Tag 67 Route des Châteaux

Nach dem gestrigen Start mit drei Weinproben und Einkäufen wollen wir es heute ruhiger angehen lassen. Es ist der 6. Mai und damit für uns ein besonderer Tag - Hochzeitstag.

Für den Abend reservieren wir auf Empfehlung der Winzer vom Moulin Rouge einen Tisch im angesagten Lokal "La Paillote de Steph", welches direkt an der Gironde am Fähranleger liegt. 

LA PAILLOTE DE STEPH, Lamarque - Restaurant Bewertungen, Telefonnummer & Fotos - Tripadvisor

Man hat von der Terrasse einen herrlichen Blick auf den Fluss und das Essen soll einmalig gut sein. 

Vorher nehmen wir die Räder und wollen die Gegend in Richtung Pauillac erkunden. Auf dem Weg liegen einige berühmte Schlösser und Weingüter, die wir sehen wollen.

 Leider hat das Medoc kein Herz für Radtouristen. Die Landstraße ist zweispurig und für den Autoverkehr geeignet. Radfahrer sieht man hier nicht, weil es keine Radwege gibt. Wir überlegen lange, ob wir es auf der Straße wagen - leider bleibt keine Alternative. Die Autos nehmen dann aber doch genügend Rücksicht, so dass wir ganz gut durchkommen. Außerdem taucht hinter jeder Kurve und hinter jedem Hügel wieder ein Schloss oder ein Weingut auf, welches unbedingt im Bild festgehalten werden muss.

Da macht die Straße ihrem Namen alle Ehre - Route des Châteaux.

Die Schlösser sehen aus wie im Märchen und liegen inmitten der Weinberge. Alle sind sehr gepflegt und ein Aushängeschild für die großen Namen. Große Namen haben auch große Preise, wie wir bei einem kleinen Zwischenstopp in einem Weinhandel in der Ortschaft St. Julien erfahren. Hier liegen die Flaschen der Weingüter aus St. Julien in repräsentativen Holzkisten mit Preisetiketten. Auch das Chateau Pichon Baron ist vertreten mit einem Preisniveau von 175,- € - pro Flasche. Damit sind sie noch nicht einmal die teuersten. 

Da steuern wir doch lieber am Nachmittag ein anderes Weingut an. Geleitet von unserem geschätzten Bremer Wein-Großhändler Heiner Lobenberg (Lobenbergs GUTE WEINE | Weine kaufen auf gute-weine.de) machen wir uns eine eigene Route zur Verkostung.

Ganz in der Nähe betreibt die Familie Kopp das Weingut Château du Retout | Crus Bourgeois Haut-Médoc (chateau-du-retout.com), welches auch bei Lobenbergs Gute Weine gelistet ist. 

Wir klopfen an und stellen uns als Bremer vor, die ihren Wein verkosten wollen. Sofort lacht sie und nennt als Referenz Heiner Lobenberg. Der war sogar am vergangenen Sonntag erst dort.

Das Familienweingut erzeugt wirklich für unseren Gaumen einen hervorragenden Rotwein, den wir auch kaufen und uns fahrradgerecht verpacken lassen.

Zurück am Wohnmobil machen wir uns frisch für das Abendessen. Dazu gehört auch die Dusche im Wohnmobil. Wir stehen ja nun schon einige Tage ohne Strom und damit fällt auch das föhnen aus - oh Schreck. Und beim Fahrrad - Akku muss auch gehaushaltet werden - laden geht nur mit Strom.

Das Restaurant ist nur 5 km entfernt und mit dem Rad gut zu erreichen. Wir sind die ersten Gäste und nehmen erstmal einen Aperitif auf der Terrasse. 

Der Laden hat ungefähr 70 - 80 Plätze, und die sind später auch alle besetzt. Das ist sicher dem guten Essen, der aufmerksamen Bedienung und den fairen Preisen geschuldet. Wir fühlten uns jedenfalls rundum gut betreut und genossen den Abend.

Morgen fahren wir weiter nach Norden in Richtung Soulac, einem alten Badeort an der Atlantikküste. Ein Stückchen weiter gibt es eine Fährverbindung über die Gironde - Mündung, wodurch man sich den langen Rückweg über Bordeaux erspart.

Auf dem Weg liegt noch ein weiteres Weingut, welches wir uns ausgesucht haben - Chateau Carmenere in Queyrac. Auch diesen guten Tropfen hatten wir bereits zuhause im Glas, so dass wir hier den Erzeuger kennenlernen wollen.