Veröffentlicht: 07.07.2023
Hello Peoples✌️
(Sorry für die Grammatik! Kommas zur freien Verfügung anbei: ,,,,,,,,,,,,,,,,,, ,,,,,,,,,,,)
Nachdem mein Wunsch mit dem Boot nach Makassar, Sulawesi zu fahren nicht geklappt hat, habe ich mir eine Flugticket geholt. Nach zwei Tagen in der Stadt Bima, die mir nicht wirklich gut gefallen hat, bin ich 1,5 Stunden nach Sulawesi geflogen.
In Bima war aufgrund des Muslimischen Feiertags alles geschlossen und es war super schwer überhaupt ein offenes Warung zum Essen zu finden. Zudem ist dort kaum Tourismus und die Leutenkonnten kaum Englisch, ich wurde angestarrt als wäre ich ein Alien. Ein bisschen habe ich mich daran ja schon gewöhnt aber es war irgendwie ein komischer Vibe. Deshalb war ich froh, als ich im Flieger saß.
Zuvor musste ich allerdings am Flughafen von Bima 100 Fotos mit den Einheimischen machen... Ich wusste es nicht und ihr vermutlich auch nicht, aber ich scheine eine kleine Berühmtheit zu sein. Ich versuche noch rauszufinden für was 😂
Kurze Zeit später lande ich in Makassar, der Hauptstadt Sulawesis und im Süden der Insel. Sulawesi ist die 11. größte Insel der Welt und ich habe viel vorab gelesen und bin gespannt was mich erwartet. Es wird Kulturell ein Riesen Unterschied werden, denn hier sind die meisten Einwohner Protestantisch. Ziemlich ungewöhnlich für Indonesien, denn auf den meisten Inseln ist der muslimische Glaube vorherrschend. Zudem sind hier in manchen Teilen der Insel noch sehr alte Bräuche aus den alten Stammeskulturen die bis heute noch fortgeführt werden. Ich werde euch hier berichten, denn ich habe es erkunden dürfen!
Vom Flughafen in Makassar ging es zum Hotel, dort eingecheckt für 6€ die Nacht muss ich mir eingestehen dass ich vielleicht doch etwas mehr Geld ausgeben sollte wenn ich Komfort erwarte. Für eine Nacht soll es in Ordnung sein, denn dann möchte ich weiter nach Toraja in Zentral Sulawesi.
Es ist unglaublich heiß und schwül in Makassar und ich suche mir erst mal ein Kaffee für einen Eiskaffee. Dann mache ich mich auf den Weg an den Strand es ist mittlerweile Nachmittag und ich möchte den Sonnenuntergang sehen. Ich setzte mich dort an den Strand und finde ein super schönes Restaurant in der Nähe, dass ganz aus Bambus gebaut wird. Nach einem kleinen Abendessen fahre ich zurück ins Hotel. Dort treffe ich zwei deutsche Frauen, Mutter und Tochter. Der Mann bzw. Papa ist Balinese und die beiden waren zu Besuch in Bali und sind jetzt ebenfalls auf Entdeckungsreise in Sulawesi. Wir verbringen den Abend gemeinsam und die beiden berichten mir von einem tollen Ausflugsziel ca. 1h Fahrt vom Hotel. Es klingt total beeindruckend und ich versuche irgendwie noch eine Tour dort hin zu buchen. Leider vergebens, aber ich beschließe, es morgen einfach auf eigene Faust zu probieren. Da ich erst am späten Abend den Nachtbus nach Toraja gebucht habe, habe ich den ganzen Tag Zeit.
Am nächsten Morgen buche ich mir ein Taxi nach Rammang Rammang. Wird schon klappen!
Nach 1,5 Stunden komme ich an und mein Taxifahrer wird auf mich warten, denn ich kann später die App nicht benutzen, um zurück zu kommen. Am Ankunftsort kann ich ein kleines Boot mieten. Es fährt mich durch einen kleinen Fluss, entlang von Palmen, Bananen und Vulkan Steinen. Das Tal wird von unglaublich bizarren Bergen geschmückt und es viel besser als ich es erwartet hatte.
Nach 20 Minuten Fahrt komme ich an eine kleine Anlegestelle und vor mir breitet sich eine wunderschöne Landschaft aus. Ich finde mich in einem kleinen Tal wieder, umgeben von den Bergen, zwischen Reisfeldern, Palmen, Bananen und kleinen Tümpeln.
