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Tag 21 AUDIERNE 25.08.2022

Veröffentlicht: 25.08.2022

Heute haben wir Telgruc-sur-Mer verlassen, nach einem letzten Frühstück bei unseren freundlichen Gastgebern. Wir haben ihnen angeboten, uns in Berlin zu besuchen, denn sie war vor vielen Jahren mit ihrer Schulklasse einmal auf Klassenfahrt da und fand die Stadt faszinierend. Sie vermutet schon, dass sich vieles verändert hat und vielleicht wollen sie sich davon überzeugen!?

Unsere nächste Station, der Campingplatz "NAECO" liegt  nur ca. 30 km entfernt und hat erst ab 16:00 Uhr Check-In Zeit. Also machten wir unterwegs in  Douarnenez einen Halt und schauten uns die Stadt an. In vergangenen Zeiten gab es hier eine sehr große Fischfangflotte, die sich auf Sardinen spezialisiert hatte und deren Verarbeitung. Es soll mehr als 40 Fabriken gegeben haben! Heute gibt es nur noch eine, die die alten Verarbeitungsprozesse als Museum zeigt. Die noch existierende moderne Fabrik liegt außerhalb. Also heulen keine Sirenen mehr wenn die Männer vom Fang heimkehren und damit die Frauen zur Verarbeitung in die Fabrik gerufen wurden. Dafür sind die Konservendosen immer mehr zum Kunstobjekt geworden! Von nostalgisch anmutenden Motiven bis zur Moderne ist alles vertreten und wird so verkauft. Aber in unserem teilweise sehr heißen Auto wollten wir so ein Andenken nicht haben, auch wenn die Motive wirklich ansprechend waren. 

Also weiter nach Audierne. Weil die Rezeption wirklich noch geschlossen war, sind wir zum Hafen runtergelaufen, nach einer Überraschungsflasche Bier, die Karin mir heimlich gekauft hatte. Auch hier ist das Etikett, Frau mit Fisch, sehr auffällig und muss abgelöst in den Sammelfundus kommen. Der Teil vom Hafen, den wir anglaufen hatten, war hoch interessant, denn viele Fischereiboote kamen gerade zurück. Die haben von der Form her aber nichts mit unseren deutschen Fischkuttern von Nord- bzw. Ostsee gemein. Sehr spezielle Form und entsprechende Aufbauten sind schon seltsam. Wie auch das Fanggut, das sie anlandeten. Neben Langusten und uns unbekannten größeren Fischen, wurden ganz viele Kisten mit Rochen ausgeladen. Nicht die riesigen Tiere, die wir so aus dem Fernsehen kennen, sondern eine mittlere Größe mit Stachelschwanz und traurigen Augen. Da wir nicht die einzigen Zuschauer waren, kam ich auf die Idee Einheimische zu fragen, wo wir diesen frischen Fisch am besten abends essen könnten. Man empfahl uns ein Cafe gleich am Hafen und wir reservierten gleich für den Abend. Die Vorfreude auf ein richtig gutes Fischessen stieg an. Endlich einmal vernünftige französische Küche, prima!

Auch der Campingplatz erfreute uns, denn wir hatten nicht die sehr kleinen Holzhäuschen gebucht (hier werden sie Cabaneuse genannt und sind mit 10 m2 noch kleiner als die Tinyhäuser), sondern ein fest installiertes Zelt. Ein großes Doppelbet mit elektrischem Licht und davor eine kleine Veranda mit zwei Stühlen und Tisch, das wird für die nächsten vier Tage unser zuhause sein. Die Wilde Hilde steht direkt daneben und dient uns als Schrank. Problematisch ist aber, dass es keine Küche gibt. Also kein heißes Wasser am Morgen für das Frühstück und auch sonst keine öffentliche Möglichkeit der Selbstversorgung. Auch kein Toilettenpapier und Bettzeug (Schlafsäcke und Decken haben wir zum Glück dabei), ich ärgere mich darüber, dass ich zwar Töpfe und Pfannen aus dem uralten Campingequipment meiner Eltern mitgenommen habe, aber den Campinggaskocher (an wen habe ich den bloß verborgt?) nicht mehr besitze! Mist!

Leider endete der Abend ähnlich, denn das tolle Fischlokal entpuppte sich als einfache Esskneipe für Einheimische und Muscheln und Fisch mit Chips waren die einzigen Angebote aus dem Meer! Na prima!? Ich frage noch einmal Einwohner mit meinem besten französisch!? Mit Tripadvisor wäre das sicher nicht passiert! Morgen muss ich mich ganz groß ins Zeug legen, damit wir wirklich einmal edle französische Küche abbekommen, am besten Rochen frisch mit Gemüse, dann gibt es Pluspunkte! Also weiterlesen!!!

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