gebetet und gemeinsam in den Tempel gegangen. An diesem Tag kommen die Götter zu Besuch auf die Insel, sowie alle verstorbenen Familienmitglieder. Ganz Bali ist dekoriert, die Penjor auf der Straße sind ein wundervoller Anblick, alle Balinesen sind im Sarong unterwegs, überall liegt der Duft der Räucherstäbchen in der Luft, und überall ist die traditionelle Balinesische Musik zu hören - es ist eine wahnsinnig schöne Atmosphäre. Ich bin froh, dass ich das miterleben kann. 🙏🏻

Am nächsten Tag geht es nach Lombok. Ich gehe meiner inneren  Stimme nach, noch mehr reisen zu sollen und andere Orte entdecken zu sollen. Ich habe zuerst zwei Tage in Kuta gebucht und dann um weitere zwei Tage verlängert. Ich habe keine Lust mich zu bewegen, meine Sachen zu packen und auf Lombok Kilometer zu machen. Ich habe mir einen Roller gemietet und mache kleinere Ausflüge, treffe super liebe Menschen, doch kann mich überhaupt nicht aufraffen für die Vulkantour und um ans andere Ende von Lombok zu fahren, an dem super schöne Wasserfälle sein sollen und Reisfelder. Das alles hatte ich im Vorraus rausgesucht und mir überlegt zu machen.

Aber der Gedanke dort hin zu fahren 2h lang um dann nach 3 Tagen wieder zurück zu fahren um an den nächsten Ort zu kommen geht völlig gegen mich. Ganz aufgeben kann ich jedoch noch nicht, ich fahre von Kuta nach Senggigi, ein Ort der eh schon auf dem Weg, um später zurück nach Bali zu kommen. Dort buche ich 2 Nächte und bleibe auch wieder 4. Das Weiterreisen fällt mir unglaublich schwer, ich mag mich nicht bewegen und jetzt endlich akzeptiert das auch Quatschie und gibt Ruhe.

Ich genieße es sehr auf Lombok, auf dem Weg zu einem Strand fahre ich durch einen reinen Palmenwald - für mich das Beste was es gibt. Voll umrandet von Palmen, die Strände sind total leer und das Wasser ist türkisblau. Ich erlebe Sonnenuntergänge die unrealistisch wirken, fahre mit dem Roller durch die Gegend und genieße es einfach. 

Nach knapp 9 Tagen möchte ich zurück nach Bali. Es war gut Quatschie nach zugeben und dem nachzugehen, ich hatte keine Ruhe zuvor und erst auf Lombok wirklich verstanden, dass alles richtig ist so wie ich es mache und ich einen angeschlagenen Körper habe, es anstrengend ist alle zwei Tage den Ort zu wechseln und ich akzeptieren darf, dass ich einfach Reisemüde bin. 

Jetzt sitze ich seit einer Woche in Bali in einem kleinen Apartment mit Küche und einem kleinen Gemeinschaftspool. Koche, fahre zum Strand, war bei einem traditionellen balinesischen Kecak-Dance, war shoppen und ruhe mich einfach aus und lebe ein Leben ohne Job, ohne Verpflichtungen (auch etwas an das man sich erstmal gewöhnen muss)

In 9 Tagen geht der Flieger zurück nach Deutschland. Zuvor muss ich doch noch eine kleine Verrücktheit machen. 

Der Vulkan auf den ich unbedingt steigen wollte liegt ca. 150km von Bali entfernt. Und das Gebiet, in dem man das blaue Feuer nachts sehen kann war seit 3 Monaten von der Regierung gesperrt. Jetzt ist es seit 3 Tagen wieder freigegeben und ich werde mit dem Roller 6h nach Java fahren, um dann endlich auf diesen Vulkan zu steigen. Darauf hab ich wirklich mega Lust und ich freue mich schon riesig. Bis dahin ruhe ich mich hier aus und genieße mein Nichtstun, nichts planen nichts organisieren, denn,  das geht endlich ohne Quatschie. 

Das nächste Abenteuer ist übrigens schon fertig geplant - Mitte September geht es von Frankfurt auf die nächste Reise! 

Übrigens, folgendem musste ich bisher Vorfahrt gewähren:

  • diversen Hunden
  • Kühen
  • gefühlt 100 Enten aufeinmal
  • 12 Wasserbüffeln
  • einigen Pferdekutschen
  • einer Echse

Mal sehen was bei 150km Rollerfahrt dazu kommt 😅


Fühlt euch herzlich umarmt! Bis bald!




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