Veröffentlicht: 23.09.2022
Da wir nun die nächsten 12 Tage auf dem Schlosshof sind, wollen wir keine ausführlichen Tagesberichte mehr schreiben, sondern nur kurz angeben, wie wir die Tage gestaltet haben!
18.09. Heute sind wir in unsere Ferienwohnung ("Luft") umgezogen und konnten alle Klamotten auspacken und in die Schränke verteilen. Nach so einer langen Zeit nur aus dem Koffer bzw. Rucksack ein Genuss! Außerdem ließ die beste Ehefrau von allen gleich die Waschmaschine drehen, denn das war auch teilweise nötig. Obwohl wir beide immer noch Anziehsachen haben, die noch nicht benutzt wurden!
19.09. Heute ist ein absoluter Gammeltag. Ich glaube, ich mache keinen Schritt aus der Wohnungstür. Vielleicht wechseln wir zwischen den beiden Balkons, die zu unserer Wohnung gehören, aber bitte nicht mehr. Essen haben wir und Trinken gibt es genug im Haus. Und natürlich haben wir auch an Leas Geburtstag gedacht. Eine Videoschaltung mit Geburtstagsständchen und im Gegenzug ein Rundgang durch Leas neues Zuhause. Schön und wir hoffen, dass wir es selbst bald 'mal sehen können!
20.09. Heute wollen wir eine kleine Wanderung machen. Karin hat in einem der vielen Südtirol-Bücher hier im Haus einen Tourenvorschlag gefunden, der uns gefiel. Sie übernimmt die Wanderleiterfunktion und ich bin der Folge-Indianer. Von Jenesien, einem Ort nördlich von Bozen, wollen wir über ein mit Lärchenbäumen gesäumtes Hochplateau wandern. Am Sportplatz parken (auch hier mit Automat, 3 €) und los. Schon nach kurzer Zeit kommt uns der Weg bekannt vor, hier waren wir schon einmal mit Lutz und Heike! Tja, so ist es halt manchmal und trotzdem macht es große Freude! Alle 10 Minuten kommen Pfosten mit Legenden aus der hiesigen Gegend, die auch noch optisch dargestellt sind. In Wandererkreisen wird diese Tour auch "Legendenweg" genannt. Der Weg endet in Langfenn, beim Höhenkirchlein St. Jakob und vom Ort unterhalb Schermoos bringt uns der Wandererbus zurück zur Wilden Hilde. Ein toller Ausflug, der mit einem Abendessen von Mathilde endet! Aber davor gab es noch einen Anruf bei Daniela, die gerade auf dem Heimweg von Lea war. Die Mutter konnte doch ihre Tochter nicht allein in Berchtesgarden feiern lassen! Dafür fand ihr eigener Geburtstag auf der Autobahn statt, denn viele Staus und Baustellen sorgten dafür, dass es langsam voranging. Unser Gesang erwischte sie gerade beim Geburtstagsdinner von Mac Doof, irgendwo auf dem Heimweg, der erst gegen 22:30 Uhr enden sollte. So eine Fahrt zu Lea, selbst wenn sie normal verläuft, sind halt über 900 km und dauert sehr lange! Aber Danimutter ist halt so und fuhr mit einem guten Gefühl nach Vreden, denn Lea geht es gut, dort unten!
21.09. Heute ist ein besonderer Tag: Karin und Dittmar verbringen den Tag nicht gemeinsam! Das ist seit 47 Tagen nicht mehr passiert! Aber Karin geht mit Martina und Bernd, unserer tollen Schlosshofbekanntschaft (mit denen wir das ganze Jahr über immer Handykontakt haben und mit denen wir möglichst immer zeitgleich bei Mathilde und Walter Urlaub machen, übrigens auch 2023 + 2024) und Mathilde wandern. Mathilde freut sich jedes Jahr darauf, nach einem Tourenvorschlag von Martina zu laufen, denn das Wegkommen vom Hof und seinen Verpflichtungen ist für sie wie Urlaub. Das macht ihr richtig Spaß und Bernd und Martina sind auch sog. Wiederholungstäter und waren schon sehr oft hier. Sie gehören zu den Stammgästen! Also sind sie alle zur Seiseralm, auch Bernds Bekannte, mit denen er zum ersten, aber auch letzten Mal verreist ist. Und ich habe mich, nach der Erledigung eines Auftrags von Walter (leere Flaschen und Pappmüll), um ein versprochenes Abendessen für alle bemüht. Einkaufen und Kochen war angesagt. Die Vorspeise aus Thunfisch und Kapern mit Tomate auf geröstetem Vinschgauerbrot und der Hauptgang aus einem Gemüseeintopf mit angebratenen Fleischwurstscheiben und das Dessert aus Magerquark mit Panacotta und Erdbeeren, kamen bei allen gut an. Ein gelungener Abschluss für diesen "Trennungstag"!?
22.09. Heute wollte ich die anderen Arbeitsaufträge (Weinfässer reinigen, bei Mathilde Rasenpflege, Platikmüll entsorgen) von Walter abarbeiten. Die Weinfässer bekam ich noch hin, aber dann blieb ich auf der Baustelle hängen. Drei Stunden versuchte ich zu helfen und bekam wohl alles sehr gut hin! Walter lobte mich wiederholt beim sog. Grillabend, bei dem alle Gäste vom Haus verköstigt werden. Und wie!! Wer hier noch etwas vermisst oder gar herummäkelt, der muss irgendwo einen Fehler haben. Alle Gäste waren gut drauf und auch Walter setzte sich zu uns und erzählte und unterhielt uns mit kniffligen Spielen. Selbst der Abschluss Walnussschnaps brachte noch Geschichten und Erkenntnisse mit. Ein sehr toller Abend!