Ich hatte über die Landschaft in Sulawesi in einigen Reiseberichten gelesen und das es einzigartig sein soll. Ich habe versucht es in Bildern einzufangen doch das ist schier unmöglich. Ich laufe über kleine Brücken und Holzstege. Nach einer Weile komme ich an den Fuß eines Berges, bei dem ich von einer kleinen Reisegruppe adoptiert werde um eine Höhle zu erkunden. Die Ländereien gehören einzelnen Familien die dort mit den Touristen ihr Geld verdienen und sich mit ihren Reisfeldern und kleinen Gärten selbstversorgen. Wir zahlen 5000Rupiah an die Familie in deren Bereich die kleine Berghöhle liegt. Die Tochter führt uns die Treppe zum Berg hoch und eine kleine Tropfsteinhöhle kommt zum Vorschein.
Eine kleine Bambusleiter führt in ein kleines Loch in eine weitere Höhle und ich folge ihr. Sie klettert in windeseile die Leiter hinauf durch einen schmalen Spalt am Ende der Leiter, wo die Höhle weiterführt, in der sie nur geduckt stehen kann. Etwas mehr unbeholfen folge ich ihr, aber ich sehe mich nie wieder aus dieser Höhle kriechen also bleibe ich auf der obersten Stufe der Leiter stehen und strecke nur den Kopf durch den schmalen Spalt. Im Licht der Taschenlampe meines jungen Tourguides erstreckt sich eine ewig lange Tropfsteinhöhle.
Das hätte ich nun wirklich nicht in dieser Landschaft erwartet! Vorsichtig mache ich mich auf den Weg zurück auf den Boden, aus meiner kleinen Gruppe möchte sonst keiner einen Blick wagen. Ich bedanke mich und schlendere noch 2 Stunden durch die wunderschöne Landschaft, trinke eine Kokosnuss und versuche alles aufzusaugen und zu genießen.
Dann mache ich mich auf den Weg zurück. Ich dachte mein Boot wäre wieder zurück gefahren, doch die Boote und die Bootsführer warten am Anlegeplatz um die gleiche Gruppe wieder zurück zu bringen. Verrückt!
Unvorstellbar, da kommt sofort, "das ist aber ineffizient" in einem hoch. Da warten die jeden Tag stundenlang auf ihre Gäste, bis die fertig sind mit ihrem Sightseeing. Genauso mein Taxifahrer, den habe ich mit ins Boot gepackt, den man zahlt für bis zu 4 Personen. Der war noch nie in der Gegend, aber hat einfach nur in dem kleinen Warung gewartet bis ich fertig bin anstatt selbst ein bisschen rum zulaufen.
Im Hotel zurück warte ich bis ich zum Busbahnhof fahren kann, um meinen Nachtbus zum nächsten Ziel zu erwischen. Ich treffe noch mal die beiden deutschen Mädels und wir tauschen uns über den Tag aus.
Um 8 Uhr abends fahre ich dann zum Bahnhof. Diesmal ist es ein wesentlich komfortablerer Bus, man kann die Rücklehnen weit zurückstellen und für die Füße gibt es auch eine höhenverstellbare Ablage, sowie ein Kissen und eine Decke. Damit sollten die 8 Stunden Fahrt angenehmer werden, als die letzte Busfahrt.
Ich frage den Busfahrer ob er so nett ist, mich an dem Ort rauszulassen, der mir von meinem Gästehausbesitzer genannt wurde, kein Problem!
Super! 9 Stunden Fahrt später komme ich morgens um 6:30 in Toraja an. Ich hab ein paar Stunden schlafen können und werde schon herzlich in Empfang genommen. Mein Gästehaus ist ziemlich einfach und diesmal wird es etwas Überwindung kosten sich hier wohl zu fühlen. Es ist sehr dunkel und altbacken, das Badezimmer sehr alt und alles ist sehr staubig. Aber es ist inmitten eines super schönen Gartens, der Besitzer wohnt gemeinsam mit seiner Mutter dort und ich bekomme erstmal ein Frühstück. Nach einer kalten Dusche (kein warmes Wasser vorhanden..) gehe ich mit ihm auf eine Toraja Tour. Ich habe vorab schon einiges gelesen und weiß ungefähr, was mich erwartet. Ich sage ihm, dass ich all das sehen möchte von dem ich gelesen habe und nicht den Touri Standard möchte. Wir machen uns auf den Weg, sein englisch ist super und er weiß wirklich sehr viel und erzählt mir die ganzen kulturellen Traditionen.
Das Gebiet "Tana Toraja" liegt in Zentral Sulawesi. Es ist bekannt für die spezielle Bauart der Häuser und ihren Beerdigungszeremonien und Totenkult. Mich erinnern die Dächer der Häuser an Schiffe und Wil mein Guide erzählt mir, dass alle Häuser mit der einen Spitze Richtung Norden und die andere Richtung Süden gebaut werden, denn der Sage nach kamen die ersten Siedler kamen mit Schiffen aus dem Norden.
Ich werde später noch mehr verstehen, dass die Toraja sehr verbunden sind mit ihren Ahnen und mit ihrer Vergangenheit, sie ist überall präsent.
