judithundwillaufentdeckungsreise
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Bye bye New Zealand, Xin chao Hanoi

Veröffentlicht: 12.02.2017

Die letzten drei Tage unseres Neuseelandaufenthalts verbrachten wir, um möglichst nahe an unserem Flughafen zu sein, in Christchurch und Umgebung. Bei den wenigen Straßen die es in Neuseeland gibt ist es, wie wir gelernt haben, ein wenig ein Glücksspiel, ob dann tatsächlich auch alle Straßen geöffnet sind, wenn man sie braucht. Am Samstag früh waren wir erstmal in einem wunderschönen kleinen Park im ansonsten eher weniger ansehnlichen Christchurch auf einem Farmer's Market. Neben dem Teil des Marktes auf dem Obst, Gemüse und Fleisch verkauft wird, gibt es noch eine Vielzahl von Essensständen, französische und deutsche Bäckereien, Cafés und einfach eine richtig entspannte Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt.

Wir haben dann das Museum von Canterbury (so heißt die Gegend um Christchurch) angeschaut, dessen erster Direktor der deutsche Forscher und Entdecker Julius von Haast war. Eine weitere schöne Insel in dieser tristen Stadt ist der botanische Garten und Park. Hier haben wir, nach dem eher kühlen Wetter im Südwesten, einen ganzen Mittag lang das Wetter genossen, das wieder richtig sonnig und warm war.

Den nächsten Tag verbrachten wir auf einer kleinen Halbinsel, die direkt vor Christchurch liegt, namens Banks Peninsula. Diese Halbinsel besteht aus steilen Hügeln, eigentlich schon kleinen Bergen, und schönen Buchten in denen sich auch allerlei Getier wohl fühlt. Leider haben wir keine Pinguine gesehen auch wenn es die dort wohl recht häufig gibt.

Die Halbinsel selbst war eine der wenigen französischen Kolonien auf der ansonsten von Briten besiedelten Insel. Vieles dieser französischen Besiedelung kann man auch heute noch entdecken, so tragen viele Straßen noch französische Namen und die Häuser sehen ein wenig aus als wäre man mitten im Frankreich des ausgehenden 19. Jahrhunderts gelandet. Auch die Cafes servieren französische Patisserie-Kunst zu leckerem neuseeländischen Kaffee. In dieser Idylle haben wir unseren vorletzten vollen Tag in Neuseeland bei strahlendem Sonnenschein und 30 Grad (beinahe windstill!) verbracht. Ein Traum.

Den letzten Tag in Neuseeland haben wir in zwei Vororten von Christchurch am Meer verbracht. Es war ein staatlicher Feiertag und dementsprechend gut besucht waren die Vororte.

Die Rückgabe unseres Campervans lief äußerst problemlos und im Vergleich zu den anderen die da so bei der Rückgabestation herumstanden, hatten wir wohl wirklich Glück mit unserem Speedy Gonzales. Keiner der anderen Camper war innen so neu und gemütlich wie unserer.

Der Flug bzw. die Flüge selbst waren trotz der insgesamt 20 Stunden Reisezeit kurzweilig und gut und Singapur übrigens ein sehr schöner Flughafen.


Hanoi, Vietnam.

Unser erster Stop in Vietnam ist gleich die wuselige Hauptstadt des von französischer Besatzung und Krieg geprägten Landes. Erste Feststellung: wenn Mercedes in allen Entwicklungsländern so viele, auch für uns, irrsinnig teure Autos verkauft, ist meine Rente sicher. Der Kontrast zwischen arm und reich ist hier vor allem im wild kreuz und quer hupenden Verkehr am deutlichsten sichtbar.

Die ersten zwei Tage in Hanoi haben wir erstmal gebraucht um uns von der Ruhe und Entspannung Neuseelands auf den Trubel einer asiatischen Millionenstadt umzustellen und den Schock zu überwinden, dass wir plötzlich wieder unbegrenzt lange und mit heißem Wasser duschen können...dennoch vermissen wir unseren Campervan Speedy. Es ist schon extrem stressfrei, wenn man sein zuhause immer mit dabei hat.

Dementsprechend hatten wir auch eher ein entspanntes Sightseeing-Programm und haben viel Zeit damit verbracht das hektische Treiben in den engen Gassen und überquellenden Straßen zu beobachten. Die zahllosen Straßenstände mitten auf Gehwegen und Straßen, die von unglaublichen Mengen Plastikramsch über Motoren und Pumpen, Haushaltsutensilien und halben Baumarktsortimenten bis zu Lebensmitteln in allen Formen, Farben und Frischezuständen (lebendig bis gedörrt) verkaufen, sind wirklich eine krasse Reizüberflutung. Die Gerüche wechseln von exotisch zu lecker zu Kloake innerhalb weniger Schritte und das ständige Hupkonzert der einen umschwirrenden Roller und Motorräder ist sehr beeindruckend.

Wir haben das vietnamesische Nationalmuseum besichtigt, das Mausoleum und Museum Ho Chi Minhs, eine neo-gotische Kirche mitten in der Altstadt, die Einsäulen-Pagode und die Zitadelle von Hanoi, den Literaturtempel, das Armee-Museum und das Maison Central (das Hoa Lo Gefängnis), welches in unseren Augen die tollste Sehenswürdigkeit hier war.

Das Gefängnis mitten im Zentrum dieser lebhaften Stadt ist, wie die erwähnte Kirche St. Joseph, eines der wenigen Überbleibsel der französischen Kolonialmacht, das nicht den amerikanischen Bombern zum Opfer gefallen ist. Erbaut, wie auch die Kirche, Mitte des 19. Jahrhunderts, wurde es Zeit seiner Existenz wohl vorwiegend für politische Gefangene genutzt. Zuerst durch die Franzosen, die hier vietnamesische Freiheitskämpfer inhaftierten, dann während des Vietnamkrieges durch die kommunistische Partei NV, welche hier abgeschossene amerikanische Kampfpiloten beherbergte. Inklusive Todeszellen und - ganz französisch - mit Guillotine muss das Gefängnis wirklich ein grausamer Ort gewesen sein und die Ausstellung in dem Gefängnis veranschaulicht das sehr gut. Die anderen Museen und Tempel sind in englischer Sprache eher nur durchschnittlich informativ, das ist etwas schade.

Daher mischten wir uns viel unter das Volk - wie passend im Sozialismus - und haben die ganze Bandbreite der Hanoi-Küche mitgenommen. Vom Edelrestaurant beim Fernsehkoch bis zur Straßenküche unter ausschließlich Einheimischen. Teilweise haben uns unsere langen Fußmärsche auch ein ganzes Stück aus dem Zentrum herausgeführt, fern ab von anderen Touristen. Wirklich spannend zu sehen wie die Menschen hier so leben.

Wir haben außerdem kurzfristig noch Karten für das berühmten Wasserpuppentheater am Hoan Kiem See bekommen und dieses besucht. Der Zugang zur Handlung blieb uns in manchen Szenen verwehrt aber die Inszenierung sowie die Begleitung durch eine traditionelle vietnamesische Musikkapelle machen das ganze sehenswert.

In Hanoi ist übrigens gerade tiefster Winter, das heißt es wird teilweise mittags nur 18 Grad warm. Mit einem Pullover und einer dünnen Jacke ist es aber dennoch auch nachts noch angenehm draußen.

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