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11.11. Erkundung der Hauptstadt

Veröffentlicht: 12.11.2018

Nachdem wir gestern Abend angekommen waren und ersteinmal für nur eine Nacht in Hanoi geschlafen haben, erkundeten wir die große Hauptstadt heute zu Fuß. Dies machen wir meistens bei Städten am ersten Tag, da es schön ist, zuerst einen kleinen Gesamteindruck zu bekommen, bevor man speziellere Aktionen unternimmt.

Zuerst kamen wir an einem Park in der Nähe eines Sees vorbei. Dort und heute im Allgemeinen fand offenbar ein Volksfest statt, denn im Park waren Stände an Stände gereiht und auf den Straßen traten unzählige Tanzgruppen auf. Es gab sogar eine Art Modenschau, nur waren die Models kleine vier bis sechs Jahre alte Kinder - schon etwas befremdlich Kinder in solchem Alter stark geschminkt und in Netzstrumpfhosen zu sehen...

Tanz auf den Straßen
Modenschau der Kleinsten

Wir gingen danach noch an der Staatsoper vorbei und besuchten das „Vietnamese Women's Museum“. Hier war vorallem der erste Teil interessant, der sich mit dem Thema der Heirat beschäftigte. In Vietnam gibt es nicht nur eine Heiratstradition, sondern unglaublich viele und verschiedene. Ein Hauptmerkmal, welches zwei Gruppen voneinander distanziert, ist die Stellung der Frau in der jeweiligen ethnischen Gruppe. Zwar gibt es das bekannte „Die Frau ist dem Mann untergeordnet“, jedoch auch das Gegenteil. Bei manchen der Gruppen erben die weiblichen Nachkommen alles und die jüngste Tochter wird besonders bevorzugt. Dies setzt sich dann auch bei der Hochzeit fort, denn bei diesen Stämmen zieht der Mann bei der Frau ein, nimmt wie die Kinder ihren Namen an und bringt Tonnen von Geschenken in Form der Mitgift mit ins Haus. Neben der Hochzeitstadition wurde auch über das alltägliche Leben der vietnamesischen Bevölkerung mit Schwerpunkt der Frauen aufgeklärt. Wenn hier ein Wunsch nach einem Kind besteht, wird ein Geistlicher besucht und bestimmte Bilder werden neben dem Bett aufgehängt. Auch die Namen spielen in der vietnamesischen Kultur eine wichtige Rolle, jedoch gibt es hier den etwas merkwürdigen Brauch, schwachen Kindern hässliche Namen zu geben, damit die bösen Geister abgeschreckt werden und das Kind so zu Kräften kommen kann.

Die Hochzeitsgewänder


Nach dem Museum liefen wir mittels stillgelegter Eisenbahnschienen, die durch schmale Gassen führten, zu einem Tempel der Literatur. Diese Anlage war gefüllt mit metaphorischen Bezügen dazu, dass jeder Mensch, so er denn willig ist, Weisheit und Intelligenz erreichen kann. Zentrum war dabei ein Tor, das einerseits alle Elemente und die Einheit von Ying und Yang symbolisierte und gleichzeitig eben ein Tor war, das von jedem durchschritten werden konnte und somit oben Angesprochenes zeigt.

Über die Schienen zum Tempel
Die ruhige Atmosphäre passt zu einem Tempel der Literatur
Eingang zum Temple of Literture
Das Tor des Wissens

Da heute offenbar Abschlusstag der Highschool war, war die gesamte Anlage voll mit Schülern im typischen Abschlussgewand mit Zylinder. Es scheint hier Brauch zu sein, nach seinem Anschluss zum Tempel zu kommen und dem Lehrmeister aller Lehrmeister, dem dieser Tempel gewidmet wurde, zu danken. Dieser heißt Confucius und ist ebenfalls mit vier seiner besten Schüler auf dem Gelände als Statue verewigt.

Schüler, die ihren Abschluss feiern
Confucius

Darauf wurde es langsam dunkel und wir machten uns auf den Heimweg, auf dem wir noch an dem zwar imposanten aber nicht sehr schönen Ho Chi Minh Mausoleum und einem weiteren großen See vorbei kamen, auf dem sich sogar ein Tempel befand.

Das Mausoleum Ho Chi Minhs

Der Abend gestaltete sich noch wundervoll, besonders für mich, denn neben unserem Hostel gab es ein Harry Potter Café, das mit vielen Bildern, Gegenständen und Kleidung aus meinem so geliebten Universum ausgestattet war. Daneben gab es anstelle von Cocktails und Säften Zaubertränke und Butterbier. Wenn wir wieder in Hanoi sind, muss ich auf jeden Fall zurück in dieses Café, um weitere magische Tränke zu mir zu nehmen und um einfach das Ambiente zu genießen.

Das Café "Always" im Harry Potter Stil


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