Vor den Häusern steht ein kleines „Haus“, in der gleichen Bauart. Es dient als Lager für den Reis, als Statussymbol sowie sozialer Aufenthaltsort - wenn der Reis vom Feld geerntet wird, wird er in großen Plastiksäcken in den Reishäusern (Alang) gelagert.
Wird der Reis benötigt so wird er aus dem Lager geholt und in der Sonne getrocknet, danach wird er von der Spei getrennt und ist dann erst bereit zum Kochen. (Indonesien muss übrigens trotz der vielen eigenen Reisanbauflächen den Reis aus anderen Ländern importieren!)
Eine Familie kann mehrere Reislagerhäusschen besitzen, damit zeigen Sie ihren hohen sozialen Stand.
Unter den „Alang“ gilt eine genaue Sitzordnung, findet eine Zeremonie statt oder einfach ein gemütliches Treffen, so sitzt das Familienoberhaupt oder ein wichtiger Staatsangehöriger in der rechten vorderen Ecke unter einem kleinen Brett, das aus dem Haus herausragt. Es dient als symbolischer Schutz und das Oberhaupt hat nunmal den höchsten Schutz verdient. Danach folgen in sozialer Reihenfolge nach hinten weg die weitern Familien Angehörigen oder Mitarbeiter oder Staatsangehörige.
An der vorderen Front der Häuser (Tongkonan-Häuser) hängen die Hörner von Büffeln, je mehr Hörner dort hängen, desto größer war die Zeremonie, bei der die Fertigstellung des Hauses zelebriert wurde - Rambu Tuka' wird diese Zeremonie genannt.
Die Tongkonan und Alang sind mit filigranen Schnitzereien und bunten Farben verziert. Rot, Gelb, schwarz und weiß sind die Farben der Torajakultur. Die Farben sind symbolisch für den Reis, Erde, Blut und Licht.
Noch heute finden diese Zeremonien statt, die Tongkonan-Häuser werden allerdings nicht mehr zum wohnen gebaut sondern sind mittlerweile „nur noch“ Zeichen des sozialen Standes. Gewohnt wird meist in einem quadratischen Haus, auch auf Stelzen aber mit mehr Platz, Fenstern und Räumen.
Bei dem Bau eines Hauses helfen viele Familien mit, seit Generationen wird vermerkt, wer wie viel und wo geholfen hat. Früher alles im Kopf gemerkt oder in Stein gemeißelt, wird es mittlerweile in Notizbüchern festgehalten. Eine Hand wäscht die andere, und über Generationen hinweg wird dies fortgeführt.
Ich erzähle euch später mehr zur Haus Zeremonie, denn ich hatte das Glück oder vllt. auch etwas Pech an einer teilzunehmen.
Ich fahre mit Wil auf einen Berg hoch, durch die Wolken, vorbei an Kaffeeplantagen, wilden Kakaopflanzen, weitreichenden Reisterrassen- gegen die Bali und Lombok nicht mithalten können. Oben angekommen laufen wir einen kurzen Wanderweg vorbei an Büffeln zu einem kleinen Aussichtspunkt. Danach geht es weiter über ziemlich unebene Straßen mit dem Motorrad zum Lunch. Wir halten in einem kleinen Dorf mit 10 Rice Buns und 4 Tongkonan-Häusern. Ein Haus gehört einer Familie und alle Häuser zusammen bilden ein "Dorf" und ein Clan aus Familien.
Ich bekomme ein großes Festmahl, und typisches Sulawesi Essen - vor allem Büffelfleisch, das in einem Bambusrohr in der Glut vom Feuer geschmorrt wird ist hier eine Delikatesse, der Geschmack ist gewöhnungsbedürftig. Nach dem Essen beobachte ich wie zwei junge Männer einen Büffel über den Hof führen. Wil fragt die beiden was sie vor haben - ein Büffelkampf findet hier in der Nähe statt.
Er schaut mich an und fragt ob ich Lust habe das anzuschauen. Na Klar!! Ich frage ihn ob es schlimm ist oder ähnlich wie in Spanien. Er verneint und sagt, dass zwei Büffel gegeneinander antreten, sobald einer der beiden wegrennt ist der Kampf vorbei. Okey denke ich mir, ich mag es unbedingt sehen. Mit der Tochter -Selina- der Restaurantbesitzerin laufe ich zum Ort des Geschehens. Zu meiner Verwunderung ist es der Schulhof 😅
Es ist noch nicht so viel los und ich bin zunächst erstmal die Attraktion des Tages…zwischen all den Locals bin ich mal wieder die einzige „Bule“ Aber Selina nimmt mich mit, ich möchte nicht am Feldrand stehen, wer weiß ob die Büffel nicht doch mal andere Wege nehmen. Sie nimmt mich an die Hand und wir klettern auf einen Stein der schon halbvoll mit Kindern sitzt. Hier fühle ich mich doch wohler. Der Schulhof füllt sich und es dauert nicht lange, da geht es los. Wetten werden gesetzt und der erste Kampf beginnt. Die Besitzer führen die Büffel auf die Wiese und lassen den Strick los. Der erste Kampf ist ungemein unspektakulär, die beiden Büffel riechen an einander und schon sucht der eine das Weite.
