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21. bis 22.12. Eines der schönsten Hobbies der Welt - Tauchen

Veröffentlicht: 22.12.2018

Der Freitag war der letzte Tag unseres Tauchkurses, weshalb es ohne Theorie, jedoch schon um halb sieben, auf die Morgentour des Tauchbootes ging. Die hinter Koh Tao aufgehende Sonne war vom Boot aus spektakulär anzusehen und begleitete uns auch noch, als wir uns im Wasser mit der Taucherausrüstung befanden.

Langsam kam Routine in den Aufbau des Equipments und in die allgemeinen Vorgänge wie ins Wasserspringen, Abtauchen, auf einer Höhe unter Wasser bleiben und das Auftauchen. Was jedoch niemals „normal“ sein wird, ist die Welt unter dem Meeresspiegel. Tauchen ist für mich hauptsächlich ein temporärer Sport. Man genießt die Zeit, die man unter Wasser ist, in vollen Zügen und staunt durchgängig. Temporär deshalb, da man sich an die vielen Korallenriffe und die ganze Tierwelt immer nicht ganz zurück entsinnen kann, wenn man wieder auf dem Boot ist - nur im Vergleich zum Gesehenen wenige Eindrücke und das einmalige Gefühl etwas wunderschönes gesehen zu haben, bleiben haften.
Der erste Tauchgang des Tages führte uns zu einem Wrack der HTMS Sattakut. Es war unglaublich, im Dunst langsam die oberen Teile der Kommandobrücke auftauchen zu sehen. Diese waren vollständig mit Algen und Schlamm überwachsen, man konnte jedoch immer noch alles erkennen. Wir schwammen über den Schiffskörper bis zum Bug und sahen dort die ebenfalls bealgten Geschütze des ehemaligen Kriegsschiffes. Wie schon gesagt - es war unglaublich. Man fühlte sich in die Anfangsszene des Filmes „Titanic“ versetzt, in der Tauchroboter über den gleichnamigen, berühmten und gesunkenen Kreuzfahrtdampfer schwimmen und das Schiff erkunden. Nun selbst über ein gesunkenes und von Menschenhand erschaffenes Objekt zu schwimmen, dass man in knapp 20 Metern unter Wasser vorfand, war auch eine sehr ebnende Erfahrung.

Insgesamt Tauchgang Nummer 5

Nach einer Pause ging es zum nächsten Tauchspot, dem White Rock. Dieser Fels befindet sich nur knapp unter der Wasseroberfläche und muss von Booten vorsichtig umfahren werden. Zu seinen Füßen erstreckte sich jedoch in gut 18 Metern ein wundervolles Korallenriff, in dem man nun auch riesige Schwärme von Fischen durchschwimmen konnte und sich umrundet von vielen bunten Lebewesen vorfand. Auch sahen wir Muränen und Feuerfische und daneben die großen und bunten Fische der europäischen Aquarien. Besonderes „Glück“ hatten wir auch eine schwarzweiß gestreifte Seeschlange zu entdecken, die hochgiftig ist, jedoch nicht aggressiv gegenüber Menschen ist. Von der Pflanzenwelt will ich gar nicht erst anfangen, denn die ganzen verschiedenen Anemonen, Korallen und Algengewächse kann ich sowieso nicht benennen und meine Beschreibung kann diesen auch nicht gerecht werden, dies muss man selbst erkundet und gesehen haben...

Kleine Beispiele für die Flora dort unten

Nach unserem nun sechsten Tauchgang in drei Tagen war unsere Vierergruppe verständlicher Weise sehr geplättet, weshalb ein Strandtag bevor stand, als wir um 11 Uhr wieder festen Boden unter den Füßen hatten und ganz nebenbei unseren Tauchschein erfolgreich abgeschlossen hatten. Nun lernten wir zum Abschluss mit unserem Tauchlehrer Max, die korrekte Eintragung der Tauchgänge in ein Logbuch, welches unsere Tauchkarriere dokumentieren wird. Hier ein paar Worte über unseren Tauchlehrer. Er war mit Anfang 30 recht jung für einen Tauchlehrer und hat auch erst vor gut fünf Jahren mit dem Tauchen begonnen. Einfach Deutschland den Rücken zuzukehren und auf eine Trauminsel wie Koh Tao zu flüchten, ist wohl der Gedanken von jedem einmal, doch die wenigsten ziehen es wirklich durch. Mit seiner freundlich ruhigen Art und seinem Knowhow haben wir uns unter Wasser immer komplett wohl gefühlt und sind ihm gerne hinterher geschwommen - wir hätten es wieder einmal nicht besser treffen können.

