jeskografie
jeskografie
vakantio.de/jesko_unterwegs

Pulau Pangkor - Malaysia

Veröffentlicht: 08.05.2023

Pulau Pangkor – Flucht auf die paradiesische und relaxte Insel (manchmal zu relaxed)

Nach dem Stress den Kuala Lumpur als Großstadt mit sich gebracht hat, machten wir uns nun auf den Weg zu unserer nächsten Destinationen: Pulau Pangkor! Nach einer etwa dreistündigen Busfahrt und halbstündigen verfahrt kamen wir auf dem kleinen Inselchen an.

Wir nutzen eines der kleinen pinken Taxis und fuhren an unserem einsamen Strand auf der Westseite der Insel. Angekommen am Nipah Bay bezogen wir unser kleines Apartment und machten uns auf dem Weg auf einen ersten Spaziergang um das Gelände rund um unsere Apartments zu checken.

Nun wanderten wir also ausgerüstet mit Flipflops über die Felsen an der Küste und schlugen uns so einen Weg zum Coral Beach. Hier angekommen gingen wir über einsamen Sandstrand, die Sonne ging am Horizont schon langsam unter. Nach einem kleinen Spaziergang durch den Dschungel kamen wir dann an einen sehr verlassenen Teil der Insel an wo nur ein paar Fische angelten und wir den Sonnenuntergang genießen konnten.

Ich wollte dann noch ein wenig weiter wandern zu einer verlassenen Stelle und ein paar Fotos knipsen, als ich bemerkte dass ich irgendwas zwischen den Zehen habe. Kurz nachgedacht und dann ist mir eingefallen, dass es doch ein Blutegel sein kann. Und genau so war es, ich hab mich sehr erschrocken und ihn ab gemacht und dann blutete es wie Sau für den Rest des Abends.

Wir machten uns auf dem Rückweg und statteten dem kleinen Restaurant Daddys Café einen Besuch ab und tranken ein kleines Feierabend Bier.

Am nächsten Morgen wollten wir dann keine Zeit verlieren und mieteten uns 2 Roller, um die Insel zu erkunden, was sich mit einer Gesamtgröße von 18 km² anbot. Insgesamt umrundeten wir die Insel an diesem Tag 3-mal.

Der Roller ist auf dieser Insel das Hauptverkehrsmittel, weshalb sich das Mieten als sehr einfach gestaltete. Und dann ging es los in Richtung Nordküste der Insel, vorbei am kleinen Flughafen der Insel. Wir trafen nach einer kurzen Zeit auf 2 Angler, die an einem verlassenen Anlegeplatz eines Hotels versuchten, ihren Tagesbedarf an Fisch rauszuholen. Da hier ein Anlegeplatz ist, dachten wir uns, dass vielleicht irgendwo ein verlassenes Hotel im Dschungel auf uns wartet. So machten wir uns also mit den Rollern auf den Weg über eine schmale Straße in den Dschungel und konnten dann auch schon zu Fuß fortsetzen, da ein riesiger umgefallener Baum die Straße versperrte.

Einmal kurz mit Mückenspray eingesprüht, führte uns der Fußweg einen kleinen Berg hinauf. Wir konnten unseren Augen kaum trauen, etwa 30 Meter vor uns lag ein etwa 1,50 Meter großer Waran auf der Straße, der sich aber so dermaßen erschrak als er uns sah, dass der den Abhang runterrutschte. Nach einem kleinen Fußmarsch kamen wir dann also am verlassenen Hotel an, schauten uns die Umgebung ein wenig an und flogen noch ein wenig Drohne.

Dann, auch durch den Hunger getrieben, machten wir uns auf den Weg nach einem kleinen Frühstück und fuhren einmal durch das „Hochland“ der Insel. An diesem Punkt führt eine Serpentinenstraße von der westlichen auf die östliche Seite der Insel. In einem kleinen Vorort fanden wir ein kleines chinesisches Restaurant, wo uns eine kleine Mutti ein zauberhaftes Frühstück machte.

Wir verbrachten den restlichen Tag damit, die Insel mehrmals zu umrunden. Ein schreckliches Bild bot sich am Hafen, als eine Hafenarbeiterin einfach Plastikabfälle in den Ozean warf. Das sind die negativen Bilder in Asien, die man unweigerlich sehen wird. Die Menschen hier haben ein anderes Verständnis von Umwelt, Tierwohl, Müllentsorgung.

Die Tankanzeige unseres Rollers war offensichtlich defekt, da wir die ganze Zeit dachten, dass unser Roller vollgetankt ist. Glücklicherweise mitten in der Stadt gingen dann zeitgleich unsere beiden Roller aus, sodass wir sie abstellen mussten. Wir suchten eine kleine Tankstelle, verständigten uns mit Händen und Füßen und kauften schlussendlich für 10€ einen Kanister und 10L Benzin.