Der zweite Kampf verläuft ähnlich. Doch beim dritten rennen die Büffel aufeinander zu, stemmen die Köpfe und Hörner gegeneinander, das Gejubel ist riesig! Nach 4 Minuten Kräfte messen ist es vorbei und einer der beiden dreht um und rennt davon. Die Besitzer hinter her, Barfuß neben diesen Kolossen und versuchen die Tiere wieder einzufangen. Es folgen weitere Kämpfe, ich mittendrin in dem Gewusel, sicher auf meinem Stein zwischen den Kindern. So hab ich es mir gewünscht, nah an den Locals, authentisch die Kultur kennen lernen und mittendrin sein.
Nach einer Stunde brechen wir wieder auf.
Auf der Fahrt fahren wir an einer Beerdigungszeremonie vorbei. Wil fragt mich ob ich es mir anschauen will. Ich bin etwas unsicher, vor dem Eingang liegen die ersten abgezogenen Felle. Ich frage ihn ob die „Opferung“der Tiere vorbei ist. Er erkundigt sich und meint es sei im Morgen schon passiert. Okey denke ich mir dann bin ich froh denn ob ich diesen Anblick so leicht ertrage weiß ich nicht.
Es ist der vorletzte Tag der Zeremonie. Insgesamt kann das Ganze bis zu 7 Tage dauern. Die Beerdigung findet erst statt, wenn die Familie das Geld zusammen hat, dies kann schon mal ein ganzes Jahr dauern. Bis dahin gilt der oder die Verstorbene nicht als Tot, sondern als krank und wird einbalsamiert Zuhause aufbewahrt. „Wer macht das?“ frage ich Wil. Entweder dies geschieht gleich im Krankenhaus oder jemand aus dem Krankenhaus kommt zu den Leuten nach Hause. Heute ist es auch so, dass die Körper der Verstorbenen nicht unbedingt Zuhause aufbewahrt werden sondern im Krankenhaus.
Kurz nach dem Tot trifft sich die Familie und entscheidet über ein Datum, wann die Zeremonie stattfinden soll. Der Tod ist hier ein besonderes Ereignis, es sind unglaubliche Kosten die hierfür anfallen können, bis zu hunderttausende Euro werden hier ausgegeben. Je nach sozialem Stand also Kaste der die Familie angehört fällt die Zeremonie aus.
Bei der niedrigsten Kaste wird kein bis ein Büffel geopfert, in der zweiten Kaste (Holz) bis 5 Büffel, in der dritten Kaste (Eisen) bis 9 Büffel und in der höchsten Kaste (Gold) bis zu 12 oder mehr Büffel. Ein „normaler“ Büffel kostet ab 500€ bis 1500€. Es gibt hier allerdings auch besondere Büffel die mich vom Körper her mehr an unsere Hausschweine erinnern, für diese sind mehr als 30.000€ fällig!
Am letzten Tag der Zeremonie wird der Verstorbene beigesetzt. Für die, die es sich leisten können wird ein Mausoleum errichtet, Menschen mit niedrigerem Stand werden in einem Grab das in einen Stein geschlagen wird beigesetzt. Ich habe euch ein Bild davon hochgeladen Als ich später mit Wil zurück fahre fahren wird entlang der Reisfelder, die voll mit großen Felsbrocken sind und bei genauem hinschauen sehe ich das in den meisten eine kleine „Tür“ ist und dies Gräber sind. Es ist befremdlich, dass diese Menschen ihre Toten so nah bei sich halten.
Als ich ihn frage, ob es auch möglich ist, in der Erde begraben zu werden, sagt er nein. Die Familie muss es sich irgendwie leisten, ein Felsen- oder Höhlengrab zu finanzieren.
Außerdem gibt es noch eine weitere kulturelle Zeremonie, deshalb kann man die Toten nicht in der Erde begraben. Ich frage nach, und mir wird nach der Antwort ziemlich mulmig.
Alle drei Jahre werden die Verstorbenen aus ihren Gräbern geholt, neu angekleidet und für zwei Wochen „Ferien“ wie Wil es meint zurück ins Haus gebracht.
Das ist wirklich, wirklich super befremdlich für mich. Anscheinend schaue ich genauso schockiert wie ich mich fühle und Wil lacht. Ich entschuldige mich, ich versuche dem ganzen so offen wie möglich zu begegnen und nicht zu urteilen, doch das ist für mich wirklich unvorstellbar und echt unheimlich!
Es ist der vorletzte Tag der Zeremonie.
