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A hidden paradise - meine Reise zum Heimatort meines Freundes

Veröffentlicht: 05.08.2020

Long time not seen!

Ich glaube mein letzter Beitrag war irgendwann letztes Jahr im Sommer. Seitdem ist viel passiert. Nachdem ich nach Deutschland zurück kam, habe ich zunächst ein halbes Jahr gearbeitet um einen weiteren Traum zu verwirklichen: Arbeiten in einem Surfcamp auf Bali! 

Meine Kollegen

Start war im Januar diesen Jahres. Zu dieser Zeit ist viel passiert. Viel Spaß, viel Surf, tolle Leute und dann kam leider Corona.

Das Camp wurde im April geschlossen und ich hatte frei. Naja leider wurden in Bali auch die Strände alle Bars und viele Restaurants geschlossen. Nichtsdestotrotz hatte ich mich entschlossen weiterhin dort zu bleiben und einfach zu sehen was passiert. Viel gibt es nicht zu erzählen, ich hatte meine kleine Gruppe an Freunden die zu meiner Familie wurde. Wir verbrachten Tag und Nacht zusammen, und ich vermisse sie jetzt schon. Als die Strände nach und nach wieder öffneten (naja eigentlich nicht aber für die meisten waren sie offen zum surfen 😜) ist mir Fabian (kurz Bian) über den Weg gelaufen.

Als Surfinstruktor hatten wir direkt surfen als gemeinsame Liebe. Lange Rede kurzer Sinn: er kam und blieb 😂

Da aber für ihn und seine Freunde das Leben in Bali hart ist (keine Touristen, kein Job) haben wir uns entschlossen zu seiner Heimat zu fliegen. 

Bian ist von Siberut, West-Sumatra, die größte Insel einer Inselgruppe namens Mentawai-Inseln. Von hier aus ist es nur ein Katzensprung zu einen der Weltbesten Surfspots. 

Also haben wir unsere Sachen gepackt und haben Freunde und Bali hinter uns gelassen, um Bians Familie in Siberut zu besuchen und natürlich um zu surfen. Hierfür werde ich einen extra Eintrag schreiben.

Angekommen in Padang verbrachten wir 2 Nächte dort um samstags das Fastboat nach Siberut zu nehmen. 

Padang Essen (makanan Padang)

Nach 5-6 h mit Zwischenstopp erreichten wir Siberut City. Hier blieben wir ein paar Tage mit Bians Bruder und verbrachten dann einige Tage auf nyang nyang um ein wenig zu surfen, danach hat uns Piter (Bians ältester Bruder) mit dem Boot abgeholt Und wir machten uns auf nach Masi, Süd-West Siberut ins nirgendwo.

Strand bei Masi
Masi

Angekommen in Masi kam das halbe Dorf um uns zu begrüßen. Die Begrüßung war herzlich, aber immer noch zurückhaltend - immerhin sehen diese Mentawain nie wirklich westliche Personen. Dann also auf zu Bians Schwester Liza bei der wir ein paar Tage blieben bis es nach Sagulubbeg ging, wo Bian den größten Teil seiner Jugend verbrachte, wenn er nicht in Siberut City zur Schule musste. Sagulubbeg ist ca. 30-40 min von Masi mit dem Roller entfernt. Viele laufen den Weg mitten durch einen Jungle auch. Der Weg ist holprig, matschig und nicht ohne. Keine Ahnung wie Bian mit dem Motorrad mich und mein Gepäck lebend dorthin gebracht hat. Manchmal habe ich einfach die Augen geschlossen. 

Von Masi nach Sagulubbeg

Angekommen waren die ersten Tage eine starke Umstellung. Kein Strom, Wasser aus dem Brunnen und schlafen auf dem Boden. Immerhin hat man hier im Vergleich zu Masi eine Verbindung mit dem Handy.

