Veröffentlicht: 22.01.2023
Heute habe ich mich für einen "home- office-Tag"en entschieden. Der Reiseblog hinkt ganz schön hinterher! Karin konzentriert sich auf ihr Hörspiel und genießt dabei den weiten Blick vom Balkon. Die Stadt und das Meer gehen fließend ineinander über und das Rauschen der Wellen ist meist lauter als der Straßenlärm. Unsere Tochter hatte sich ja im Reisebüro am Tag zuvor einen Tandem-Paragliding-Flug bestellt und war schon am Morgen abgeholt worden. Bei fast allen Aktivitäten, die hier für Touristen angeboten werden, gibt es einen Abhol- und Rückbringservice. Also Franzi weg und wir entspannt im Airbnb! Sie kam zur Mittagszeit zurück (Taxi?) und dann gingen die beiden Damen auf Stadttour und ich schrieb weiter.
Irgendwann, am späteren Nachmittag, kamen sie mit ein paar Schnäppchen (second hand, supergünstig) wieder und wir bereiteten uns auf das nächste Abenteuer vor: Sandboarding! Franziska hatte auch dafür ein Ticket gekauft, 'mal was völlig Neues! Wir hatten uns als Zuschauer dazugebucht. Wann können wir so einen Funsport jemals wieder live sehen? Was keinem von uns klar war, Franzi bekam Einzelunterricht vom Weltmeister des Jahres 2015! Also nicht nur ein Fun. Er hatte sich durch mehrere erfolgreiche Auftritte in den verschiedensten Ländern die nötigen Punkte erfahren und hat heute den souveränen Abstand zum Geschehen. Als leicht ergrauter ausgebildeter Ski- und Snowboardlehrer konnte er viel berichten. Die Sanddünen befanden sich am Rand der Stadt und eine Sandboardingszene fühlt sich hier zu Hause. Es ist schon sehr interessant zu beobachten, wie die Leute mit dem Taxi anreisen und in kurzen Hosen und T-Shirt mit dem Bord unter dem Arm aussteigen. Dann stapfen sie mit ihren Boardschuhen die Düne hoch. Auch dabei gibt es Unterschiede: Eine kleinere Mulde als "Idioten-/Anfängerdüne" und dahinter die "Profidüne". Allerdings alles ohne eine Liftanlage, d. h. kurz fahren und dann lange durch den Sand hoch zurücksteigen! Es ist bestimmt sehr anstrengend und kostet Kraft! Franzis Lehrer hatte für sie ein Board und einen Helm mitgebracht und ihre normalen Turnschuhe reichten aus. Die Bindung befestigte er einmal direkt über die Schuhspitze und einmal über die obere Knöchelregion. Das Board reinigte er vom Sand und wachste die Fläche mit einer Kerze, um die Gleitfähigkeit zu erhöhen. Alles, wie im Schnee! Nun kamen sehr viele Erklärungen zur Körperhaltung und Gewichtsbelastung und dann die erste kleine Abfahrt. Die Geschwindigkeit kam mir geringer vor als auf Schnee, aber sonst alles identisch. Nach den ersten Versuchen glättete der Lehrer mit seinem Board die Abfahrtsspur und Franzi kam immer besser zu recht. Wir fotografierten und drehten kleine Videos und beobachteten das Treiben am Hang. Selbst eine kleine Schanze aus Sand, die Sprünge zuließ, hatte man/frau gebaut. Nebenbei kümmerte sich der Lehrer auch noch um andere Boarder und fuhr seine eigenen Abfahrten von der höheren Düne. Derweil kümmerte sich jemand anderes um Franziska und andere Fahrer/innen. Also ist beim Unterricht alles so ziemlich frei und offen gestaltet. Na, ja! Mich wollte der Lehrer auch zum Fahren animieren, aber bei meinem Knie verzichtete ich darauf. Außerdem kenne ich genug Geschichten, aus nächster Nähe, von Snowboardern und den Folgen, wenn es schief geht. Unsere Enkelin Lea, Taufpatin der Sandboarderin, stürzt sich auch gerade auf diese Sportart, weil ihr Arbeitsplatz neuerdings in Berchtensgarden ist. Mal sehen, was da so noch kommt! Der Surflehrer brachte uns dann am Abend, der Sonnenuntergang gehörte mit zum Programm, nach Hause und die letzten Strahlen über saßen wir auf dem Balkon!