Wil gibt mir einen Sarong, sodass ich angemessen bekleidet dem ganzen Zusehen kann. Etwas unwohl betrete ich den Eingang. Aus Bambus wurden 10 kleine Podeste mit Dächern erbaut, auf denen nach sozialem Rang die Gäste einen Platz zugewiesen bekommen. Monatelang wurde für diese paar Tage eine ganze Bühne und Nebenbühne gebaut. Aber es Schein auch notwendig, denn zu diesen großen Zeremonien kommen hunderte Gäste und die müssen ja irgendwo sitzen..
Wil schaut mich an, er sieht dass ich mich nicht ganz wohl fühle. Ich sage ihm, dass ich es befremdlich finde auf eine Beerdigung zu gehen von jemanden den ich nicht kenne, es hat etwas merkwürdiges Menschen bei ihren privaten Festlichkeiten zu beobachten.
Er sagt es ist in Ordnung und die Toraja teilen gerne ihre Kultur. Okey also los. Am Eingang hängt ein Riesen Plakat mit einem Bild der Verstorbenen, welches die Gäste in Empfang nimmt. Es erinnert mehr an ein Festivaleingang als an eine Beerdigung.
Doch ein Festival ist dies nicht, ich biege um die Ecke und da liegen weitere 10 abgezogene Felle und der Boden ist Blutgetränkt. Von oben höre ich die Stimme des Zeremonie- Meisters durch das Mikrofon plärren.
In der Mitte des Hofs werden die Tiere zerlegt, das Fleisch in Säcke gepackt.
Wil erklärt mir, dass der Zeremoniemeister aufzählt, welches Dorf und welche Familie wie viel Fleisch erhält. Jeder Gast bringt etwas mit, und auch hier zählt, was eventuell schon Genrationen zuvor zu einer Beerdigung mitgebracht wurde.
Wer eine Packung Zigaretten mitbringt wird von der Familie zu seiner Zeremonie auch eine Packung erhalten oder eventuell auch etwas mehr. Wer einen Büffel mitbringt bekommt ebenfalls einen zur Zeremonie in der Zukunft und erhält bei dieser auch mehr Fleisch.
Es ist ein ziemliches Gemetzel, es riecht nach Eisen und verbranntem Haar und Fleisch, es ist befremdlich.
Ich bedanke mich nach einer kurzen Zeit bei der Familie und verabschiede mich. Zwischen all diesen alten Traditionen findet zudem eine evangelische Messe statt und es wird täglich gebetet.
Es ist eine Vermischung von Religion und alten Stammesbräuchen. Aber es ist auch mit geschäftlichem verbunden. Bei so großen Zeremonien wie dieser ist meist auch jemand von der „Regierung“, vergleichbar wie ein Bürgermeister, anwesend. Auch hier wird eine Art „Steuer“ bezahlt, auch in Form von Fleisch und Geld. Dieses fließt dann wieder (vermutlich nicht komplett..) in den Bau von Straßen und Schulen des Dorfes.
Es ist eine befremdliche Welt in der ich gelandet bin, ich habe viel gelesen zuvor und bin froh darüber - blind sollte man hier nicht landen, der Schock wäre gewiss zu groß. Ich unterhalte mich mit Wil „Was hältst du davon?“ - Es ist schwer zu beantworten, es ist ihre Kultur und ich finde man kann sollte versuchen als Tourist ohne Bewertung sich darauf einzulassen. Natürlich ist der Berührungspunkt schwierig, da es eine so andere Welt ist.
Auf dem Weg zurück halten wir noch an zwei wichtigen Punkten, die die historische Geschichte von Toraja und Sulawesi widerspiegeln. Indonesien und vor allem Sulawesi war lange Kolonialgebiet hauptsächlich von den Niederlanden. Erst 1945 wurde Indonesiens Unabhängigkeit erklärt, Niederlande erkannte diese erst 1949 offiziell an. Vor ungefähr 100 Jahren kamen zwei evangelische Priester nach Zentralsulawesi und brachten den protestantischen Glauben mit. An jeder Ecke findet sich eine Kirche, an jedem Haus hängt ein Kreuz und es gibt mehrere Jesus Statuen dadurch erscheint es, als sei dieser Glaube schon viel länger ein Teil dieser Bevölkerung.
Ich fahre mit Wil Richtung Homestay. Naja und dann musste es ja mal passieren, wir waren super langsam, aber auf der Straße war so viel Schlamm und es ging etwas bergab, da ist der Hinterreifen weggerutscht.
Das war er, also mein „Asien-Bike-Accident“. Eine kleine Schürfwunde am Arm aber sonst ist nichts passiert, glimpflich davon gekommen🙏🏻
Wil entschuldigt sich tausendmal, aber ich bin einfach froh, dass wir quasi im Schneckentempo einfach nur kurz weggerutscht sind und nichts größer passiert ist.
