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Der Südzipfel der Südinsel

Veröffentlicht: 04.02.2017

Unser letzter Neuseeland-Blogeintrag, bevor es am Dienstag weiter nach Vietnam geht.

In dieser Woche hatten wir mit dem Wetter wieder mehr Glück und wurden bei den meisten Unternehmungen von der Sonne begleitet.

Von Queenstown aus machten wir uns auf den Weg nach Glenorchy. Glenorchy ist ein kleines Städtchen nördlich von Queenstown, das am selben See weiter nord-östlich liegt und direkt von sehr hohen, und trotz des Sommers, teils schneebedeckten Bergen umgeben ist. Dort haben wir eine kurze Wanderung gemacht und danach in einem Café mit wunderschönem Garten zu Mittag gegessen. Die Straße von und nach Glenorchy ist an und für sich schon ein Highlight, denn sie verläuft direkt am Wakatipu-See entlang, ist ziemlich kurvenreich und bietet ein paar traumhafte Postkartenmotive.

Am nächsten Tag machten wir uns auf nach Te Anau, einem Ort ziemlich weit im Süden der Westküste der Südinsel. Dort unternahmen wir eine Bootsfahrt zu den Glühwürmchen-Höhlen. In diesem stockfinsteren Höhlensystem lebt eine riesige Population dieser kleinen Tiere ungestört von Fressfeinden. Um dort hin zu gelangen fuhren wir ca. 20 Minuten bei noch rauem Seegang und etwas Regen durch die Fjordlandschaft auf dem zweitgrößten See Neuseelands. Wieder mal hatten wir Glück. Normalerweise gibt es Gruppen von circa 10 Leuten, in denen man die Höhlen besichtigt. Wir blieben jedoch als die einzigen zwei übrig und somit bekamen wir eine Privatführung. Zudem hatten wir eine amerikanische Führerin, die uns die Höhle auf verständlichem Englisch detailiert zeigte. Das Englisch, das Neuseeländer sprechen, ist für uns meistens eher schwer verständlich. Die Führung war super schön. Das Highlight war die Fahrt innerhalb der Höhle mit einem kleinen flachen Boot, ähnlich einem Stocherkahn, was uns durch die von Glühwürmchen beleuchteten dunklen Felsgesteine führte. Dieser Teil der Höhle sah aus ein Sternenhimmel in tief dunkler Nacht. Nach den Glühwürmchen-Höhlen sind wir bei wieder sonnigem Wetter durch satte, dichte und moosige grüne Wälder (in dieser Region Neuseelands regent es ca. 12 mal so viel wie in einem durchschnittlich regenreichen Ort der gemäßigten Klimazone) weiter nördlich in Richtung Milford gefahren. Dort wollten wir abwarten um uns bei gutem Wetter am nächsten Tag die Milford Sounds, einer der beeindruckendsten Fjorde Neuseelands, anschauen. Hier in der Tiefe der Wälder haben wir uns einen Campingplatz mit Dusche und Küche gegönnt. Das tolle an diesem Campingplatz war zudem, dass er in direkter Nähe eines Wasserfalls gelegen ist und dieser Wasserfall nur über das Gelände des Campingplatzes zu erreichen ist. Die 20-minütige Wanderung dorthin war total toll. Der Boden war sehr matschig und alles war sumpfig, aber sehr angenehm um darauf zu laufen und mitten durch den Regenwald. Am schönsten war, dass wir die einzigen an diesem Wasserfall waren und wir ihn ungestört in seiner vollen Pracht bewundern konnten.

Da der Himmel am nächsten Morgen klar war und es nach einem sonnigen Tag aussah, beschlossen wir weiter nach Milford zu fahren, um dort eine Bootstour auf den Milford Sounds zu machen. Wir buchten vor Ort ein Schiff und es gab sogar ein Frühstück inklusive. Das war mal wieder eine gelungene Abwechslung zu unserem Porridge Frühstück, das wir sonst jeden Morgen essen. Auf dem Schiff gab es Rührei, Cornflakes, Kartoffelpuffer, Kaffee, Tee allerlei verschiedene Marmeladesorten und einen leckeren Orangensaft. Das tat mal wieder gut. Die Landschaft am Milford Sound war beeindruckend schön. Wir sahen Seelöwen und Delfine. Auch die Sonne zeigte sich die ganze Fahrt über und unterstrich die gelungene Tour.

Für die nächsten Tage stand dann der See Wanaka auf dem Programm. Das gleichnamige Städtchen direkt am See hat uns sehr gut gefallen. Landschaftlich ist es ebenfalls von hohen Bergen, die direkt an den See grenzen, umringt - eine wunderschöne Kulisse. Die Landschaft hier ist im Vergleich zum regenreichen Fjordland wieder relativ karg und aufgrund der ausgeprägten Schneedecke im langen Winter vorwiegend nur von Gras und Büschen bewachsen. Wanaka ist auch das Zentrum des alpinen Skisports in Neuseeland. Wie so oft in Neuseeland wechselt zwischen den Fjorden und Wanaka, Luftlinie vielleicht 100 km, die Landschaft und das Klima auf kleinstem Raum und schafft ganz unterschiedliche Regionen. In Wanaka haben wir eine Wanderung auf den Mount Iron gemacht und von dort aus die Stadt von oben überblickt. Außerdem waren wir auf einer Lavendel Farm, auf der es Schafe, Hühner, und Alpakas gab. Leider wollten sie nicht so recht gestreichelt werden. Abends waren wir noch in einem kleinen, einheimischen Kino, in dem es die besten selbstgemachten Triple Chocolate Kekse gab, die wir je gegessen haben. Von Wanaka aus machten wir am nächsten Tag einen Tagesausflug zum höchsten Berg Neuseelands, dem Mount Cook und seinen vergletscherten Spitzen. Die alpine Gletscherlandschaft, zu deren Füßen der swimmingpool-blaue See Pukaki liegt, stellt einen weiteren, auch wieder nur etwa 150 km entfernten, bisher ungesehenen Landschaftstyp dar.

Wenig ist so typisch für Neuseeland, wie der unglaubliche Abwechslungsreichtum der Landschaft und des Klimas auf engstem Raum. Wir haben die 7 Wochen in Neuseeland sehr genossen und denken, dass wir mit dem Zeitraum den wir für unsere Reise hier eingeplant hatten einen sehr guten Überblick über dieses vielfältige, abgelegene Land bekommen haben.

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