Veröffentlicht: 08.05.2019
Ich denke fast jeder hat eine Art Bucketliste mit Dingen, die er im Leben eimal sehen, besuchen oder tun will. 2014 war so ein Moment für mich. Ich träumte schon immer davon Delfine zusehen, frei schwimmend im offenen Meer, nicht eingesperrt in einem Aquarium.
Und schließlich sind wir an einem Nachmittag während unseres Portugal-Urlaubs, in der Nähe von Albufeira, mit einem Schnellboot raus auf das offene Meer und diese wunderschönnen Tümmler sind um uns herumgeschwommen.
Im Nachhinein muss ich sagen, war es Geldmacherei. Viele Boote mit Touristen kamen angefahren und haben die Delfine nahezu bedrängt. Ein weiteres Highlight meines Lebens war die Zeit in Norwegen - ja Marc du wirst auch erwähnt. Hier hatte ich das Glück neben vielen Nordlichtern und die Erkundung der wunderschönen Natur Nordnorwegens, Orkas, Schweinswale und Buckelwale in freier Natur zusehen ohne diese mit Booten zu bedrängen. Was leider immer mehr zum Touristenfang wird!
Lange Rede kurzer Sinn, eigentlich waren ja Delfine von meiner sogenannten Bucketliste gestrichen. Nachdem ich sie in Portugal gesehen habe, sie in Nusa Lembongan am Boot um uns herumgeschwommen sind, dachte ich wäre dies nur zu toppen, wenn ich einmal surfen bin und diese Meerestiere um mich herumschwimmen würden.
Und dann kam ich nach Australien. An den ersten zwei Tagen hatte ich das wunderbare Erlebnis Wellen mit Delfinen teilen zu können. Was ein Gefühl! Wenn man nun denkt, was hat sie denn noch auf ihrer Liste? Ach so viel!
Aber wie in einem Post vorab schon angekündigt war es mein Traum einmal einen Koala von nahem zu sehen. Auch Kängurus - aber die sind bis dahin eher weg gerannt. Einige Aussies im Wasser haben mir daher empfohlen ins naheliegende Jirrahlinga Sanctuary zu gehen.
Sanctuary heißt übersetzt "Tierheim" oder "Unterschlupf/ Zufluchtsstätte". Also nicht zu vergleichen mit einem Zoo, sondern hierbei handelt es sich um eine Organisation, die ohne Profit arbeitet. Die auszuführenden Arbeiten sind auf freiwilliger Basis, einige bekommen ein kleinen Hilfslohn als Studenten. Finanziert wird das Tierheim durch Spenden und den Eintritt den man bezahlt. Also gut, auf geht's.
Mit dem Bus nach Barwon Heads, ein paar Schritte laufen und schon werde ich von einer netten Dame namens Sharan empfangen. "Hurry up, du kannst noch zu den Koalas". Der Puls steigt. Darf man wirklich ins Gehege rein? Und ob! Grant (Vollblut Tierliebhaber und Voluntier im Park) zeigt gerade ein paar Kleinkindern wie der Koala isst und wie sie ihn streicheln dürfen. Danach sind eine Engländern und ich dran. Nach kurzem zögern, streichel ich den sehr ruhigen Koala, der sich so gar nicht von dem Tumult um ihn herum beeindrucken lässt. Der andere schläft sogar.
Grant erläutert uns, dass sich Koalas nicht von allen Sorten Eukalyptus ernähren, sondern nur von bestimmten. Die grauen Bällchen mögen nicht alle Eukalyptus Blätter. Sind also Vollblut-Feinschmecker.
Wenn sie dann genug gegessen haben müssen sie verdauen und schlafen eine Runde. Und das so 20 Stunden am Tag. Und ich dachte Paul (unser Hund) hat ein traumhaftes Leben.
Um uns rum huscht immer mal wieder ein graubraunes Etwas vorbei, dass sich genüsslich im Gras verweilt. Ab und an schnuppert es mal an meinen Schuhen. Genauer hingeschaut ist es ein kleiner Wombat - Mini genannt - die als Baby hier aufwuchs. Grant meinte nur: "mein kleiner Schatz, komm nimm' ihn hoch". Wow neben Koalas auch noch ein Wombat knuddeln. Was ein Erlebnis! Kann dies noch getoppt werden? Definitiv!
Weil Grant die Engländerin und mich so mochte ging es zu Lucy. Lucy ist eins der sehr sozialen Kängurus, die gerne mal eine Show vollzieht. Angekommen am etwas abgelegenen Gehege, macht Grant die Tür auf und lässt die Kängurus einfach um uns herumspringen. Wir können sie füttern und fast graulen. Naja Lucy wollte eher etwas durch die Gegend gejagt werden, was ihr unglaublich Spaß macht. Wie ich das nur von unserem Hund daheim kenne. Grüße an Pauli! Danach verabschiedete sich Grant, der heute eigentlich keinen Dienst hatte, um noch ein paar Tiere zu füttern. Zuvor erzählte er uns allerdings noch, dass er meist Tiere redet und hier wieder aufpeppelt oder eben aus nicht ordnungsgemäßen Haushalten - insbesondere Kakadus - rettet.
Danach ging es für mich auf Erkundungstour.
Vorbei an großen Schlangen und Waranen, mehr Wombats - die mit schlafen beschäftigt waren - und Dingos, führte mich der Weg zum Emu Gehege. Direkt kam eines der großen gefiederten Vögel auf mich zu. Ganz schön erschreckend, wenn so ein großes Tier auf einen zumaschiert. Ich weiß ja nicht was es vorhat. Und plötzlich stand Grant neben mir. "Willst du ihn mal anfassen?" Was? Ohje. Grant sprang einfach mal ins Gehege, spielte etwas mit dem Tier und hat es dann an die Absperrung geführt. Und dann hab ich mich sogar getraut den Emu anzufassen. Was für ein Erlebnis!
Ich beendete meine wunderbare Tour durch den Jirrahlinga Koala & Wildlife Sanctuary mit einen kurzem Geplänkel mit Sharan - sie zeigte mir noch wie toll der ein oder andere Kakadu mit seinen 150 Jahren tanzen kann - bezahlte meinen Eintritt und gab noch etwas Spendengeld.
Zurück in Geelong-Belmont entschieden wir uns noch für einen kurzen Sunset-Surf in Jan Juc. Bald habe ich jeglichen Strand in der näheren Umgebung besurft! Nach dem gestrigen Winkipop-Erlebnis - mit den für mich besten Wellen soweit - geht es heute wahrscheinlich an den 13th Beach bei Barwon Heads!
Let's stay tuned!