Im Schneckentempo gehts weiter nach Hause, es fängt an zu regnen und bis wir da sind bin ich super nass. Am Abend unterhalte ich mich noch mit Wil. Er nimmt an einem Projekt teil, an dem aus jedem indonesischen Bezirk Menschen teilnehmen und das zum Ziel hat, den Tourismus in den unbekannteren Gegeneden zu fördern. Der Vizeminister von Indonesien hält regelmäßig Vorträge und jeder Person vertritt seinen Bezirk. Wil ist unglaublich stolz darauf und so wie es sich anhört ist das auch keine Kleinigkeit. In den nächsten Jahren wird die Hauptstadt Indonesiens von Jakarta nach Borneo verlegt. Das bedeutet natürlich, für Sulawesi und die ganzen anderen Inseln eine große wirtschaftliche Chance.
Wir unterhalten uns darüber wie man an einen Ort wie Toraja mehr Touristen bekommt. Es ist wirklich keine leichte Sache. Für uns westliche Touristen ist die Kultur sehr befremdlich und ich denke nicht jeder möchte, oder kann gar, über eine solche Zeremonie laufen, bei der Tiere mit einem Kehlenschnitt geopfert werden und Fleisch auf Plastikfolien auf dem Boden zerlegt wird. Inwieweit möchte man diese Kultur zu touristischen Zwecke inszenieren?
Aber das sind schon die großen Dinge meint Wil - selbst als Airbnb Anbieter muss er für den westlichen Touri eine normale Toilette anbieten. Normalerweise gibt es hier keine Toilettensitze sondern ein Loch im Boden mit Keramik Verkleidung um im Stehen zu pinkeln. Nebendran ein großer Eimer Wasser mit einer Kelle um „abzuspülen“. Kein Toiletten Papier sondern eine Dusche um sich abzuspülen.
Ich denke, dass dies schon Dinge sind die man benötigt damit man den Tourismus anlockt, aber Zeremonien Touristen freundlich ablaufen zu lassen oder zu inszenieren finde ich schwierig.
Es ist schwer das mit anzusehen, aber überlegt man in welches Massen unsere Kühe hintereinander ins Fleischhaus geführt werden und eigentlich genau das gleiche passiert weiß ich nicht ob man darüber urteilen kann oder sollte.
Es ist ein super interessantes Gespräch.
Und am Ende meint Wil, „Ich habe den perfekten Spruch für Toraja“ „Was für einen Spruch?“ „Naja, einen Slogang, wie Vegas ihn hat, weißt du - was in Vegas passiert bleibt in Vegas- für Toraja ist es in meinen Augen: - Toraja ist nicht für jeden- “
Ich schaue ihn erstaunt an. Das passt ziemlich gut.
Mit all den Eindrücken gehe ich ins Bett und schlafe doch ziemlich gut, obwohl ich von dieser ganzen Beerdigungsgeschichten doch irgendwie etwas bedrückt bin.
Am nächsten Morgen holt mich ein anderer Tour Guide ab. Wir fahren mit dem Roller ein kleines Stück und zufällig direkt an einer Zeremonie vorbei. Es ist eine Zeremonie zu Ehren eines Hauses, das gebaut wurde - seit 7 Jahren ist es schon fertig 🤦🏻♀️😅 aber jetzt erst ist das Geld da, um standesgemäß zu zelebrieren.
Wieder einmal bin ich die einzige Touristin. Ich begrüße die Familie und werde dann in einen kleinen Bereich geführt wo ich mich hinsetzten und dem Treiben zuschauen kann. Es ist 09:30 und das Ganze hat vor ein paar Stunden angefangen. Ich ahne was mich noch erwarten wird.
Das Haus ist bunt geschmückt, in der Mitte des Hofes ist ein großes Gatter voll mit Schweinen, 25 Stück mindestens! Unter den kleinen Reishütten sitzen die Familien und die Bürgermeisterin mit ihren Angestellten, weiter hinten auf den erbauten Bambushüttchen das niedere Volk.
Es findet ein traditioneller Tanz statt, ein paar Männer tanzen und die Frauen geben den Rhythmus mit Bambusstöcken auf einem ausgehöhltem Baum dazu.
Hochzeiten und Häuserzeremonien finden auf der östlichen Seite Statt - wo die Sonne aufgeht. Und sie beginnen auch mit dem Sonnenaufgang.
Beerdigungen hingegen werden auf der westlichen Seite ausgerichtet- und beginnen erst nach 12 Uhr mittags.
Mein Guide erzählt mir, dass die Tongkonan Häuser wie der Porsche in meiner Heimat sind. Für die Zeremonie reist die ganze Familie an, auch wenn Teile mittlerweile weit weg wohnen. Die Verbundenheit zu ihren Traditionen ist stark und kann auch nicht verloren werden. Ich frage ihn was er genau damit meint. Er erzählt mir, dass nach der Geburt eines Kindes die Plazenta auf der südlichen Seite des Hauses vergraben wird, als symbolischer Akt. Damit ist das Kind für immer mit seiner Heimat verwurzelt.
