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Home Sweet Home

Veröffentlicht: 21.12.2017

Es ist so weit, mein zweimonatiger Aufenthalt im wunderschönen Neuseeland ist vorbei. Nach 35 Stunden schier endlosem Flug sitze ich wieder Zuhause am Schreibtisch, um meine Erfahrungen noch einmal Revue passieren zu lassen. Aber ehrlich gesagt kann ich immer noch nicht richtig in Worte fassen, welch einmalige Eindrücke sich vor meinen Augen abgespielt haben. Es wird mich noch einiges an Zeit kosten, dies alles zu verarbeiten, aber diese Zeit schenke ich jedem einzelnen Moment liebend gern. Ich werde all die Bilder, Geräusche und Gerüche nicht nur im Kopf, sondern vor allem im Herzen tragen. 


Bin ich traurig, dass es nun vorbei ist?
Nein. Es tut gut, an alles zurück zu denken. Aber genau so wie man die großen Erlebnisse aufzusaugen versucht, lernt man die Kleinigkeiten zu schätzen. Wie oft habe ich (so banal es auch klingen mag) Vollkornbrot vermisst, obwohl ich kein großer Brotesser bin. Wie oft habe ich mich danach gesehnt, barfuß zu duschen (okay, das hätte man machen können, aber in öffentlichen Duscheinrichtungen ist das eher ungut). Und wie oft hat mein Kopf nach Stille gelechzt. Ja, die Möglichkeit, einfach mal allein zu sein. Das soll nicht heißen, dass ich die Gesellschaft dort drüben nicht genossen hätte - ganz im Gegenteil. Aber sich in zwei Monaten nicht einmal wirklich zurückziehen zu können, hat schon etwas Beklemmendes. 
Und last but not least: Familie. Freunde. Liebe. Mehr muss ich dazu nicht sagen. Selbsterklärend. 


Und was habe ich denn nun eigentlich mitgenommen? 
Natürlich hat sich mein Englisch verbessert, aber das ist bei all dem eher nebensächlich. Wie eben schon erwähnt, habe ich vor allem gelernt, die kleinen Dinge im Leben zu schätzen und viel intensiver zu genießen. Hat sich mal jemand Gedanken darüber gemacht, wie wunderbar eine Käsestulle schmeckt?
Ich habe gelernt, zurückzustecken ohne mir groß Gedanken darüber zu machen. Ich habe gelernt, die Zeit auch einfach mal laufen zu lassen, ohne ihr hektisch hinterherzuhetzen - denn seien wir mal ehrlich: einholen werden wir sie eh nie. Was macht der ein oder andere Tag Vorsprung da noch aus. 
Ich habe gelernt, dass ich nie wieder so lang von den Menschen entfernt sein möchte, die ich liebe. Mehr als einmal hat die Entfernung mir beinahe das Herz zerrissen.  Jaja, uuuhh, wie kitschig, blahblahblah. Aber ganz ehrlich: Nichts ist so wertvoll, wie Menschen vermissen zu dürfen. Nichts. Außer vielleicht noch der Gedanke, selbst vermisst zu werden. 
Ansonsten bin ich einfach mit mir selbst momentan im Reinen. Ich stehe am Übergang ins "richtige" Erwachsenenleben. Das Studium ist beendet und die letzte Auszeit ist ja jetzt auch vorüber. Es wird ernst. Aber all die Erfahrungen der letzten Wochen haben mir die Angst davor genommen. Ich bin jetzt bereit. Ich weiß, was ich kann und lass mir nicht mehr reinreden. 


Ich danke allen Menschen, die mir diese einmalige Reise ermöglicht und mich in meinem Vorhaben unterstützt haben. Natürlich ein großes Dankeschön an all die treuen Leser und das nette Feedback. Der Blog hat mir selbst oft geholfen, die Erfahrung so kurzfristig zu realisieren. 
Und auch danke an Ulli, die all die Höhen und Tiefen (aber glücklicherweise vor allem Höhen :D) mit mir durchreist ist. Ich wünsche dir noch viel Spaß und weitere unvergessliche Erfahrungen overseas! Es war wundervoll, dich an meiner Seite zu haben - schon mein Leben lang. Du wirst hier ganz schrecklich vermisst, aber wie gesagt: was Wertvolleres gibt es nicht. Also genieß die Zeit, die dir bleibt und lass dir den Kopf freispülen. :) 

Danke & Cheers an alle! 

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