judithundwillaufentdeckungsreise
judithundwillaufentdeckungsreise
vakantio.de/judithundwillaufentdeckungsreise

Bangkok und Insel-Hopping in Thailand

Veröffentlicht: 21.03.2017

Thailand. Nun sind wir am letzten Teil unserer Reise angelangt. Da wir die Tage nun hauptsächlich mit Entspannen und Erholungsurlaub verbringen, hat dieser Reisebericht etwas auf sich warten lassen, denn so furchtbar viel haben wir nicht erlebt. Wir lassen derzeit einfach mal die Seele baumeln....

Die Flugreise von Kambodscha nach Bangkok verlief so problemlos wie eine Ausreise aus Kambodscha wohl nur laufen kann, wenn man den Schauergeschichten vom Grenzübergang an Land glauben mag. Wir sind am oft heftigen Stau vorbei mit dem Skytrain in die Stadt zu unserer Unterkunft gefahren, wo wir uns später mit Frank getroffen haben.

Der erste Eindruck von Bangkok war, nach den anderen südostasiatischen Großstädten, ein vermutlich etwas anderer, als wenn man direkt aus Westeuropa dort hin fliegt. Alles wirkte auf uns so ruhig und geordnet, die Straßen und Gewässer so sauber und die gesamte Infrastruktur mit Skytrain, Bussen und U-Bahn so modern. In der Nähe unserer Unterkunft an der großen Straße Sukhumvit im Central Business District Bangkoks ähnelt das Stadtbild mit seinen vielen Hochhäusern und Einkaufszentren wieder eher dem gewohnten Bild westlicher Großstädte.

Speziell das Problem mit dem Kunststoffmüll ist hier in der Stadt deutlich besser als in Vietnam und Kambodscha. Es gibt Strafen für einfach auf die Straße geworfenen Müll und sogar Mülltrennung an einigen öffentlichen Mülltonnen. Auch in den ursprünglicheren Teilen Bangkoks, wo noch in traditionellen Thai-Häusern gelebt und gearbeitet wird, ist es vergleichsweise sauber und alles eher geordnet. Das Hupverbot in weiten Teilen der Stadt trägt zu dem ruhigeren Eindruck der gesamten Stadt bei und auch außerhalb scheint das Hupen bei weitem nicht so verbreitet zu sein wie in den anderen Ländern, die wir bisher bereist haben. Auf den Straßen drängt sich dichter Verkehr, aber es wuselt nicht so wild und unkontrolliert. Die Leute halten sich im Wesentlichen an Verkehrsregeln.

Das mit dem Verkehr hat Frank dann direkt im Taxi vom Flughafen bis zur Unterkunft mal ausprobiert und war gefühlt ewig unterwegs. Hier macht das mit den Bahnen schon oft sehr viel Sinn, dafür sieht man leider nicht so viel von der Stadt. Der spannendste Weg durch Bangkok ist ohnehin der auf dem Roller oder Tuk Tuk der Einheimischen. So viel von seiner Umgebung bekommt man sonst mit keinem Verkehrsmittel mit. Auch hier ist wieder der Fortschritt des Landes spürbar. Die Fahrer sind weitgehend registriert und mit Ausweisen und Erkennungswesten versehen, die TukTuks nicht nur Mofas mit Anhängerkupplungen und Kutschenanbau sondern scheinbar speziell für diesen Zweck gebaute Dreiräder, die ganz schön flott sind.

Nach zwei halben Tagen in Bangkok sind wir dann gemeinsam mit Frank zu einem Kurztrip auf die nahe zu Bangkok gelegene Insel Ko Samet aufgebrochen. Auf der Fahrt dort hin und zurück wurde uns nochmal das Ausmaß Bangkoks und des hohen Verkehrsaufkommens vor Augen geführt. Als wir dann endlich aus der Stadt und ihren Vororten draußen waren, ging alles schnell und problemlos und mit einem pinken Schiff bis zur Insel. Generell funktionieren die Transfers in Thailand noch einfacher als in Vietnam und Kambodscha wo nie ganz klar war wo, wann, welcher Bus, wohin fährt und das Buchen letztlich am besten über Mittelsmänner und das Internet geklappt hat. In Thailand ist der Transfer etwas zentralisierter und es gibt überall an Schlüsselpunkten kleine Reisebüros oder Dependancen der Transportgesellschaften selbst, zu denen man gehen kann und durchorganisierte Start-to-End Transfers buchen kann.

Auf Ko Samet, welches keine spektakulär sehenswerte Insel ist und eher von Einheimischen aus Bangkok und asiatischen Reisegruppen besucht wird, verbrachten wir zwei schöne Tage ohne Programm am Strand. Was die Insel für uns so toll gemacht hat, war die Nähe zu Bangkok. So konnten wir ohne langwierige An- und Abreise ein paar schöne Stunden verbringen bevor wir uns wieder dem Sightseeing in der Großstadt gewidmet haben.

In Bangkok haben wir uns für eine Tagestour mit einem Deutsch-Thailänder namens Michael entschieden, der Touren abseits der Touristenattraktionen anbietet um das “echte“ Bangkok kennen zu lernen. Die Tour wurde Frank von einer Bekannten empfohlen, die schon drei Touren mit diesem Guide gemacht hatte und total begeistert davon war.