Wir sitzen gemeinsam in dem kleinen Bambusverschlag, und ich bekomme Kaffee und einen kleinen Snack angeboten. Die Gastfreundschaft hier ist wirklich unglaublich.
Nach einer Weile treten junge Frauen in traditionellen Gewändern für einen Tanz auf. Dann findet eine evangelische Messe statt. Ich beobachte das Treiben und ich befürchte was kommen wird. Es ist der erste Tag der Zeremonie - Nach dem Essen, mir wird ebenfalls etwas angeboten und ich greife wenig beherzt zu,(aber eventuell doch zu viel wie ich später feststellen werde) merke ich wie sich die Stimmung ändert. Es ist mittlerweile halb 1.
Viele verlassen die Zeremonie und die Männer fangen an sich um das Schweinegehege zu tummeln.
Und dann findet ein riesiges Blutbad statt. Ich schaue weg, doch der Geruch und die Töne holen einen ein. Mit einem einzigen Stich ins Herz werden die Schweine getötet. An Ort und Stelle.
Es geht unglaublich schnell, zwischendrin die Kinder - für sie scheint das alle ganz normal.
Ich schaue meinen Guide an und bitte ihn darum, dass wir gehen.
Das ging mir dann doch ganz schön ins Mark.
Wir fahren weg und ich versuche mit den Bildern der Landschaft die mich umgibt die anderen Bilder zu vertreiben. Es klappt halbwegs gut. Ich war darauf eingestellt und habe es mit Abstand beobachten können, dennoch geht sowas nicht einfach an einem vorbei. Und ich glaube, hätte ich als Kind auf dem Bauernhof nicht schon Kontakt mit so etwas gehabt hätte ich nicht so gut damit umgehen können.
Wir fahren durch Reisfelder und er erklärt mir, wie der Reis geerntet wird. Dann fängt es an wie aus Eimern zu regnen. Wir fahren zurück doch stecken im Stau. Noch eine Zeremonie, die Anreisenden und Abreisenden Gäste blockieren die Straße. mein Regencape gibt den Geist auf.
Dann ein weiteres Erlebnis, dass ich verdauen muss. Über die Straßen rinnt das Wasser mittlerweile wie ein kleiner Fluss, und als wir den Hofeingang der Zeremonie passieren färbt sich das Wasser rot. Der Anblick ist furchterregend und bizarr. Ich ziehe die Beine hoch und wir fahren schnell weiter.
Nach einer Stunde durch den Regen, nass bis auf die Knochen komme ich in meinem homestay an. Ich renne schnell ins Haus um mich aufzuwärmen, schwierig wenn man nur kalt duschen kann.
Später bitte ich dann Wil mich in die Stadt zu fahren zum Essen. Wir gehen in ein „nettes“ Restaurant und ich bestelle mit knusprige Nudeln ohne Huhn. Naja war doch Huhn dabei.
Und dann nahm das Unglück seinen Lauf. Um 4 Uhr Nachts werde ich wach, mir ist unglaublich schlecht.. und was soll ich sagen ich hab mir ne gute Lebensmittelvergiftung eingefangen..
Welches Essen es war weiß ich nicht, ich befürchte sogar, dass es eher das aus dem Restaurant war, als das Essen von der Zeremonie. Ist auch egal. Ich verbringe die Nacht quasi im Badezimmer.
Um 12 Uhr mittags wird es mir dann zu bunt. Ich bitte Wil mich zum Arzt zu fahren, nichts bleibt drin und ich bekomme Kopfschmerzen von der Dehydrierung.
Die Ärztin verschreibt mir Medikamente und sagt sie kann hier keine Infusion geben, da sie den Behandlungsraum benötigt.
Aber es gibt ein HomeCare Packet und dann kommen sie später zu mir und legen mir Zuhause einen Zugang.
Gut mir egal, Hauptsache eine Infusion.
Wir fahren zurück und die Mama von Wil kümmert sich total lieb um mich.
Sie kocht mir Milchreis, wie von der Ärztin verschrieben - Reis mit etwas Milch und Wasser - und Salz! - Wäre mir nicht eh übel würde es mir davon werden. Drei Löffel packe ich irgendwie und es ist eine Qual, aber ich brauche ein wenig Essen im Magen um die Medikamente zu nehmen.
Es hilft schnell zum Glück. Bei dem ganzen Mist, ist dann doch auch irgendwie was Gutes dabei. Wil‘s Mama war Krankenschwester und als sie hört, dass die Ärzte zur Infusion kommen kramt sie einfach einen Infusionsständer aus 🤦🏻♀️ nicht zu glauben 😅 ich lege mich hin, werde zugedeckt und alle halbe Stunde schaut sie nach mir, misst den Puls und schaut ob ich Fieber habe.
