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SANTIAGO - IQUIQUE 16.01.2023

Veröffentlicht: 19.01.2023

In aller Frühe (4:45 Uhr wecken; 5:30 Uhr Shuttleservice) sollte es heute losgehen, aber es geht noch früher? !!Als wir gestern Abend ins Bett gingen, fiel mir ein, dass Karin und ich vor nicht allzu langer Zeit (Reise zu Daggi) einen absoluten hektischen Schnellstart hinlegen mussten, da irgend ein Wecker nicht so gearbeitet hat, wie wir es wollten! So stellte ich also auch noch mein Tablet mit Alarmzeit ein. Der Schlaf kam schnell und die tiefen Träume auch, denn wir hatten ja einen langen Tag vor uns. Als mein Tablet schnurrte sprang ich auf, löschte den Alarm und weckte Karin. Sie wirkte auch noch reichlich verschlafen, während ich mir die Zähne putzte und die Reste im Koffer verstaute. Bettenabziehen hatten wir ja Franzi auch noch versprochen und so wurschtelte ich vor mich hin, derweil Karin sich im Bad fertigmachte. Dann nahm ich meine Tabletten (ach ja, auch noch ein Thema demnächst!?), machte meinen kleinen Rucksack zu und wollte armbanduhrschließend in die Küche zum Kaffee aufsetzen. Beim belanglosen Blick auf die Uhr bemerkte ich voller Unverständnis, dass es erst 0:45 Uhr war!? Mein Tablet hat sich immer noch nicht durchgehend daran gewöhnt, dass wir in Chile sind und ich habe mich noch nicht daran gewöhnt, dass ich hier scheinbar irgendeine Einstellung verändern muss. Ich kann nur schwören: In Australien ging das alles automatisch!!! Als ich Karin über den Fehlstart aufklärte schlug mir nicht sehr viel Liebes entgegen, wobei das Bett wieder bezogen wurde und sich ein schneller "Neuschlaf" auch nicht mehr einstellen wollte! Übrigens, der zweite Versuch, nur mit Karins Handywecker, klappte hervorragend!

So waren wir superpünktlich am Flughafen (nationaler Teil) und brachten sehr entspannt die Sicherheitskontrolle und Franzi das Einboarden hinter uns. Am Boardingautomaten gab es die Tickets und ein Kofferband und am Schalter wurden wir den Koffer mit 21,3 kg kostenfrei los, denn sie hatte ja die richtige Kreditkarte, mit der dem Besitzer/in ein Freigepäck zusteht. Aber all diese Vorteile und Angebote kann man/frau nur abgreifen und finden, wenn die Sprache flüssig von der Zunge geht! Ebenso in der Zeit waren wir beim Einchecken, allerdings saß Franzi in Reihe 8 (golden Card-/Vielfliegerin) und wir in der Reihe 28, letztes Fenster. Aber für zwei Stunden getrennt macht gar nichts, denn sonst kostet es 10 € pro Wunschplatz. Nein, danke! Völlig ausgebucht war die Maschine nicht, aber Karin hatte einen Mittel- und ich einen Fensterplatz. Den Fotoapparat hatte ich griffbereit, denn die Anden warteten auf meiner Seite auf mich. Der junge Mann auf dem Gangplatz verschwand schnell in seinem Handyfilm und Karin im Nachholschlaf! So rollte die Maschine langsam zur Startbahn und rollte und rollte und...., flog aber nicht!? Dann die uns schon bekannte Ansage mit der Überprüfung von technischen Problemen, allerdings nur auf spanisch! Aber auch so merkte ich, dass wir irgendwann wieder rollten und rollteen und rollten.....zurück zum Flughafen. Beim Stehen und Erklären auf spanisch kam dann Franzi zu uns nach hinten und klärte uns auf und bat gleichzeitig die Stewardeß, doch die Ansagen auch auf englisch zu tätigen, weil ja einige Ausländer im Flugzeug säßen! Kurze Zeit später wurde mitgeteilt (dieses Mal zweisprachig), dass wir die Maschine (A 320) verlassen müssten und in ein Ersatzflugzeug (A 321) umsteigen sollten. Dann kamen die Flughafenbusse und brachten uns zum Terminalgebäude, in dem uns eine Frau vom Bodenpersonal empfing und zielstrebig zu einem Gate strebte. Diese Wanderung wirkte wie ein Klassenausflug auf mich, vorne die Lehrerin und hinter ihr die ca. 200 Schüler/innen! Hier warteten schon andere Passagiere, an denen wir direkt vorbeigeleitet wurden. Pech gehabt? Wir saßen noch gar nicht, da wurde parallel die Maschine betankt und die Koffer scheinbar umgeladen. Jedenfalls sollten wir unsere alten Platznummern wieder original übernehmen. Karin erkannte gleich, dass diese Maschine doch einige Reihen mehr hatte und verzog sich allein auf eine ganze Dreierreihe! So hatte ich auch mehr Luft und auch der dritte Mann machte es sich bequemer. Mit ca 2 Stunden Verspätung hoben wir ab! Franzi teilte unser Missgeschick unserer Vermieterin in Iquique mit und äußerte sich in der Richtung, dass mit uns etwas sehr Besonderes sei. Zweimal solche Vorkommnisse hätte sie noch nie erlebt, sie könne nur eine Notlandung als Highlight bieten. Na, ja, denken wir einfach nicht weiter darüber nach!

