Veröffentlicht: 08.05.2023
Penang – kulturelle Hauptstadt, leckeres Essen, tolle Menschen und ein steiler Aufstieg
Da waren wir nun angekommen, auf der größten Insel des westlichen Teils Malaysias. Penang wird durch 2 große Brücken mit dem Festland verbunden und stellt ist als das kulturelle Zentrum bekannt. Auch hier teilen sich die anteilsmäßig größten Ethnien auf in Chinesen, Inder und Malaien. Im Osten der Insel Penang ist mit Georgetown der Brennpunkt versammelt und im Norden befindet sich der Nationalpark Penangs, dazu aber später mehr.
Unser Hotel befand sich mitten im Zentrum Georgetowns, also versuchten wir von hier aus die Stadt zu erkunden. Bekannt für seine Streetart starteten wir am Hafenviertel, den Jettys, und wollten uns hoch arbeiten. Die Jettys sind eine auf Stelzen gebaute Stadt, auf denen Menschen leben, Handel und Fischfang betrieben wird und auch der Tourismus nicht vor diesem Ort halt gemacht hat.
Ein wenig verwunderlich, da man hier den Menschen direkt ins Wohnzimmer schauen kann, die Wäsche draußen aufgehangen wird und der Geruch von verbrannten Zedernholz durch die engen Holzgassen zieht.
Unser Weg führte uns dann in Richtung des Zentrums zu den ersten Streetart Gemälden, als wir an einem kleinen Markt anhielten. Eigentlich wollten wir nur ein paar Souvenirs einkaufen, aber schlussendlich waren wir hier den gesamten Tag versackt. Hier haben wir Chichi und Paige kennengelernt, die hier beide Stände betreiben. Wir haben über Gott und die Welt erzählt. Chichi kommt aus Borneo, dem östlichen Teil Malaysias, Paige kommt aus Kenia und studiert in Penang Kunst. Wir tranken Kaffee und hatten eine gute Zeit. Abends zeigte Sie uns noch ein chinesisches Essen, das tatsächlich lecker sein sollte: Char kway teow
Gebratene Reisnudeln mit Gemüse und Fleisch, genial gewürzt. Sehr lecker!
Am nächsten Tag wollten wir dann aber was produktiver sein, also machten wir uns nochmals auf den Weg zu Fuß. Wir erkundeten die Straßen Georgetowns, tranken leckeren Kaffee und schauten uns beispielsweise ein ehemaliges Klan-Haus an. Georgetown entschleunigt uns nochmal etwas und auch so gefällt die Stimmung uns hier sehr gut. Die Abende verbrachten wir auf der Love Lane, eine kleine Partymeile mitten im Zentrum. Leckeres Bier, gutes Essen, nette Menschen. Mehr brauch es nicht!
Nachmittags dann fuhren wir mit einem Grab in die höheren Lagen der Insel Penang, zum Kek Lok Si Tempel, einem buddhistischen Tempel mit einer riesigen Statue, die über Georgetown thront. Goldene Pagoden säumen die Gärten des Tempels und wir schlenderten durch diese. Nach einer kurzen Zeit kam uns dann die Idee, ob wir nicht auf den Penang Hill, den Aussichtspunkt der Insel, hochwandern wollen. Dazu sei gesagt, dass es ein 700 Meter hoher Berg war, 15% kontinuierliche Steigung, 32 Grad bei 80% Luftfeuchtigkeit. Perfekte Bedingungen also zum Wandern!
Die Tortur ging also los, der erste Abschnitt zog sich so dermaßen. Die Suppe läuft dir in Strömen runter, das Wasser ist schon nach 20 Minuten leer, es ist laut und überall im Gebüsch neben dir raschelt es. Die Bergbahn raste an mir vorbei und ich verfluchte alles und jeden, dass wir diese Bahn nicht genommen haben. Die erste Etappe geschafft, wartete Schleicher lachend auf mich und von da an ging es dann weiter auf die letzte Etappe.
