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Bulgarien (Sofia - Plovdiv)

Veröffentlicht: 08.05.2023

Ende Juni ging es dann wieder los, für 5 Tage in den Balkan nach Bulgarien, genauer gesagt nach Sofia und nach Plovdiv. In Sofia wohnte ich in einem alten Haus am Rande zur Hauptstraße und mein Gastgeber nahm mich nett in Empfang. Er erzählte mir ein wenig über die Geschichte von Sofia und trank zur Begrüßung mit mir einen Rakia (bulgarische Variante von Raki). Danach machte ich mich zu Fuß auf den Weg durch die Stadt und besichtigte die Alexander-Newski Kathedrale von außen.

Eine sehr schöne Kirche mit ihren goldenen und grünen Dächern. Als nächstes führte mich die Hauptstraße auf dem Weg zum Parlamentsgebäude zu einer russisch-orthodoxen Kirche, die schönste Kirche, die ich bis dato gesehen habe. Mit dem Sonnenuntergang im Blick machte ich mich auf den Weg in Richtung Parlamentsgebäude und wurde nicht enttäuscht. Die Szenerie an diesem Ort war unbeschreiblich. Direkt davor befinden sich die ehemaligen Ausgrabungsorte der alten Stadt von Sofia, die mutmaßlich durch die Römer errichtet wurde. Angrenzend dazu befindet sich hier das 3 Religionen-Eck mit einer Moschee, einer Synagoge und einer Kirche. Schön zu sehen, wie Religionen miteinander auskommen könne

Vorab hatte ich mir eigentlich eine Wanderung in das Rila-Gebirge gebucht, welche aber aufgrund von Gewittern abgesagt wurde. Schade, ich wollte unbedingt auf 2000 Meter Höhe an den 7 Rila Seen mit der Drohne fliegen. Dann also doch in Sofia bleiben und hier wandern. Sofia liegt im Schatten des Vitosha-Gebirges, die einzige Hauptstadt in Europa mit einem Gebirge direkt vor der Haustüre. Ich beschloss also am folgenden Tag, das Vitosha-Gebirge zu besuchen und mit einer Seilbahn auf die Gipfel zu fahren. Also startete ich früh morgens und fuhr zur Seilbahn-Station und stand vor verschlossenen Türen… 

Die Bahn fährt angeblich nur in den Wintermonaten. Macht ja nichts, dann eben mit dem Taxi direkt in die Berge. Hört sich leichter an als es am Ende war, alle an mir vorbeifahrenden Taxis waren belegt und die Apps funktionierten nicht oder waren auf kyrillisch. Ein Fahrer erbarmte sich aber und brachte mich in die Berge, von dort aus schlenderte ich dann ohne richtige Route durch die Wälder. Das Highlight der Wanderung war ein kleiner Wasserfall, wo ich mir eine Abkühlung genehmigen konnte. Auf dem Weg runter hatte ich dann noch eine nicht so schöne Begegnung mit einem Straßenhund, es ist nichts passiert, aber er lief mir bellend hinterher.

Ein wenig erschöpft machte ich mich nun auf die Suche nach etwas essbaren und wurde im Künstlerviertel von Sofia findig. Klassische Hausmannskost und ein leckeres Bier, ein Yoghurt mit Honig und eine besondere bulgarische Suppe hatten gereicht, mich für den Nachmittag zu stärken. In diesem Viertel fiel mir dann auch das erste Mal der Zusammenfluss von moderner Stadt und postsozialistischen Bauten aus der UdssR auf. Dieser Ort war besonders, sowas habe ich nicht in Belgrad, nicht in Budapest oder sonstwo erlebt. Der große Platz am nationalen Kulturpalast ist ein solches Beispiel. Moderne Parkanlage welche an dieses leerstehende Kulturzentrum angrenzt. 

Am nächsten Tag ging es für mich weg aus Sofia und auf nach Plovdiv, die kulturelle Hauptstadt Bulgariens. Mitten im Zentrum des Landes, umgeben vom Balkan-, Rhodopen- und Rilagebirge teilt sich die Stadt auf in eine historische Altstadt, sozialistischen Plattenbauten und dem besonderen Viertel „Stolipinowo“ am Rande der Stadt auf. (größte Population an Sinti & Roma in Europa) Ich nahm den Zug ab Sofia und fuhr in der ersten Klasse für einen schmalen Taler und war überrascht, denn es waren so schöne alte deutsche Züge, wo man beispielsweise das Fenster herunterschieben konnte. So verbrachte ich den Großteil der Fahrt am Fenster und betrachtete die Umgebung und die Bergkulisse.

Mein Hostel befand sich in der Altstadt auf dem Weg zu einem der sieben Hügel der Stadt. Anfangs war ich so gar nicht überzeugt davon, mir mit fremden Menschen ein Zimmer zu teilen und mit Ihnen zu schlafen. Ich suchte sogar schon Alternativen raus, blieb dann aber doch dort. Bei einem Restaurant am Nebet Tepe hatte ich ein gutes Abendessen, suchte aber vergebens nach dem Sonnenuntergang am Abend.

Die Nacht im Hostel war nicht so schlimm wie erwartet. Beim Frühstück lernte ich Grant kennen, einen massiven Amerikaner aus London, der hier per Remote arbeitet und Urlaub macht. Wir erzählten viel über Deutschland, da sein Bruder in Frankfurt lebt. Den Tag über habe ich erstmal nur Sachen für die Universität erledigt und bin dann nachmittags in künstlerische Viertel Kapana spaziert.

 Von dort aus bin ich noch auf weitere Hügel der Stadt gestiegen, aber so richtig spannend war das alles irgendwie nicht. Dann habe ich wieder probiert, bei dem gleichen Restaurant zu essen, diesmal dauerte alles so lange, dass ich den diesmaligen schönen Sonnenuntergang verpasste. Naja, so ist das manchmal, mit Plovdiv hatte ich dann aber abgeschlossen. Am nächsten Tag verabschiedete ich Grant, nahm ein Bus in die Stadt, der sich dann aber verfuhr und ich den Rest zum Bahnhof laufen musste. Die Zugfahrt über habe ich eigentlich nur an meinen Uni-Aufgaben gearbeitet, sodass die 2 Stunden schnell vorüber gingen.

In Sofia wieder angekommen, kam ich auf die glorreiche Idee, meine Mückenstiche an den Beinen mit den Bürsten der Rolltreppen aufzukratzen… Keine gute Idee, also suchte ich schnellstmöglich eine Apotheke, um mir etwas Fenistil für die ewig juckenden Stiche zu kaufen. Meine Wunde am Bein habe ich dann mit Handdesinfektionsmittel gereinigt! Hat sehr gut gebrannt, aber hat sich nichts entzündet. Nach dieser Tortour habe ich den nächsten Zug zum Flughafen genommen und dann ging es wieder ab nach Hause! 


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