Nach ein paar schönen Stunden am Strand und einer Kokosnuss, die Andra liebenswerterweise ausgab, kam ich in den wohl letzten Sonnenuntergang von einem Strand auf dieser Reise, die wir so oft bestaunt haben.

Postkarten-Motive

Kokosnuss am Strand
Wieder einmal ein toller Sonnenuntergang, ist dies jemand schon überdrüssig? Ich jedenfalls nicht.

Da wir uns schon am Strand wieder mit unseren Taucherkollegen, der Freund der anderen Verbleibenden in unserer Crew war nun auch mit tauchen, getroffen hatten, gingen wir wieder zusammen Abend essen. Durch viele lustige Geschichten unseres bisherigen Lebens, war es ein sehr kurzweiliger Abend. Allerdings hatten wir uns alle aus der Freude über unseren Tauchschein für eine weitere Tauchtour am nächsten Tag, Samstag, entschieden, wofür wir wieder um halb sieben am Boot sein mussten. Uns steckten die letzten sechs Tauchgänge noch in den Knochen, weshalb es „früh“ um neun Uhr zurück zu den jeweiligen Unterkünften ging.

Der Samstag war nun den Tauchgängen sieben und acht sowie der Weiterfahrt nach Bangkok am Nachmittag vorbehalten. Wie am Tag zuvor quälten wir uns früh aus unseren sehr gemütlich erscheinenden Betten, wurden aber spätestens von der Seebrise auf der Fahrt zum Tauchort geweckt. Dieser hieß Chumphon Pinnacle und war mit einer guten halben Stunde Fahrtzeit, der von Koh Tao am weitesten entfernte Tauchspot.

Wieder ein Sonnenaufgang auf See
Chumphon Pinnacle

Am Abgangsort angekommen, ging es auch schon los auf zwei Tauchgänge, die natürlich von einer ordentlichen Pause unterbrochen wurden. Diese waren von der rein zu sehenden Unterwasserwelt nochmals eine andere Nummer als die vorangegangenen Besuche. Dort gab es Schwärme aus 500 Fischen, wobei es schwer ist eine solche Ansammlung korrekt einzuschätzen. Außerdem konnten wir nun Fische bestaunen, die nur etwas kleiner waren als wir selbst und am Grund umher jagten. Da unser Schein nur bis maximal 18 Meter Tiefe gültig ist, konnten wir nicht überall bis zum Boden tauchen, was jedoch trotzdem vollkommen ausreichte, denn auch weiter oben gab es die fantastischen Meeresbewohner und -pflanzen in Hülle und Fülle und den ausgefallensten Formen und Farben zu bestaunen. Es war von allem ein bisschen mehr und Andra und ich waren so glücklich, uns für diese beiden zusätzlichen Tauchgänge entschieden zu haben - es hat sich so sehr gelohnt. Vorallem da wir nun auch schon als frisch gebackene und zertifizierte Taucher unterwegs waren.

Die Fische unter Wasser

Als wir wieder am Land waren, hieß es sich von unserem Tauchlehrer, der heute noch einmal unseren Tauchmaster gegeben hätte, und dem Pärchen, das mit uns tauchte, zu verabschieden. Es war eine tolle Zeit in einer tollen Gruppe. Darauf stiefelte Andra noch zu einem Aussichtspunkt, während ich mich in Ruhe ein letztes Mal vom Meer und der Insel bei ein wenig Schwimmen verabschiedete - zum Ende einer Reise macht man irgendwann alles das letzte Mal.

Das letzte Mal Strand, in zwei Tagen warten weniger als 10 Grad auf mich.

Um 15 Uhr ging es dann mit der, noch von der Hinfahrt gefürchteten, Fähre in Richtung Festland auf. Diese Rückfahrt war sogar sehr schön und wir verbrachten die gesamte Zeit im Freien, um die letzten Ausblicke auf Koh Tao und die später untergehende Sonne zu genießen.


Auf Wiedersehen Koh Tao
Wie wunderschön doch die Rückfahrt war

Nun sitzen wir in einem Nachtbasar und warten darauf, dass uns unser Nachtbus um 22 Uhr nach Bangkok bringt, wo wir um 5 Uhr morgens eintreffen sollen. Dies werden dann schon die ersten Stunden meines letzten Tages der Reise sein, es ist unglaublich, wie schnell die letzten Tage und Wochen dahin geflogen sind. Sie waren immer wunderschön, aber nun freue ich mich auch einfach auf mein Zuhause und Weihnachten mit der Familie, der Rückreisepunkt passt für mich perfekt. Natürlich kommt langsam auch ein wenig Sentimentalität dazu, aber bei jeder guten Reise, sollte man am Ende traurig sein, dass sie sich dem Ende zuneigt. Sonst hat man aus meiner Sicht etwas falsch gemacht.

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