Diese Begeisterung konnten wir nachvollziehen. Statt Königspalast und Wat Po ging es in den ursprünglichen Teil Chinatowns, ins indische Viertel und in einen indischen Sikh Tempel, in dem es täglich kostenloses - und sehr leckeres - Essen gibt, in einen schönen und von Touristen nahezu unberührten Tempel in dem gerade Gebetsstunde von Mönchen und Einheimischen war, über die Kanäle in ein kleines Stadtviertel in dem sich Künstler und kleine Cafés direkt am Kanalufer eingerichtet haben und vor allem vorbei an allerlei Straßenküchen und Snacks, die wir so vermutlich nie probiert hätten.

Das ganze wurde ergänzt durch sehr viel Wissenswertes rund um Bangkok, Thailand und den Veränderungsprozess der gerade im Gange ist. Die Tour lebt von den Möglichkeiten, die sich dadurch eröffnen, dass Michael fließend thailändisch und deutsch spricht und damit von den Einheimischen auch voll akzeptiert ist. Man bekommt das Gefühl in diesen fremden Kulturkreis einzutauchen und nicht nur ihn von außen zu betrachten.

So waren wir auch zum Abendessen quasi “daheim“ bei einer Familie die sonst nur Essen zum Mitnehmen kochen und in deren Wohnzimmer wir grandiose typische Bangkok-Küche genießen durften. Für Nicht-Thailänder wäre nicht zu erkennen gewesen, dass es dort Essen gibt und es hätte sich schon gar nicht die Möglichkeit ergeben bei ihnen einfach das Wohnzimmer einzunehmen.

Leider wird vieles von dem was wir auf dieser Tour sehen durften derzeit durch aktive Stadtplanung zerstört. Die Stadtregierung möchte den Tourismus weiter ausbauen und da passen die engen Gassen und exotischen Straßenmärkte nicht in eine moderne Stadt, so wie sich die Politik vorstellt, dass es für Touristen attraktiv ist. Dass aber gerade für Westeuropäer dieses “fremde“ und “exotische“ ein Grund ist Bangkok zu besuchen und nicht die westlichen und rausgeputzten Gegenden, scheint den Stadtplanern nicht einzuleuchten auch wenn Aktionsbündnisse unterschiedlicher Ursprünge versuchen dafür Verständnis zu schaffen. Es bleibt abzuwarten, wie sich Bangkok in den nächsten Jahre verändern wird.

Nach dem Ausklang der Tour auf zwei der unzähligen Skybars auf den Dächern der Hochhäuser, sind wir drei noch auf einen Nachtmarkt gegangen. Hier trifft der klassische südostasiatische Nachtmarkt auf eine sehr junge und etwas alternative Szene, die zwischen Livemusik und Bikerbars in Frachtcontainern eine tolle Mixtur aus Essenständen, Bars, Dienstleistungen und Einkaufsmöglichkeiten, eine tolle Atmosphäre geschaffen hat.

Leider musste Frank am nächsten Morgen bereits abreisen und wir verbrachten den Nachmittag dann auf dem JJ Weekendmarket (Cattuchak). Dem größten Markt Thailands und angeblich sogar ganz Asiens, auf dem es von Ramsch bis zu individuelle Anfertigungen wirklich alles gibt. Auch Tiere in allen Formen und Farben. Abends sind wir dann sogar nochmal auf den selben Nachtmarkt des Vortags, weil er uns so gut gefallen hat und wir noch nicht alles gesehen hatten.

Morgens um 5 Uhr ging es dann von Bangkok aus weiter auf die Insel Ko Phangan, im Golf von Thailand. Auch wieder ein Transfer der super geklappt hat, mit Flug, Minibus und Fähre. Ko Phangan ist eine kleine Nachbarinsel der bekannteren Insel Ko Samui. Satte Vegetation und wunderschöne Strände ohne all zu viele Touristen.

Wir waren in einem Bungalow in einem kleinen von einem Deutschen geführten Resort direkt am Meer das so bezaubernd schön war, extremst ruhig und sogar ein tolles Restaurant hatte. Da man an dem sehr felsigen Meerabschnitt nicht so gut baden konnte, war das ganze auch noch richtig preiswert. Die verschiedenen Bade- und Schnorchelstrände haben wir mit einem Roller abgefahren, eigentlich waren alle traumhaft schön, jeder auf seine Weise.

Von dort aus ging es auf die noch kleinere Schwesterinsel Ko Tao. Obwohl viel kleiner als Ko Phangan war da eher viel los, da es nur zwei richtige Ortschaften auf der ganzen Insel gibt und sich dort die Urlauber konzentrieren. Dafür ist der Rest der Insel ziemlich unberührt und es führen auch nur Dreckpisten zu vielen Stränden. Unsere Unterkunft war dieses Mal an einem Hang gelegen abseits des Trubels aber in Fußreichweite zur nächsten Ortschaft und mit dem Roller waren wir ohnehin wieder gut angebunden.

Das besondere an Ko Tao sind die tollen Schnorchel- und Tauchplätze. Es gibt direkt am Strand echt eine beeindruckende und schon relativ bunte Unterwasserwelt zu entdecken.

Außer einem thailändischen Kochkurs haben wir auch nicht viel anderes unternommen als die Natur auf uns wirken zu lassen. So verbringen wir jetzt wohl auch die nächsten Tage....

Antworten

Thailand
Reiseberichte Thailand