Der Weg zog sich einmal mehr durch diese schier endlosen Betontreppen, vorbei an kleinen Wasserfällen. Links neben mir fing es dann auf einmal an zu rascheln. 2 Meter von mir entfernt lief eine ganze Familie von Schwarzbrillen-Affen an mir vorbei. Zum Glück hat mich aber niemand angegriffen. Dann kam ich endlich auf eine befestigte Straße, also musste es ja allzuweit nicht mehr sein. DENKSTE! Ich hab mich so dermaßen verlaufen auf den letzten 100 Metern, dass ich eine Ebene unter der Bergspitze umherirrte wie ein Verlorener.
Irgendwann kam ich dann vollkommen geschafft an, die Sonne schon untergangen mit einer extra Portion Hunger und Durst. Ich musste dann einen Caesar Salad essen, für einen sündigen Preis von 15 €. Naja, diesen Tod musste ich dann wohl sterben.
Abends gingen wir dann noch vollkommen geschafft, aber glücklich in unserem Malaiischen Restaurant essen, wo es wieder exzellentes Einheimisches Essen gab.
Penang Taman Negara – Auf in den Regenwald, vorbei an Waranen und Affen!
Da heute unser letzter Tag vor der Abreise nach Singapur war, wollten wir uns nochmal einen Roller mieten und in den Nationalpark von Penang fahren. Dieser Regenwald ist einer der größten Malaysias. Leider bekamen wir nur einen Scooter anstatt der bestellten zwei, sodass Schleicher bei mir hinten drauf sitzen musste. Dann ging es also los, nach etwa 20 Minuten Fahrt kamen wir am Eingang zum Dschungel an. Kurz noch unsere Wasservorräte aufgestockt (soll ja nicht wie gestern laufen) und ein kleines Frühstück eingenommen.
Der Fußweg führte uns vorbei am Urwald auf der rechten Seite und dem Meer zu anfangs auf der linken Seite. Affen und ein Waran bewachten den Eingang zum Anfang der Route, dessen Ende der Turtle Beach sein sollte. Ein großer, verlassener Strand, an dem mit Glück auf Meeresschildkröten anzutreffen sind.
Der Track führte uns bei einer brutalen Hitze im Dschungel über Stock und Stein. Die Vegetation hier ist etwas ganz besonders, diese Natur gilt es unbedingt zu schützen. Um so trauriger ist es dann, wenn man im Dschungel den Geruch von brennenden Wald erhascht. Die Einheimischen zünden illegal den eigentlich geschützten Wald an, um illegale Palmölplantagen zu bauen. Einfach traurig. Der Weg zog sich durch den Dschungel, die Wurzeln wie Stolperfallen, die Mücken wie Attentäter auf deiner Haut. Wir liefen gemeinsam mit einer Gruppe von 2 Amerikanern und einer Französin bis zum Strand.
Ein großer, aber unspektakulärer Strand, da war der Track durch den Regenwald schon eher das Highlight. Der Weg zurück war ebenso schwer, aber als wir dann draußen waren, fühlte sich das Klima schon wieder kühler an. Den restlichen Tag verbrachten wir mit Paige in der kleinen Markthalle, machten unsere Postkarten für zuhause fertig und ich fuhr wie eine getriebene Sau mit dem Roller durch die engen Straßen.
Abends dann machten wir uns nochmal auf den Weg zur Love Lane, tranken gemeinsam mit einem deutschen Paar mehrere Bier und fuhren dann später nochmal gemeinsam in unser Lieblingslokal ein leckeres Naan essen.
Ein ebenfalls sehr leckeres Restaurant haben wir empfohlen bekommen, das Kapitan. Hier gab es leckeres indisches Essen, ein traumhaftes Tandoori Chicken. Schön nochmal mit den Fingern gegessen, die Saucen hier waren einfach der Hammer.
Am nächsten Morgen ging dann unser Flug nach Singapur, wir besuchten Mona, eine gemeinsame Freundin, die dort momentan studiert. Leider kamen wir erst sehr spät ins Bett, sodass wir nur wenige 4 Stunden Schlaf hatten.