3 Stunden später schlägt das Arztteam auf. Da in meinem Zimmer kein Licht ist gehen wir auf die Terrasse- ich hau erstmal alles voll mit Desinfektionsmittel. Okey Zugang legen auf dem Balkon - wird schon!
In die Hand 🤦🏻♀️ ich hasse es, das ist immer so verdammt schmerzhaft. Warum nicht in die Armbeuge? Machen sie nicht, Standard ist die Hand - okey ich muss da durch.
Höllenqualen, ich sag es euch! Warum tut das so verdammt weh an der Hand?
Wil‘s Mama hält mir die andere Hand, tätschelt mir den Rücken, ich heule und schreie den ganzen Hof zusammen - keine Chance, der Zugang ist beim zweiten Versuch drin, aber es läuft nichts.
Okey, linke Hand - letzter Versuch, mehr will ich nicht probieren. Es klappt zum Glück.
Ich bekomme 500ml mit Vitamin Lösung angehängt, insgesamt soll ich 3 Flaschen erhalten. Super langsam haben sie es eingestellt und ich denke mir - das wird nichts bis heute Nacht…
Wir beschließen, dass das Ärzteteam gehen soll und wir die Flasche selbst wechseln.
Ich lege mich in mein Bett und schlafe den Rest des Tages. Schwer bewacht von „Mama Wil“
Um 3 Uhr morgens ist die erste Flasche durchgelaufen. Also gut-
Ich habe so viele Infusionen gelegt und angehängt, da werd ich meine eigene schon gewechselt bekommen.
Klappt einwandfrei, ich bin kurz ziemlich stolz auf mich selbst. Kurze Zeit später schaut meine nächtliche Visite von Mama Wil vorbei und checkt alles - ich bin dankbar, mein Zimmer ist zwar echt keine Wohlfühloase aber die Menschen schon!
Am nächsten Morgen gehts mir schon besser. Ich zwinge ein paar Löffel Salzmilchreis runter und hau mir die Medikamente rein. Auf eine dritte Flasche hab ich keinen Bock. Zusammen mit Mama Wil ziehe ich den Zugang. Da ich ne ganze Apotheke dabei hab kein Problem! Ich hab gefühlt mehr in meinem Rucksack als das Ärzteteam … Endlich kann ich duschen gehen, es war mir auch wohler nicht so lange einen Zugang zu haben der so semi-steril auf einem Balkon gelegt wurde.
Das Ärzteteam kommt um 10 Uhr nochmal und misst Blutdruck. Puls wieder normal und Blutdruck auch - Farbe auch wieder im Gesicht 👍🏻
Eigentlich wollte ich gestern schon mit dem Bus weiter zu meinem nächsten Ziel, dass wird heute auch nichts.. ich soll ruhen und schlafen und Salzmilchreis essen..
Na gut. Trotzdem möchte ich hier weg. Der Ort fühlt sich nicht gut an, um gesund zu werden.
Nach langem hin und her, wieder kein Busticket für den nächsten Tag und Steine über Steine - buche ich mir ein Flugticket nach Bali.
Ich möchte hier weg. Sulawesi möchte mich nicht und ich fühle mich nicht Wohl und warten mag ich auch nicht mehr. Kein Tauchen auf Togian, weil kein Hinkommen.
Also zurück. Ich sitze gerade im Flieger nach Bali und werde mich die nächsten Tage in schönen Orten, schönem Hotel, Massagen, gutem Essen und Wellness beschäftigen und erholen. Und dann mache ich mir einen Plan wie es weiter gehen soll!
Es geht mir gut! Mein Bauch ist wieder in fast Ordnung, ich bin auf dem Weg zu Freunden in Bali die mich empfangen und sich kümmern werden!
Trotzdem möchte ich Sulawesi nicht verpasst haben. Die Landschaft ist einzigartig, der Norden, in den ich es jetzt letztlich noch geschafft habe, ist komplett anders und muss paradiesisch sein. Es ist einen Besuch wert, aber auf eigene Faust so wie ich es vorhatte, ziemlich schwierig.
Es werden Touren angeboten, mit denen man einen Rundtrip machen kann. Und dass kann ich nur empfehlen!
Schaut mal hier vorbei:
Die beiden sind gerade im Norden Sulawesis
Das war eigentlich mein Ziel. Vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt und auf eine andere Art, nicht durch komplett Sulawesi über Land und ohne Hilfe.
Ich lasse bald wieder von mir hören ☀️ Fühlt euch gedrückt 🤍🥰
Rechtschreibung wurde aufgrund von Dehydration noch mehr missachtet 🤙 🤷🏻♀️