In Iquique verlief die Landung und der Transfer mit einem Sammeltaxi ohne größere Probleme. Nur bei nächsten Mal könnten wir zur dritt auch ein eigenes Taxi nehmen, denn das hätte uns nur ca. 1 € mehr gekostet. Aber das war nicht so eindeutig im Empfangsbereich herauszufinden. In der Eingangshalle zu unserer Airbnb-Wohnung, ein Haus so ähnlich aufgebaut, wie Franzis Wohnung in Santiago (Concierge der die Vermieterin telefonisch verständigte, Lieferservice, die fertiges Essen und Einkäufe an der Rezeption abgaben, Schließfächer, in denen Sachen eingelagert wurden, usw.), warteten wir noch 10 Minuten bevor ein junges Paar kam und uns die Schlüssel zur Wohnung oben, im 13. Stock (Ap. 1303), übergab. Sie kamen nicht mit hoch, erklärten noch ein paar Dinge und dann übernahmen wir. Ein Wohnzimmer mit Balkon, zwei Schlafzimmer, zwei Bäder und eine Küche. Alles sehr harmonisch zusammenfestellt und gemütlich. Nicht der neueste Standard, nur genau das, was ich erwarten würde. Super! Dann zog ich mit Fran los und Karin brauchte noch mehr Nachschlaf. 

Zuerst kümmerten wir uns um die Ausflugstouren hier in die Umgebung und wurden relativ schnell fündig, auch wenn der Reiseführer und Google nicht auf dem neuesten Stand sind. Franzi meldete sich zu einem Paragliding-Tandemflug an und zum Sandbording. Beides wollte sie am nächsten Tag machen. Wir werden sie für geringes Geld zum Sandbording in der Abendsonne begleiten und  wollen uns diese Funsportart 'mal näher ansehen. Einen gemeinsamen Tagesausflug planten wir für den Mittwoch vor, müssen ihn aber noch mit Karin absprechen. Dann suchten wir den Busbahnhof auf und kauften drei Karten für die Fahrt von Iquique nach Calama. Also Busfahren ist hier der Standardtransport und so sind auch die Busbahnhöfe aufgebaut: Meist findet man/frau sie am Rand der Stadt und oft in nicht sehr gepflegten Stadtteilen, also Rucksack vor die Brust, obwohl unsere Vermieterin uns mitgeteilt hatte, dass die ganze Stadt safe sei und hier nirgends etwas wegkommen würde. Nach unseren Erfahrungen doch besser den sicheren Weg. Der nächste Punkt hieß Tabletten: Irgendwie hatte ich mich bei der Vorbereitung mit meinen Bisoprolol Tabletten, von den ich morgens und abends jeweils 5 mg nehmen muss, vertan. Kein Wunder bei den vielen Tabletten für 4 Wochen. Also ich hatte zu wenig. Im Internet gab es dann die Auskunft, dass die auch in Chile verschreibungspflichtig sind. Aber erst einen Arzt aufsuchen und dann weitersehen war uns zu aufwändig. Dann besser Tabletten halbieren und so die Einnahmedauer verlängern, oder direkt probieren. Und siehe da, ich bekam ohne Probleme eine Packung mit 30 Stück mit 2,5 mg Wirkstoff. Das hilft also 15 Tage weiter und das passt. Super! Dann noch ab in einen Supermarkt mit sehr erstaunlichen Preisen (1 Paprika ca 1,6 €; 1 Flasche Gato Weißwein ca 2,3 €; kleines Stück Billigkäse 4 €; 1 Flasche peruanischen Pisco sour 5,1 €; usw.) und nach Hause. Dass wir bei dieser Tour schon fast das sehenswerte und im lonely planet empfohlene Stadtgebiet abgelaufen hatten, wurde uns erst hinterher bewusst. 

Auf dem Rückweg entdeckten wir noch in kürzester Laufentfernung ein ansprechendes peruanisches Lokal, das unsere Abendbrotlokalität werden sollte. Eine Vorspeise für uns drei mit so einer Art Senfsoße war der Öffner und dann, eigentlich blind geordert, ein mixed Fleischteller mit Wunschzulage (Pommes handgemacht und Maniokstäbchen). Wir hätten unbedingt vorher nach der Menge fragen sollen, aber so kam ein hitzendes Holzkohlebecken mit einer Pfanne auf den Tisch. In der Pfanne stapelten sich vier  verschiedene Fleischsorten (Rind, Huhn, Schwein/Lama?) mit jeweils drei Stücken und noch gebratene Würste (Blut und Grobe). Bei diesem Anblick bestellten wir schon innerlich alle eine große Doggybox! Warum wir noch ein Dessert aus Baiser-Spitzen mit Dulce de Leche zum Abschluss bestellten, konnte danach keiner verstehen?! Wahnsinn, der uns mit Getränken auch ca 100 € kostete !?! Dafür werden wir noch drei Tage von den restlichen Fleischbeständen essen und so auf ca. 33 € Essen pro Tag kommen, das wiederum sehr günstig ist! So die letzten Überlegungen vor dem Schlaf in der ersten Nacht!

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