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14. bis 15.12. Campingtour im Dschungel

Veröffentlicht: 16.12.2018

Am Freitag trafen wir nach einem entspannten Morgen um 9 Uhr bei dem Start unserer Camping-Tour ein, um dort zuerst in Ruhe zu frühstücken und so Kraft für die bevorstehende Wanderung zu tanken. Da niemand anders diese Tour gebucht hatte (eine Informationsstelle sagte: „Nobody wants to go camping here.“ - sehr ermutigend), hatten wir wieder eine private Tour mit privatem Guide. Es ging vom Eingang des Nationalparks aus mit dem Auto ein wenig um den Park herum und mitten auf der Straße wurden wir abgesetzt, nur eine kleine klapprige Holzleiter stand am Wegesrand, der Sprossen fehlten.

Der Start der Wanderung

Über eben diese ging es dann jedoch hinein in den Nationalpark und darauf schon gut zwei Stunden Dschungelpfad entlang, der kontinuierlich aufwärts führte. Es war ein schönes Gefühl sich mit seiner Gruppe allein im Urwald zu fühlen und den manchmal kaum sichtbaren Weg den Berg hinauf zu stapfen. Dabei hatte man auch immer eine gute Aussicht auf den Rest des Regenwaldes, der sich zu beiden Seiten unseres Weges erstreckte.



Manchmal sind die Wege schwer zu erkennen

Wundervolle Ausblicke

Auf dem Weg hinauf hielten wir an und gingen eine kurze Strecke abseits des Pfades. Dort konnten wir die großen roten Rafflesien entdecken, die sehr selten sind und für die der Nationalpark Khao Sok berühmt ist. Diese parasitären Gewächse können die größten Blüten in der Pflanzenwelt bilden und stechen aus dem dunkelgrün bis braunen Urwald markant durch ihre rote Färbung heraus.



Die Rafflesie

Es ging noch ein kürzeres Stück den Berg weiter hinauf, bis der oberste Punkt erreicht war und es wieder abwärts gehen konnte. Es ging über umgefallene Bäume, an Termitenhügeln und Zikadenbauten vorbei, die unser Guide uns immer erläuterte. Dazu setzte jedoch das für einen Regenwald typische Wetter ein: Regen. Viel bekam man von diesem allerdings nicht mit, da eine dicke Blätterdecke uns vor dem Übelsten bewahrte. Das Wenige, das jedoch den Weg zum Boden fand machte diesen schlammig und rutschig und wir waren froh als wir unten an einem Fluss ankamen.


Über und unter Bäumen ging es entlang
Ein Zikadenbau, in dem die Larve noch lebt...
...und später ausbricht

Der Regen hielt weiter an und es hieß Schuhe wechseln, da es nun öfter durch das Wasser ging und unsere Turnschuhe überleben sollten. Es ging im und am Fluss weiter und ein paar Mal legten wir in unseren Flipflops richtige Klettereinheiten hin, um neben Wasserfällen den Berg hinab zu klettern. Das war wohl mit Abstand die abenteuerlichste Strecke unserer Reise, denn oft rutschte man einige Felsen einfach hinunter oder war mit seinem großen Rucksack hängen geblieben. Alle kamen jedoch wohlbehalten unten an. Dort aßen wir darauf zuerst Mittag (es war halb drei) und ließen uns von der Sonne, die ein paar Mal heraus kam, trocknen.


Neben dem Wasserfall ging es hinunter

Endlich unten angekommen

Es ging den Fluss weiter entlang, wobei wir öfter die Seiten wechseln mussten, damit das Vorankommen möglich war. Dies ging so lange bis wir zu einer Stelle kamen, bei der uns das Wasser bis an die Brust reichen würde, so tief war es. Da wir danach nicht erfrieren wollten, wurden Badesachen angezogen und der Rucksack auf die Schulter genommen, um so den Fluss zu durchqueren.

Der oft gekreuzte Fluss
Brusttief...

