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Tag 43 SCHLOSSHOF, SIFFIANO 17.09.2022

Veröffentlicht: 22.09.2022

Heute nun die Abfahrt nach Südtirol. Beim Frühstück gleich ein Malheur!? Also wir kommen in den Speiseraum und "unser" Tisch ist besetzt. Ein Reservierungsschild für eine andere Zimmernummer steht auf dem Tisch? Eh, was soll das? Ich suche noch ein paar Nachbartische nach unserer Zimmernummer ab und finde nichts. Da hat die beste Ehefrau von allen (nach Kishon) die einfache Erklärung, dass die Schilder noch vom Abendessen des Vortages sind. An dem hatten wir ja nicht teilgenommen und deshalb nehme ich die Reservierung und drehe sie weg. Lass uns jetzt 'mal frühstücken, denn wir haben ja noch einen langen Weg vor uns. Passend zu den Ereignissen ist der Lago Maggiore heute nicht friedlich und still, sondern der Wind bläst. Das Wasser ist ziemlich aufgewühlt und die grünlich scheinende Oberfläche von vielen kleinen weißen Gischtkronen durchsetzt. Jetzt möchten wir nicht auf einer Fähre sein! Beim Beobachten des Sees betritt ein mittelaltes Pärchen den Raum und guckt und läuft von Tisch zu Tisch. Schließlich wenden sie sich an die Bedienung, die zielstrebig zu uns kommt und das von verdrehte Reservierungsschild richtig hinstellt. Dabei zeigt sie auf einen weiter entfernten Tisch, auf dem unsere Zimmernummer notiert ist. Ups, peinlich und dann tauscht sie die Schilder aus und das andere Paar frühstückt in der zweiten Reihe. Tja, wenn wir einmal hier nicht abends essen, dann werden wir zur Stafe versetzt!? Was soll's, wir checken aus und zahlen noch einmal viel Geld für Essen und Trinken und natürlich ein großzügiges Trinkgeld für das Personal! Dass die Reinigungskräfte außerdem bei uns noch etwas auf dem Zimmer finden, wer weiß schon, wie die Trinkgelder verteilt werden, ist ja klar!

Das Navi bietet uns zwei fast zeitgleiche Wege nach Siffiano an und wir entscheiden uns gegen die Schweiz! Wir wissen nicht so genau, welche Straßen da mautpflichtig sind und ob Vignetten verlangt werden! Also Richtung Turin und dann Mailand und ab in den Norden nach Bozen. So unsere Vorüberlegungen. Die setzen wir auch um, aber der Tunnel unter dem  Mont Blanc, immerhin Europas höchster Berg, kam da nicht vor! 7,5 Kilometer mit höchstens 70 km/h und mindestens 150 m Abstand zum Vorgängerfahrzeug auch nicht! Schon eine seltsame Situation, wenn man/frau in einer Autoschlange steht, einige Zeit verliert und dann an einem Kassenhäuschen 48 € bezahlen muss. Zur Belohnung ab in den Frejus-Tunnel und hoffen, dass alles gutgeht! Ging es auch und der Rest der Reise über ca. 450 km auch! Natürlich ist der Fahrstil in Italien ein anderer und auch die Verkehrsschilder verlieren an Bedeutung, also volle Konzentration! Wir hatten noch zur Sicherheit in Frankreich getankt, aber die Preise in Italien differieren davon nicht so stark. Nur das hier wieder 95 E 5 zu haben ist, war auffällig. Und ein Hörspiel, das uns richtig anstrengte, weil darin das Berlin der 20-er Jahre als absolutes Sodom und Gomorra geschildert wurde, in dem alles erlaubt war. Sehr aufgesetzt und von uns beiden am Ende abgesetzt. Schrecklich! 

Die Abfahrt Bozen-Nord kennen wir nun schon wirklich und auch den Weg hinauf nach Klobenstein. Immer wieder sind wir beeindruckt von den vielen Serpentinien, die die Wilde Hilde stetig höher treiben! Und dann der Blick auf den Schlern! Irre, zumal auf den Gipfeln hier ringsum weißer Neuschnee liegt. Zwar nur eine dünne Schicht, aber für uns, die aus wochenlangem 30° kamen, doch sehr verblüffend. Jedenfalls kamen wir nach ca 6 Stunden im Schlosshof an und Mathilde teilte uns, nach der Wiedersehensfreude, gleich mit, dass wir für die eine Nacht in der "Kastanienwohnung" schlafen sollten, bequemer als die Sauna. Und ich saß dann bald mit einem Krug Roten draußen und wir genossen das Zuhausesein. Wie immer hatte Mathilde wieder sehr viele Gäste und wir bekamen sehr viel Essensangebote! Dabei hatten wir noch, weil Samstag, ein paar Kleinigkeiten (Kartoffeln und Quark) zur Selbstversorgung eingekauft. Das brauchten wir nicht, aber am Zigarettentabak scheiterten alle Vorüberlegungen. Tabak gibt es hier halt nicht überall und die Läden waren zu? Erst ein Hinweis auf die Bar im Sportzentrum von Klobenstein konnte Abhilfe schaffen! So war die Entspannung draußen auf dem Hof komplett. Bitte nicht vergessen, dass wir mit Bernd und Martina, die schon ein paar Tage vor uns angekommen waren, gleich Hilfsdienste verrichten konnten. Essen zu den Gästen tragen, das Festzelt fertig aufbauen, Heizungsstrahler aus der Scheune holen und so weiter! Walter, der Schlossverwalter, hatte seine Freude an unserer Hilfsbereitschaft und wir fühlten uns gleich "wie Zuhause". Nur der Rote, von mir noch im vorherigen Jahr mit vorbereitet, schmeckt mir nicht?!? Mal sehen, wie es hier in den nächsten Tagen weitergeht?!



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