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# Tag 24 Unwetter in Spanien

Veröffentlicht: 24.03.2022

So langsam wird es ungemütlich. Unser Stellplatz am Strand beginnt abzusaufen, die Pfützen sind nun schon kleiner See und der Schotterparkplatz ist eine Matschlandschaft.

Es hat die ganze Nacht geregnet und auch der Morgen ist nass. Der Platz wird immer leerer, alle Wohnmobile (außer den Langzeitlern) verschwinden nach und nach. So gern ich den Strand bei Sonnenschein erleben möchte, wir werden auch fahren.

Ich sag noch kurz Tschüss bei Arno aus Langwedel und dann geht`s vorsichtig über die Matschfläche nach draußen.

Geschafft - dachten wir. Nach nur einem Kilometer war Ende der Weiterfahrt. Ein kleiner, unscheinbarer Fluss, der uns vorher nie aufgefallen war, führte plötzlich Wassermengen, die sich über die Straße wälzten. Die war dann auch bereits gesperrt. 

Wie kommen wir hier jetzt raus? Oder müssen wir zurück zum Strand? Ein intensives Studium von google maps zeigte eine Möglichkeit durch die Pampa zwischen den Gewächshauszelten zur Straße nach Calnegre. Was bleibt uns übrig....

Schotterpiste durch die Gewächshäuser

Am Ende der Schotterpiste zeigte sich, dass auch hier der Weg zur Autobahn durch den Fluss abgeschnitten war. Dort stand auch die Polizei und sperrte gerade die Straße.

nix geht mehr

Also links herum und versuchen, durch Calnegre und über den Berg an die Nationalstraße zu kommen. Wir kannten die Straße ja von unserem gestrigen Fußmarsch und wussten, das dort auch eine Senke in der Straße lag. 

Die war natürlich auch vollgelaufen und das Wasser suchte sich seinen Weg. Es standen dann auch schon ein paar Leute um einen alten Renault R 4, der sich schön festgefahren hatte. Die Leute kamen vom nahen Camper Park und waren alles Deutsche, die mit guten Ratschlägen um sich warfen:

.... kein Problem, da kommst du durch

... würd ich nicht machen, der Untergrund ist nicht fest.

Angeblich war vorher schon mal einer durchgekommen. Nach 20 Minuten Abwägung und nachdem einer der Camper zu barfuß einmal durchgegangen ist, haben wir es gewagt - und sind gut durchgekommen. Uff....

Leider gibt es von dem Abenteuer kein Foto, nur in unseren Köpfen.

Wir wollen gar nicht weit fahren. Im 40 km entfernten Aguilas gibt es einen Campingplatz mit Strom und Dusche nahe zur Stadt. Das gönnen wir uns jetzt mal, zumal der Regen noch 2 Tage anhalten soll.

Nachmittags lese ich dann im Internet von den schweren Auswirkungen des Dauerregens in Süd-Spanien in der Region Valencia. Bei den Bildern wird mir mulmig, da  hatten wir ja im Grunde noch Glück, dass wir aus der Sackgasse am Strand rausgekommen sind.

Der Nachmittag ist trocken, so dass wir die Räder rausholen und die Stadt einmal erkunden. 

Aguilas hat eine lange Strandpromenade von einem Ende zum anderen. An der Südseite der Stadt thront die Festungsanlage Castillo de San Juan 85 m hoch über der Stadt. Die diente im 18. Jahrhundert zum Schutz vor Piratenüberfällen und kann heute besichtigt werden.

Eine Bucht weiter ragt eine alte Verladestation für den Transport von Eisenerz, Blei und Silber ins Meer. Die Embarcadero del  Hornillo steht als Denkmal für die Zeit, als Aguilas ein bedeutender Bergbauhafen war.

Verladestation als Denkmal für die Bergbauzeit

Ansonsten liegt heute der Schwerpunkt auf dem Tourismus und dem Anbau von landwirtschaftlichen Produkten.

Ein Highlight gibt es noch Ende Januar, wenn die Zeit des Karnevals eingeläutet wird. Aguilas ist eine Karneval - Hochburg und pflegt diese Tradition in Spanien. 

Monument do carneval

Unter den prominenten Wahl-Aguilenen war der Fernsehmoderator Dieter Thomas Heck, der im Ortsteil Calabardina wohnte (2009 - 2018).

So, genug Kultur. Wir müssen noch einkaufen und dann im Womo ein feines Essen zaubern.


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