Zum Glück war dies für meine Erkältung der letzte Kontakt mit kaltem Flusswasser, denn darauf ging es nur noch gut zweieinhalb Stunden weiter durch den Urwald bis wir am Ort zum Campen angekommen waren. Auf dem Weg sahen wir neben der sowieso schon beeindruckenden Flora auch kleine Ausschnitte der speziellen Fauna des Khao Sok Nationalparks. Neben vielen Schmetterlingen sahen wir zum Beispiel Doppelhornvögel oder verschiedene Arten von Affen.

Überall gab es große Lianen
Bambuswälder sind immer besonders

Der „Campingplatz“ bestand aus drei Hütten zum Schutz vor Regen und Obstfeldern, die sich darum erstreckten. Zusammen mit unserem Guide und einem weiteren Helfer vom Campingplatz wurde ein kleines Feuer aus Bambus entfacht und Reis, der in Blätter eingewickelt und in Bambusstangen gestopft wurde, und Hühnchen über diesem Lagerfeuer zubereitet. Zusammen mit einer separat gemischten Gemüsepfanne gab dies ein köstliches Mahl ab, das aus halbierten Bambusstangen und mit Kaffee aus Bechern der Enden von Bambus genossen wurde.

Der Fluss neben unserem Schlafplatz

Das Bamboo-Feuer mit Hühnchen
Was will man im Dschungel mehr?

Während des Essens war es dunkel geworden und wir zogen ein weiteres mal los, um den Regenwald der Nacht zu erkunden. Dabei sahen wir tagscheue Vierbeiner wie das „Pokupai“, wie es unser Guide nannte, wir jedoch nicht wissen, welchen Namen es im Deutschen trägt. Es hatte jedenfalls Stacheln wie ein Stachelschwein und den Kopf eines Marders - auf welche Ideen die Natur kommen kann. Daneben gab es natürlich auch viele Insekten, die unsere kleine Runde säumten, bevor es zurück ging und die Hängematten aufgehangen wurden.

„Pokupai“
Insekten der Nacht

Der Schlafplatz für die Nacht

Prinzipiell wird dies wohl nicht meine Lieblingsschlafmethode werden, jedoch konnte ich sogar recht gut bis zum nächsten Morgen durchschlafen, was beim Rauschen des benachbarten Flusses und der steten Geräuschkulisse des Regenwaldes schon an ein kleines Wunder grenzt.

Am nächsten Morgen wurden wir recht früh wach und es gab Rührei und über einem Feuer geröstete Toasts mit Marmelade. Dann ging es auch schon los auf den kürzeren Halbtagesmarsch, der hauptsächlich ohne große Steigungen und Gefälle auskam und die letzten Meter sogar auf der von Touristen nutzbaren breiteren Straße entlang führte.

Breakfast-Time

Der Spiegelsee

Ein letztes Mal durch den Urwald

Gegen Mittag hatten wir es dann geschafft und waren wieder zurück bei dem Punkt, von dem aus wir gestartet waren. Dort entspannten wir uns noch ein wenig mit unserem Guide, der dann jedoch recht bald gehen musste. Einen großen Dank, dass er uns so sicher durch diesen Urwald geführt hat.

Am Nachmittag liefen wir noch eine Runde durch das Umland vor dem Nationalpark, da man etwas anderes nicht wirklich hier machen kann. Dabei wurden wir wieder mit einem Tropenregenguss gesegnet, den wir aber untergestellt aushalten konnten und später wieder essen gingen. 


Die wundervollen Berge Khao Soks

Damit ist die Zeit im Inland vorbei, morgen geht es früh los, um zu Koh Tao, einer Insel, zu gelangen. Dies ist meine letzte Station vor dem Ende Bangkok und wir wollen dort unseren Tauchschein machen. Da jedoch dort zur Zeit noch der Monsun um sich greift, wird dies wohl kein wirklicher Strandurlaub, aber vielleicht haben wir ja Glück. 

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