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# Tag 23 Karibik in Spanien ... wenn die Sonne scheint

Veröffentlicht: 22.03.2022

Playa Percheles - die Schlangenbucht. Vielen lieben Dank an Gabi und Jörg für diesen Tipp.

Die Anfahrt gestaltete sich schon etwas schwierig. Wir wollten die Küstenstraße N 332 fahren und sind von einem Kreisverkehr in den nächsten geschickt worden. Die Navi - Lady konnte kaum Luft holen. Irgendwann war sie so überfordert, dass sie uns in die Pampa schicken wollte. Nee nee, so nicht - jetzt fahren wir mal nach Gefühl und zurück auf der Luftlinie. Hinter Cartagena schlängelt sich die N 332 durch Serpentinen und Küstengebirge, hinter dem sich dann die Landschaft rund um Mazarron aufmacht. Hier irgendwo soll der Abzweig zur Schlangenbucht sein - und da ist er schon. Enge Straße führt uns durch landwirtschaftliche Felder mit Gewächshauszelten und wenig ansprechender Landschaft. Die endet dann an einem Schotterweg (so wie von Gabi beschrieben) und zwei Ecken weiter liegt die Eingangsschranke vor uns. Der großzügige Parkplatz ist mittlerweile ein richtiger Stellplatz mit 6,- € Tagesgebühr geworden. Dafür kann man auch über Nacht stehen bleiben, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Wir finden einen guten Platz auf der linken Seite (hier soll man den besten Internet Empfang haben!) mit direktem Seitenblick auf die Palmenallee und die Bucht. 

Blick aus der Seitentür

Der Platz ist ein Traum und hat sofort eine gewisse Magie. Er liegt ein wenig am Ende der Welt, dafür aber traumhaft mit karibischem Flair. Terrassenförmig aufgeteilt gibt es große Flächen frontal zur Bucht, linksseitig (wo wir uns eingefunden haben)  

Erste Reihe

mit seitlichem Blick zur Bucht und dafür Sonnenuntergang direkt ins Wohnmobil, und dahinter etwas höher gelegen die Insider Plätze mit den Leuten, die lange da sind und lange bleiben.

Wettertechnisch könnte es besser sein, aber es ist trocken und die Leute sitzen vor den Wohnmobilen. Also Stühle raus und mitgemacht.

Stühle raus...

Beim Gang über den Platz und entlang der Klippen entdecke ich auf den Plätzen mit den "Platzhirschen" ein Womo mit VER - Kennzeichen und seinem Bewohner, - Typ Aussteiger und Weltenbummler.

Ich muss lachen und er fragt mich nach dem Grund. Na, weil ich auch eine VER - Platte trage. Arno aus Langwedel freut sich und wir unterhalten uns sofort über Herkunft, Reiseroute, Dauer des Aufenthaltes usw.

Arno hat in der Heimat alles aufgegeben und lebt im Wohnmobil. Er ist seit dem 1.7. Rentner und war zunächst in Norwegen und nun seit 3 Monaten in Spanien. Solange steht er auch gefühlt hier in der Gegend.

Diesen Lebenslauf tragen hier sicher einige der Langzeit - Residenten in sich. 

Zurück zum Strand - deswegen sind wir ja hier. Der erstreckt sich als Bucht, eingerahmt von Felsklippen, mit seichtem Wasser. Bei ruhiger See und gutem Wetter ein idealer Ort für Beach - Time. Die ist momentan leider nicht so angesagt. 

... da sind wir

Am Abend kommt die Sonne doch noch mal heraus und beschert uns ein tolles Licht. Wir treffen Arno wieder am Strand und setzen die Unterhaltung fort. Er kommt ursprünglich aus Morsum und hat damit natürlich auch eine Handball Vergangenheit - was für ein Thema an der Schlangenbucht.

Bestes Licht am Abend bei Sonnenuntergang

Arno hat auch tolle Tipps, was man hier unbedingt machen muss. Auf der Anhöhe liegt eine Bauruine. Da gab es mal eine Bar von Miguel - natürlich illegal erbaut. Nach seinem Tod verfiel das Gemäuer, aber er erhielt zusammen mit seinem Hund eine Gedenkstätte mit seiner Urne drin. Von dort oben hat man den besten Blick über die Bucht.

Die Wohnmobil - Reihe

Mittig auf dem Platz entsteht ein Gebäude mit Bar, Café und Terrasse. Wenn man den vielen Reiseberichten aus der Gegend glaubt, ist das Gebäude bereits seit einiger Zeit im Bau - Fertigstellung unbekannt. Jedenfalls ist bereits der Tresen drinnen fertig, Bestuhlung ist vorhanden, Zapfhähne am Tresen sind installiert und warten nur auf den Saisonstart.

Der Pavillon für die nächste Stufe

Zurzeit ist der Platz relativ leer, kaum 20 Wohnmobile sind da. Das war in der nahen Vergangenheit schon ganz anders. Die derzeitige Flaute ist sicher dem Wetter geschuldet. Ich bin hin und her gerissen, wie lange wir bleiben. Einerseits ist der Platz so schön, dass man ihn bei Strandwetter genießen möchte. Andererseits ist die nächsten 5 Tage sowas nicht zu erwarten. 

Auf der anderen Seite über den Berg führt der Weg nach Capnegre, wo einige Lokale gut und günstig Essen anbieten.

Das machen wir morgen.

MORGEN:

Zu Fuß über den Berg nach Calnegre (ich erspare mir die Ausführung, ob dieser Name noch benutzt werden darf, mit schönem Gruß an die deutschen Besserwisser!)

Der anspruchsvolle Fußmarsch endet in einem Dorf am A.... der Welt. Hier ist nix, außer dem tatsächlich geöffneten Restaurant "Al Faro" - schöne spanische Hafenkneipe mit Alu - Tischen und Papiertischdecken, Fremdsprache - Fehlanzeige.

Mit Händen und Füßen bestellten wir ein Bier (1 Liter Flasche), Käse und Schinken und frittierte Kartoffeln - Preis 14,60 €.

Unsere Bewertung auf der Skala von 1 - 5 = aufgrund der sauberen Toilette gerade noch ein 2.

Bei besserem Wetter ohne immer wieder einsetzenden Nieselregen wäre die Laune und Bewertung vielleicht anders. Aber so wollen wir zurück über den Berg zu unserer Playa. 

Unterwegs treffen wir gleichgesinnte Deutsche, die mit ihren Hunden auch auf dem Rückweg sind. Sie gehören zu einer Gruppe von 4 Personen, die sich über das Internet zu dieser Reise verabredet haben und nun gemeinsam an der Playa stehen. Das ist ja das schöne an der Reise mit dem Wohnmobil - es entsteht sofort eine Verbindung zu anderen Reisenden, die mit der gleichen oder einer ähnlichen Absicht hier sind. Jeder trägt so seine Geschichte mit sich. 

Unsere direkten Nachbarn vom Vorabend aus Groß Gerau haben sich am Morgen noch nett verabschiedet. Er ist mit 63 Jahren in den Ruhestand eingetreten (zum 1.3.) und sie sind sofort aufgebrochen. Das Datum konnte ich mit dem 1.2. noch toppen, was er erstaunt zur Kenntnis genommen hat. Die Wohnmobil - Auszeit ist hier also allgegenwärtig.

So langsam kommen wir auch in das Feeling, dass wir nicht unbedingt die hochpolierten Campingplätze anlaufen müssen. Freistehen ist das Maß der Dinge und will aber gelernt werden. Wir sind auf besten dem Weg dorthin.



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