judithundwillaufentdeckungsreise
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Dunedin und Central Otago

Veröffentlicht: 27.01.2017

Nach dem Klettern am Castle Hill war unser nächster längere Stop die Stadt Dunedin (gesprochen: Duniedn, da gälisch). Begonnen haben wir unseren Aufenthalt mit einem Konzert der australischen Künstlerin Lisa Crawley, die in einer kleinen Bar in der Innenstadt aufgetreten ist. Sehr schöne Musik, nur Gesang und Klavier, zeitweise ergänzt durch zweite Stimme und Gitarre. Ist auf YouTube zu finden.

Nach Wochen des schönen Wetters hat uns hier nun leider eine ordentliche Portion Regen erwischt. Dementsprechend hat sich unser Programm auch eher nach drinnen verlagert. Dunedin, das eine der ersten europäischen Siedlungen in Neuseeland war und sein größtes Wachstum vor allem dem Goldrausch in den 1860er Jahren zu verdanken hat (wie eigentlich die gesamte Region im Süden der Südinsel, genannt Central Otago), hat einige sehr eindrucksvolle Gebäude. Es gibt mehrere neogotische Kathedralen und kleinere Kirchen sowie eine Vielzahl von sehenswerten öffentlichen Gebäuden, worunter ein Highlight der Bahnhof ist. Wir waren im Otago Settlers Museum, das sich als erstes der von uns besuchten Museen mit der Besiedlungsgeschichte Neuseelands außeinandersetzt. Das Museum war wirklich großzügig gestaltet, zeitgemäß und informativ - da von einer Stiftung getragen auch noch umsonst. Es war ein sehr lohnenswerter Besuch.

Mittags sind wir auf der Suche nach einer Dusche - wir haben etwas außerhalb auf einem kostenlosen Campingplatz ohne Dusche genächtigt, weiter ins Landesinnere zu einem kommunalen Schwimmbad gefahren. Um zu kochen haben wir dann irgendwo auf dem Land am Rande eines Golfplatzes Rast gemacht und sind auf L. getroffen, der mit seinem Pick-Up eigentlich auf dem Weg zum Golfen war. L., der natürlich einen richtigen Namen hat, der aber exotisch neuseeländisch ist und uns leider entfallen ist, ist um die sechzig und hat eine Vielzahl von Hobbys von denen er auch sehr leidenschaftlich und viel erzählt. Nach kurzem Small-Talk hat uns L. angeboten bei ihm zuhause noch etwas Hirschfleisch mitzunehmen, er hätte solche Mengen davon. Also haben wir kurzerhand alle Kochutensilien in den Camper geschmissen und sind L. hinterher zu sich nach Hause gefolgt wo schon Labrador Joe und Frau Tina auf uns gewartet haben.

Wir wurden in ihrem großzügigen und schönen Haus mit Apple Cider bewirtet und dann unerwarteter Weise auch noch mit leckerem Hähnchen, Gemüse und Kartoffeln verwöhnt. Dazu gab es interessante Einblicke in verschiedenste Aspekte des neuseeländischen Lebens, die Politik, das Hobby des Goldschürfens - L. schürft, wenn er mit seiner Firma gerade keine Häuser baut oder öffentliche Gebäude renoviert, in seiner Freizeit extrem erfolgreich Gold in den Flüssen Central Otagos - und eine vielzahl von Reisetipps für die nächsten Tage. Garniert wurden die Erzählungen über die noch zu bereisenden Highlights in Südneuseeland immer wieder mit Jagdbildern von erlegten Hirschen. Zum Abschied gab es dann für uns noch zwei riesen Stränge tiefgefrorenes Hirschfilet, das wir uns am nächsten Tag dann mit Gemüse zubereitet haben. Hirschfilet in grandioser Qualität und so reichlich, dass man sich nur am Fleisch sattessen konnte.

Das war wirklich unglaublich nett von Tina und L., der zwei deutsche Camper am Straßenrand seines Golfclubs fand.

Von Dunedin aus haben wir dann noch die Otego Halbinsel mit ihren Hügeln, Steilklippen und Buchten sowie den Beach Tunnel angeschaut, eine Felszunge aus Sandstein im Meer, durch die ein Tunnel von der steilen Klippe hinunter zu einem kleinen Stand gegraben wurde.

Die nächsten Tage haben wir bei weiter gemischtem Wetter in den Goldgräberdörfchen umgeben von herrlichen Prärie- und Steppenlandschaften verbracht. Die Dörfer mit ihrer Grundstruktur aus dem 19. Jahrhundert, deren Gebäude - aufgrund der soliden Bauweise mit dem allgegenwärtigen Schith Felsen und der nicht vorhandenen Erdbeeben in dieser Region - teilweise noch originalgetreu an Ort und Stelle stehen, haben sehr viel Charme und neben netten Cafés viele kleine Kunst- und Kunsthandwerksgallerien und Läden. Übernachtet haben wir in eben dieser Prärie an kleinen Seen oder großen Flüssen, deren heutiger Standort und Verlauf allesamt Überbleibsel des großen Goldrausches sind. Durch die Vielzahl von Infotafeln überall, teilweise auch mitten im Nirgendwo, bekommt man mit der Zeit ein sehr lebendiges Bild dieser sehr aufregenden Jahre der großen (und sehr erfolgreichen) Goldsuche, welche die Besiedlung des Südens Neuseelands wie wohl nichts anderes geprägt hat.

Nach den entspannten Tagen in Central Otago sind wir weiter nach Queenstown, eine schöne, wenn auch sehr touristische Stadt, zu einer Jetboat Rundfahrt auf den Flüssen rund um die Stadt.

Antworten (1)

inge
Hallo liebe Judith und Will, Thomas und ich freuen uns, dass Ihr beide einen so schönen Urlaub erlebt. Nach all Deinem StudiumRackern hast Du das bestimmt verdient, Judith, und Will ist ja auch ganz glücklich, wie wir auf den Photos sehen. Noch viel Freude Euch beiden. Inge

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