23.09. Heute hat meine Reiseführerin eine Wanderung in Barbian entdeckt. Das ist ein Ort der auf der Höhe von Klobenstein liegt und nur ca 20 Minuten entfernt ist. Da schauten wir uns zuerst die Dorfkirche mit einem sehr schrägen Kirchturm (nicht so doll wie in Pisa) an und stiegen dann zu dem bekannten Wasserfall auf. Zuerst ging der Weg zum "Unteren Wasserfall" über noch steile Serpentinen und ansteigende Wanderwege, die noch einfach begehbar waren. Dort konnten wir das Wasser aus ca. 200 m Höhe den Berg herunterfallen sehen. Richtig eingeschnitten in die Wand des Berges. Nun kam aber der Aufstieg zum "Oberen Wasserfall". Das war eher ein schmaler Trampelpfad für Tiere oder ein ausgetrockneter Rinnsaal, der nach oben führte. Ständig konnten wir das rauschende Wasser neben uns hören und stiegen dabei mit jefem Schritt höher. Die vorgegebenen 550 Höhenmeter für die gesamte Wanderung mussten ja irgendwie geschafft werden. Karin fand diese Art von Weg sehr toll, weil unübersehbar und ständig neu. Unterwegs gab es Kneipstationen und einen ausgebauten tollen Aussichtspunkt. Dort konnten wir von bequemen Bänken das gesamte Bergpanorama genießen, aber auch die verstopfte Autobahn zum Brenner. Uns kamen so die Gedanken für unsere geplante Heimfahrt!? Bald erreichten wir das Auffangbecken des oberen Teils und beschlossen, nicht den gesamten Rückweg zu machen. Über eine Abkürzung erreichten wir Barbian wieder nach drei Stunden und es reichte uns. Bis auf die Bäckerei, die wir svhon beim Abmarsch gesehen hatten. Dort gab es leckeren Pflaumen- und Kastanienkuchen. Wer kennt denn so etwas? Wir nahmen den als Nachtisch für unser Abendessen mit. Wir hatten nämlich Bernd und Martina und ihre Freunde zum Resteessen eingeladen. Die Gemüsesuppe war noch nicht aufgegessen und auch die Thunfischvorspeise konnten wir noch einmal erzeugen. Der Kastanienkuchen stellte den überraschenden Nachtisch dar. Die Getränke brachten die Gäste mit und so wurde es ein entspannter Abend. Für sie war es auch gut so, denn sie hatten auch alle einen langen Tag mit Ausflügen hinter sich.
24.09. Heute wollen wir einen Ausflug nach Bozen machen. Karin hat bei der Wettervorschau, die nicht so gut ausfällt, festgestellt, dass sie keine lange Hose für die kalte Jahreszeit dabei hat. Also geht es mit dem Bus von Klobenstein, nach dem wir die Wilde Hilde für 24 Stunden in der Tiefgarage untergebracht haben, ca. 40 Minuten nach unten. In Bozen sind die Menschenmassen unterwegs, denn das Wetter lädt eher zum Bummeln als zum Wandern ein. Wir sind so einen Auflauf nicht mehr gewöhnt und gehen zielgerichtet durch die Stadt. Die Adressen der Vintage- und Secondhandläden hatten wir uns zum Glück vorher herausgesucht. Überall war es voll und eng und auf jedem Platz in der Fußgängerzone waren Aktivitäten. Auch die Warteschlange vor dem Ötzi-Museum war beeindruckend. Hier hatten wir auch schon vor fünf Jahren mit Malte und Malina gestanden. Eh, wie die Zeit vergeht!? Karin fand eine Hose und in einem anderen in der Laubengasse sogar noch einen Rollkragenpullover und nun der Höhepunkt, Einwegwaschlappen!!! Danach gingen wir zur Gondel, die nach Oberbozen brachte und dort zum M-Preis, denn der hat samstags durchgehend auf. Das mit dem Gehen ist vielleicht übertrieben, denn mein linkes Knie wollte heute so gar nicht. Bis wir auf dem Weg vom Geschäft zur Kleinbahn waren. Plötzlich wieder ohne jegliche Einschränkung, mit großen Schritten voran!? Ich habe am 10.10. einen Termin beim Kniespezialisten und bin sehr verunsichert darüber, was er mir raten wird??? Mit der wie immer ziemlich voll besetzten Bahn ging es zurück nach Klobenstein und dann nach Hause!
25.09. Heute ist Sonntag und das sehr schlecht vorausgesagte Wetter ist anders. Wir bleiben aber trotzdem hier und lassen uns so durch den Tag treiben. Lediglich eine kleine Schlosshofrunde bekommen wir hin und bestaunen die Neuerungen und Feinheiten auf dem Gelände. Wie immer findet eine Gesellschaft statt und auch die vier italienischen Verputzer, die seit zwei Tagen hier durchgehend arbeiten, treffen wir im Garten. Sonst ein ruhiger Tag, bis sich das Wetter am Nachmittag ändert und unsere weiteren Reisepläne. Wir wollen abbrechen, denn wir werden in Laudenbach gebraucht !?!
26.09. Heute sollen die letzten Abfahrtsvorbereitungen stattfinden. Wir wollen noch einige Mitbringsel in der Mila besorgen, vielleicht auch noch eine Stiege Äpfel vom Obstbauern holen und bei Loacker 'mal reinschauen! Dann müssen wir noch Mathilde und Walter von der vorgezogenen Abreise berichten und die Wilde Hilde, die morgen fast 750 km schaffen muss, gut vorbereiten. Schade, dass so unsere lange Reise endet, aber wenn die Kinder Hilfe benötigen, ist alles andere egal!!!