Veröffentlicht: 14.11.2018
Leider hatte ich gestern keinen Internetzugang und keine Zeit, um weitere Beiträge zu veröffentlichen, weshalb nun die Wanderung als zusammengefasster und der heutige als separater Beitrag erscheinen wird. Da es sich auch hauptsächlich um Tage handelte, an denen gewandert wurde, gibt es auch eher mehr Fotos (die ich empfehle im Handyquerformat anzuschauen) als viel Text dazu. Danke, dass trotz der Pause der Weg zu diesem Beitrag noch gefunden wurde, das freut mich sehr.
Vorgestern kamen wir mit dem Nachtbus aus Hanoi um 4 Uhr morgens hier in Sapa an und konnten netterweise noch ein paar Stunden in dem Bus schlafen, um danach zum Startpunkt unserer Tour zu gehen. Dort konnten wir unsere großen und für eine Wanderung doch leicht unhandlichen Rucksäcke abstellen und alles für eine Übernachtung Nötige in unsere Tagesrucksäcke umpacken.
Los ging es und nach ein paar Minuten hatten wir Sapa hinter uns gelassen und waren von Reisfeldern umgeben. Diese waren terrassenförmig angelegt und überziehen dabei beide Berge, die von dem Tal ausgingen, bis zum Horizont. Durch die kreisförmigen Abgrenzungen zu anderen Terrassen ergaben sich beeindruckende Ausblicke und der mit Sonnenschein und Wolken besetzte Himmel tat das Restliche.
Wir hatten wiedereinmal unglaubliches Glück mit dem Wetter, denn einen Tag vor unserer Tour regnete es und war wohl unglaublich nebelig. Das eine hätte nicht zur Sicherheit auf dem schon so rutschigen Boden beigetragen und das andere hätte die obigen Fotos vereitelt. Also, danke an den Wettermann!
Nach ungefähr neun Kilometern kamen wir an einer kleiner Siedlung an, in der eine der ansässigen kleinen ethnischen Gruppen wohnte und aßen dort alle zusammen zu Mittag an einem großen Tisch, der viele verschiedene Speisen trug. Ein paar der Frauen begleiteten uns schon seit Sapa mit ihren schönen traditionellen Gewändern und Körben auf dem Rücken. Sie unterhielten sich manchmal ein wenig mit uns oder bastelten kleine Figuren aus Gras, die sie uns schenkten.
Nachdem wir gesättigt und gestärkt waren, ging es weiter durch das Dorf und wir bekamen ein paar Einblicke in das dortige Leben. Überall laufen Schweine, Hühner, Katzen, Hunde und Büffel frei herum und beinah alle haben Nachwuchs, der natürlich besonders lustig anzuschauen war. Wie es die Bewohner jedoch schaffen ihre Nutztiere von denen anderer zu unterscheiden, blieb mir ein Rätsel. Vielleicht ist es einfach so geregelt, dass alles allen gehört, Vietnam ist offiziell ja auch noch sozialistisch...
Nach ein paar weiteren Kilometern entspannter Wanderung kamen wir darauf bei einem weiteren, etwas größeren Dorf an, in dem sich auch unser Homestay befand. Ein Homestay ist eine Unterkunft bei einer ansässigen Familie, die mit einem kocht und isst und auch den Schlafplatz bietet. Dort angekommen lernten wir ersteinmal die anderen Menschen kennen, die mit uns dort über Nacht blieben und unterhielten uns einige Zeit. Andra und ich setzten uns am späteren Nachmittag noch in ein Café mit fantastischer Aussicht über das von Bergen begrenzte Tal und genossen den Sonnenuntergang. Jedoch ging es dann auch recht bald zurück zum Homestay, um zu kochen und zu essen. Man saß darauf noch ein wenig zusammen, ging dann aber auch recht früh zu Bett, da man einen ereignisreichen und anstrengenden aber auch sehr wunderbaren Tag hinter sich hatte.
Die Tour der letzten Tage war und ist ein unvergessliches Erlebnis gewesen. Die grünen geschwungenen Reisfelder, die Schweine und die Berge Sapas haben rasend schnell einen Platz in meinem Herzen erobert und für mich ist dies einer der schönsten Flecken der Erde, die ich bisher sehen durfte. Jeder sollte einmal hier vorbei kommen, um ihn mit eigenen Augen zu sehen und zu bewundern, denn erzählen reicht manchmal einfach nicht aus.