Wieso Auckland nicht die Hauptstadt von Neuseeland sein kann

Ohne den Rest des Landes gesehen zu haben, kann ich doch ziemlich sicher behaupten, dass Auckland nicht der schönste Fleck Neuseelands ist. Der Großteil des Stadtzentrums besteht aus Hochhäusern und Gebäudekomplexen, die wild durcheinander gewürfelt erscheinen. Auch wenn sich das ein oder andere hübsche Gebäude finden lässt, ist es aus keinem Blickwinkel in voller Pracht zu genießen, denn andere Bauwerke umzingeln es regelrecht. Kurz gesagt fühlt man sich beklemmt und eingeengt, wenn man durch Aucklands Straßen läuft. Es ist schmutzig, laut und voll – eine typische Großstadt eben, die mich im Vergleich zu all den Erzählungen über den Charme dieses Landes doch eher enttäuscht. In den Erdgeschossen der Häuser reihen sich Restaurants und Imbisse aneinander, gut 60 % davon bieten ausschließlich Kuchen, Eis und andere Süßigkeiten an. Und trotzdem kaufen die Menschen ihr Eis bei Burger King (ja, aufmerksame Leser erkennen hier Anekdote auf den letzten Eintrag).
Da fühlt man sich im Stadthafen schon fast wie in einer anderen Welt, wenn sich am Horizont die Weiten des Landes und des Meeres mischen. Die Hektik aus der Innenstadt ist hier nicht mehr spürbar. Kaum ein Mensch sitzt allein am Wasser und doch lauschen alle schweigend dem Rauschen der Wellen. Wie sagt Mia Wallace in Pulp Fiction so schön: „"That's when you know you've found somebody special. When you can just shut the fuck up for a minute and comfortably share the silence."

Als wir genug Stille genossen haben, machen wir uns auf den Weg in eine „günstige“ Supermarktkette, wie uns google sagt. Mein Schnäppcheneinkauf bestehend aus Frischkäse und einer Paprika kostet mich auch nur 4,50 NZ $, Ulli bezahlt für eine Packung Käse, Weintrauben und Kaugummis schlappe 15 NZ $. Na, wenn sich das nicht gelohnt hat. Drückt uns die Daumen, dass unsere Einkäufe auch morgen Früh noch im Hostel-Gemeinschaftskühlschrank liegen. ;)