Sagulubbeg

Früh morgens geht es bei den Mentawain schon los, der Wecker geht meist um 5:30 oder 6:00 Uhr, um das Frühstück vorzubereiten. Und um Lunch für die Jungs abzupacken, die in den Jungle gehen um Nelken zu sammeln. Den ersten Tag habe ich die Brüder begleitet wo mir allerdings klar wurde: „wie zum Teufel soll ich diesen hohen Baum hochklettern“. Kinderleicht klettern die anderen die hohen Bäume hoch und sitzen wie Affen in den Ästen um die Blüten zu sammeln. Ohne Sicherung ohne Schutz. Ab jetzt werde ich lieber zu Hause bleiben. 

Bian im Nelkenbaum
Hoch oben im Baum (Lion)
Die Bäume können 15 m hochwerden

Zunächst ist es eine krasse Umstellung für mich. Warten bis der „Mann“ heimkommt und wir Mädels waschen und kochen. Aber naja was gibt es anderes zu tun, und zum anderen lerne ich Indonesisch kochen. Und wir vertreiben unseren Tag mit anderen Dingen. 

Donuts
Zu Bians Geburtstag haben wir Donuts gemacht
Klepon (indonesische Süßspeise aid Reismehl und Zucker)

Was also tun wenn nicht kochen oder essen? Die Natur hier ist atemberaubend. Unberührte Strände und egal wo man hinläuft man ist umzingelt von Palmen oder anderen tropischen Pflanzen. 

Unberührte Natur

Sozusagen lebt man im Jungle aber der Strand ist nur ein Katzensprung entfernt. Wir sind zu Wasserfällen gelaufen, schwammen im Meer ohne eine andere Menschenseele. Nur schade, dass mein Surfbrett noch in Masi ist. Die Wellen sind der Hammer hier! 

Strand in Sagulubbeg

Und wie alle Indonesier essen wir hier nicht 2-3 mal sondern mindestens 4x. Morgens gibt es Pisang goreng (Gekochte oder frittierte Bananen) danach Reis mit Fleisch oder Fisch. Wenn die Männer heimkommen etwas süßes gemacht aus Reis, Bananen oder Sago.

Sago ist aus der Sago-Palme gewonnene Stärke die zum backen, kochen und sonstigem verwendet wird. Der größte Teil des Essens auf den Mentawai besteht aus Sago. Da Reis hier nicht angebaut wird ist dieser teuer und muss gekauft werden, wo Sago umsonst ist. Die meisten Mentawain verdienen ihr Geld als Farmer, pflücken  Nelken, sammeln Kokosnüsse oder fischen. Auf keinen Fall kann man diese Provinzler als faul bezeichnen, die Mentawain arbeiten körperlich hart 6-7 Tage die Woche solange es hell ist.

Bians Schwester Liza (rechts) und eine weitere Verwandte (Mitte)
Die Nelken werden nach dem sammeln getrocknet
Abends werden die Nelkenblüten von den Stilen getrennt

Zurück zum Tagesablauf. Abends gibt es meist wieder Fleisch oder Fisch mit Reis oder Sago (gegrillt in Bamboo). Wir essen alle immer zusammen, meist im Kreis auf dem Boden, auch wenn es einen Tisch gibt. 

Gemeinsames Essen mit der Familie

Nach einer Woche harte Arbeit für die Jungs geht es für alle zurück nach Masi. Denn nun geht es auf die Hochzeit von Tonos Bruder, der eigentliche Grund warum wir gekommen sind 😂

Auch wenn ich bis dahin viele Sikerei (Ureinwohner Mentawais) getroffen habe. Wird es spannend wie eine traditionelle Mentawaian Hochzeit abläuft. Da die Sikerei sehr spirituell und naturverbunden sind wird diese Hochzeit definitiv sehr anders als was ich jemals gesehen habe.

Stay tuned! (Je nachdem wann ich wieder Internet haben werde) 🤷🏼‍♀️

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