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19 Land - Grenzübergang - Zugtickets

Veröffentlicht: 03.10.2020

Donnerstag, 23.8.2018


Strecke: Donau-Radweg 5 (Negotin-Vidin)

gefahrene Kilometer: 83

Highlight des Tages: hmmm … irgendwie war der Tag so durchschnittlich; vielleicht das Essen, oder dass wir die Tickets bekommen haben.


Wir starteten in Negotin, wo wir erst später los fuhren, denn zunächst frühstückten wir ausführlich und unsere frisch gewaschene Wäsche bekamen wir auch noch. Die Schweizer haben wir beim Frühstück gesehen, sie starteten ebenso wie die Franzosen vor uns. Am Marktplatz hielten wir noch, um uns Wasser zu kaufen und dann ging es raus aus Negotin. Wir fuhren nicht auf dem Hauptweg, da dort viele Steigungen gewesen wären, sondern auf einer schlechten Hauptstraße entlang. Ein paar kleinere Steigungen gab es trotzdem. Einmal kamen wir an einem Friedhof vorbei, mit riesen Gräbern, z.T. richtigen Mausoleen, und Familiengräbern, denen in Deutschland ein ganzes Grundstück entspricht und lauter in den Grabsteinen eingemeißelten Fotos der Verstorbenen. Dementsprechend war der Friedhof war eeewig lang. Das war noch auf serbischer Seite, aber wir kamen der Grenze nach Bulgarien näher. Dort stießen wir auf einige der tschechischen Polizisten.

Wir fuhren langsam auf die Grenze zu mit unseren Rädern. Die war ziemlich in der Pampa. Die Schranke war offen. Außer uns stand niemand an. Es stand eine Polizistin herum. Die sagte aber nichts. Dann fuhren wir ganz langsam an der Schranke vorbei. Plötzlich kamen 2 kleine Hunde auf uns zugeschossen, so richtige Wadelbeißer und bellten uns an. Die Polizistin pfiff sie zurück. Wir fahren langsam weiter. Und dann plötzlich kam noch ein weiterer Polizist heraus und brüllte uns auf Englisch an: „Grenze!!“ Oke, wir fuhren also wieder zurück bis hinter der Schranke, die nach wie vor offen stand. Dann dauerte es erst mal 3 Minuten bis der Kerl zu uns kam und unsere Ausweise holte. Bis er die angeschaut hat, dauerte es nochmal ca. 7 Minuten, also er ließ sich alle Zeit der Welt. Ich habe mich ein bisschen aufgeregt, man hätte ja zumindest die Schranke zumachen können. Julius meinte, dass die Schranke vermutlich schon zu verrostet und kaputt sein zum Schließen.

Dann konnten wir endlich weiter fahren und wir kamen zum bulgarischen Grenzübergang, wo es keinerlei Probleme gab und man uns sogar in gebrochenem Deutsch ansprach. Der Ort hinter der Grenze, Bregovo, war dann wieder ganz anders als Serbien. Dort waren bei fast der Hälfte der Häuser die Dächer eingestürzt und die Häuser waren wirklich winzig klein. An einem Laternenpfahl war ein Esel angebunden, der so dünn war, dass man meinen konnte, er hätte schon länger nichts mehr zu fressen bekommen. Ein Schild fanden wir nicht und so irrten wir ein bisschen durch den Ort. Wir hielten uns an die Kartenbeschreibung. In der Stadt sahen wir von Weitem wieder die Franzosen. Es ging durch richtige Käffer. Während es in Serbien in jedem kleinen Ort ein Geschäft gab und einen Dorfplatz, gab es hier nichts. Und überall waren nur ganz alte Leute vor den Häusern auf den kleinen Bänken gesessen. Zwischen den Dörfern gab es zwar ab und zu auch Baumalleen, ansonsten aber nur riesige, weite Felder. Ein paar sehr große Bulldogs, ein frei laufende Kuhherde und einen Mann, der aus einem ganz alten Brunnen Wasser holte, sahen wir auch noch. Dann haben wir zwischendurch eine Pause gemacht, dabei haben uns die Schweizer wieder überholt. Das ging ein paar Mal so zu. Irgendwann standen wir vor der Entscheidung zwischen Hauptroute oder Abkürzung auf der Nebenroute. Wir entschieden uns für die Hauptroute und fuhren den ersten Abschnitt auf einem unbefestigten Weg, wo wir auch durch Schlamm, Matsch und Wiese mussten, aber es ging. Schließlich kamen wir in Vidin an.

Dort fanden wir schnell die obligatorische Fußgängerzone. Diese war … gut gemeint. Der Boden war gefliest mit einem bunten Muster. Leider war der Boden schon ziemlich kaputt. Am Ende eines großen Platzes war ein Tor, über das ich schon mal was gelesen hatte. Ansonsten gab es viele Geschäfte, es war ganz nett. Irgendwann fanden wir das von uns gebuchte Hotel. Das war witzig, es gab einen Glasaufzug und vom 3. Stock, wo unser Zimmer war, konnte man bis in die Rezeption sehen. Wenn nicht so ein Wassermangel herrschen würde, wäre sogar ein Wasserfall von ganz oben runter gefallen! Zunächst gingen wir unser 2-stöckiges Zimmer und breiteten uns aus.

Dann beschlossen wir, ein Zugticket zu kaufen, weil wir ja am nächsten Tag Richtung Ruse wollten. Wir gingen also zu Fuß die 200 Meter zum Bahnhof und fanden einen besetzten Schalter. Dort saß eine Frau, die kein Englisch konnte. Weil ich mir das schon gedacht hatte, habe ich mir alles schon ins Notizbuch geschrieben. Aber das dauerte trotzdem ziemlich lang, bis wir uns alles gegenseitig verständlich gemacht hatten. Als schließlich alles bis auf die Sache mit der Kreditkarte geklärt war, hat die Frau hinter dem Schalter ihre Tochter angerufen, die deutsch spricht. Also erzählten wir alles nochmal der Tochter am Telefon, die alles ihrer Mutter übersetzte. Im Prinzip hätten wir uns schon verstanden gehabt. Allerdings erzählte sie uns, dass man weder mit Euro, noch mit Karte zahlen konnte, also blieb ich im Bahnhof und Julius machte sich auf, um einen Bankautomaten zu suchen. Es ging sogar recht schnell, obwohl in Bulgarien alles nur in kyrillischer Schrift notiert ist, was Julius ja nicht lesen kann. Aber er schaffte es super! Wir konnten also zahlen und bekamen die Karten. Leider konnten wir halt gar nicht lesen, was da drauf stand. Wir wussten also nicht einmal ein Gleis. Die Frau an der Rezeption konnte uns zwar etwas helfen, aber nicht mit der Gleisnummer. Im Zimmer beschäftigten wir uns dann genauer mit den Karten, weil ich kyrillisch lesen kann und im Endeffekt standen alle wichtigen Infos auf der Karte. Dann haben wir geduscht und ich telefonierte nach Hause. Weil wir Mittags nichts gegessen hatten, hatten wir schon einen kräftigen Hunger und gingen ins hoteleigene Restaurant. Nach einem geteilten Chefsalat gab noch Chicken-Curry mit Pommes, was sehr lecker war und für Julius Ripperl mit Barbecue-Soße und dann noch Eis mit Früchten als Nachspeise. Danach gingen wir müde ins Bett.

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