konrasien
konrasien
vakantio.de/konrasien

23.12. Der letzte Tag

Veröffentlicht: 29.12.2018

Der letzte ganze Tag brach mit dem Weckruf des Busfahrers um 5 Uhr in Bangkok an. Erstaunlicherweise habe ich sogar gut Schlaf abbekommen, sodass es relativ angenehm zu unserem Hostel ging. Einchecken konnten wir leider noch nicht, weshalb wir uns im Aufenthaltsbereich hinlegten und uns ein paar Stunden Ruhe gönnten. Darauf ging es los, um noch ein wenig von Bangkok mitzunehmen.

Wir besuchten ein Morgenritual, das von Gesängen begleitet wurde, in einem Tempel in der Nähe unseres Hostels, worauf es weiter ging, um von einer alten buddhistischen Bibliothek erste Ausblicke über Bangkok genießen zu können.

Spähen durch den Türschlitz
Die alte Bibliothek


Ganz in der Nähe befand sich der Golden Mount, ein Tempel in luftiger Höhe auf einem Fels. Auf dem Weg dorthin erschreckten wir uns kurz wegen etwas, das zu unseren Füßen war. Ich schaute nichts ahnend durch ein größeres Bodengitter in den Abfluss der Straße und schreckte vor dem schuppigen Körper einer Echse zurück. Diese war mit der Größe eines kleineren ausgewachsenen Krokodils wirklich groß und wand sich einen halben Meter unter mir durch den dunklen Abschnitt der Kanalisation - gruselig. Später sahen wir diese Tiere noch öfter an Flüssen unter Brücken, wo sie offensichtlich nach Futter suchten. Somit besitzt wohl jedes Land eine für sich markante Fauna in den Großstädten: in Kambodscha waren es die Ratten, in Vietnam die Straßenhunde und in Thailand eben die großen Echsen.

Auf dem Golden Mount gab es wieder ein spektakuläres Panorama der thailändischen Hauptstadt zu bewundern, das von tausenden Glocken und dem Klingen vieler Lucky Leaves im Wind begleitet wurde. Natürlich gab es wie immer in buddhistischen Glaubenshäusern sehr viel Gold, was natürlich durch die Bezeichnung „Golden“ dort nur noch mehr ausgeübt wird.


,
Im wahrsten Sinne des Wortes „golden“

Darauf sollte es zu einem großen Wochenendmarkt gehen, wofür für Geizige wie uns jedoch ein Fußmarsch von anderthalb Stunden von Nöten war. Ein paar Schritte musste man einfach gehen, bevor man 13 Stunden im Flieger sitzen würde. Auf dem Weg dorthin besichtigten wir den letzten Tempel für diese Zeit in Thailand für mich. Dabei handelte es sich um den Wat Benchamabophit, zu deutsch Marmor-Tempel, der durch seine bunt vergoldeten Dächer und hölzernen Decken sowie schönen Buddhas einen würdigen Abschluss der vielen gesehenen Orte des Buddhismus gab.

Die marmorne Fassade

Die Decke im Inneren
 

Auch der Markt lohnte sich noch einmal unglaublich und wir verbrachten gut drei Stunden damit, uns durch die vielen endlosen kleinen Gassen zwischen den einzelnen Anbietern hindurch zu quetschen, um noch letzte Andenken für mich zu besorgen und ein letztes Mal eine Kaffeepause in einem kleinen Café zu machen. Das Angebot des riesigen Marktes erstreckte sich über alles Erdenkliche zum Verzehren, über Plastikgewächse und übergroße Buddhas bis hin zu im Dunklen leuchtenden T-Shirts und dem kitschigsten Schmuck - egal wonach man suchte, man fand es, auch wenn man nicht wusste, was man wollte.



Nach der langen Zeit auf dem Markt war es bereits fortgeschrittener Nachmittag und wir ließen uns mit über das Internet angeheuerten Motorrädern zu einem fünf Sterne Hotel bringen, das uns mit einer hohen Dachterrasse den perfekten Abschluss unserer Reise bot. Hoch oben über der 61sten Etage des luxuriösen Hotels genossen wir ein letztes Mal einen wunderschönen Sonnenuntergang hinter der Skyline Bangkoks mit rosarotem Himmel und anschließendem Blick auf die bunt erleuchteten Wolkenkratzer. Dies alles ein Tag vor Weihnachten fühlte sich seltsam skurril an.




Bangkok leuchtet auf (wie immer schöner im Querformat)

Nach einer überdimensional teuren Cola und einiger Zeit mit atemberaubenden Ausblicken ging es zurück in die Nähe unseres Hostels zu der berühmt-berüchtigten Khaosan Road. Diese ist wohl das Backpacking-Mekka Thailands mit Massen an Menschen aller Länder und Kontinente, die feiern, essen, einkaufen oder einfach die Atmosphäre dort genießen. Als letzte Amtshandlung aß beziehungsweise knusperte ich das Tier meines Sternbildes - einen Skorpion. Hauptsächlich war ich mit Kauen beschäftigt, jedoch kann ich sagen, dass gerösteter Skorpion primär nach Erdnussflips schmeckt, nur eben nach solchen mit harter Hülle.



Khaosan Road

So ging mein letzter Tag der Reise seinem Ende zu, jedoch reichte mein Geld noch gut, sodass ich mir eine Fußmassage gönnte, bevor es für eine letzte Übernachtung in unser dreiundreißigstes Hostel der Reise ging - ja, alles macht man dann irgendwann ein letztes Mal. Lustigerweise führte uns der Weg zu meinem letzten Hostel an unserem ersten Hostel vorbei, in dem wir die erste Nacht unserer Reise verbrachten. Damals noch ohne Rucksack, Erfahrung und noch nicht wissend, welch fantastische Zeit uns bevorstehen würde.

Leider war mein Flug um zwei Stunden nach hinten verschoben worden, jedoch musste ich trotzdem zum Check-in für die 9 Uhr Boardingtime am Flughafen sein, es standen folglich nur wenige Stunden bis zum Aufstehen um 6 Uhr am Abflugtag bevor.

Antworten

Thailand
Reiseberichte Thailand