Direkt neben unserem Parkplatz für die Roller gab es ein kleines Straßenrestaurant, die thailändische Spezialitäten anboten. Was soll ich sagen, das Essen war der HAMMER! Ich habe noch nie in meinem Leben eine so scharfe Suppe gegessen, aber die Tomyam hat sich in mein Gewissen eingebrannt. Wir bezahlten schlussendlich extrem wenig, sodass wir uns vornahmen, am nächsten Tag hier nochmal hinzukommen.

Da bei uns im Ort unter der Woche nicht viel los war und die Menschen erst am Wochenende zu diesem Teil der Insel hinströmen, war es die richtige Entscheidung im Ort zu essen. Das Essen am Nipah Bay war in Ordnung, aber nichts Spezielles.

Der Tag der Extremen – morgens schwimmen, abends Dschungel

Morgens machten wir uns auf eine vielleicht dumme Idee auf: Wir wollten auf die kleine vorgelagerte Insel schwimmen, etwa 1,2 Kilometer vor Pangkor gelegen. Schuhe ausgezogen, Handtücher abgelegt und los ging es: Ich natürlich wieder vollgepackt mit Equipment, schwammen wir etwa 40 Minuten durch die starke Strömung. Ich war sehr erleichtert, als wir dann endlich ankamen. Die Menschen, die hier mit Booten hinfuhren, sahen uns an, als wenn wir Schiffbrüchige wären.

Da auf diesem Teil der Insel nichts Besonderes war, machten wir uns auf den Weg die Insel einmal zu umrunden. Die Steine waren sehr glitschig, also mussten wir gehörig aufpassen uns nicht auf die Schnauze zu legen. Nach etwa der Hälfte machte sich eine kleine Mündung auf, welcher auch der Ort war, zu dem wir unbedingt wollten. Hier können wir zu unserem eigentlichen Ziel auf der Insel: Vorgelagert am Riff sind hier sehr viele Fische, die ziemlich nah an die Menschen kommen. Aber auch hier trügt der Schein. Die Fische sind hier, da unglaublich viele Touristen Brot und andere Lebensmittel ins Wasser werfen.

Ein wenig enttäuscht von der Insel machten wir uns wieder auf den Rückweg und die Tortur durchs Meer begann wieder. Nach etwa 40 Minuten kamen wir geschafft, aber glücklich an unserem Ausgangspunkt an.

Da heute Freitag war, kamen wieder mehr Malaien und Touristen an diesen Teil der Insel geströmt, sodass auch mehr Läden an unserer sonst so verlassenen Straße geöffnet hatten.

Wir wollten nochmal unbedingt in einen kleinen, unberührten Teil der Insel und fragten unseren Rezeptionisten, ob er nicht einen Weg kennt in den Dschungel. Er war sehr freundlich, gab uns einen Stock zur Verteidigung mit und fuhr uns mit dem Roller an den Rand des Dschungels.

Wir sollen aufpassen, dass wir uns den Weg merken, den wir laufen und uns vor Tieren und Pflanzen in acht nehmen. Neben Waranen leben in den malaiischen Regenwäldern Schlangen, Riesenameisen, Spinnen, Flughunde und andere Tiere und Insekten.

Nach etwa 30 Minuten Marsch durch den Dschungel standen wir ganz ruhig dar und blickten auf einen großen Riesengleiter, der vor uns am Baumstamm ein kleines Nickerchen machte. Der kleine Trampelpfad durch den Wald führte uns so langsam den Berg hoch, das Klima im Wald erdrückte uns fast. Stellt euch einen Regenwald wie eine riesige Sauna vor, in dem es zudem noch ziemlich laut wird (besonders nachts). Ein wenig verzweifelt suchten wir kurz unsere Route zurück an den Rande der Zivilisation und fanden uns nach etwa 1 ½ Stunden am kleinen Bachlauf wieder, an dem wir starteten.

Im Regenwald haben wir noch etwas großartiges entdeckt: einen Urwaldriesen. Einen riesigen Urwaldbaum, der bestimmt einen Durchmesser von 6 Metern hatte, Wurzeln die schon große Kerben in den Boden geschlagen haben und eine Baumkrone, die sich über mehrere Meter vertikal verbreitet. Sowas großartiges wollte ich schon immer mal sehen, am Rande eines solch großen Baumes, der schon so viel erlebt hat und hier länger steht, als Menschen diese Insel besiedeln.

Draußen angekommen, dachten wir direkt an Blutegel aber waren uns zugleich eigentlich sicher, dass diesmal nichts passiert ist, da wir dieses Mal lange Klamotten und festes Schuhwerk angezogen haben. Kurzen Blick auf meine eigentlich grüne Hose, die jetzt aber schon große rote Flecken hatte, verriet mir, dass sich die Blutegel es sich dieses Mal auch nicht haben nehmen lassen, mich zu beißen. Gleiches Prozedere wie letztes Mal, gleiches Endergebnis: Das Blut lief!

Abends dann wollten wir noch eine Empfehlung von Freundinnen testen, die vor 2 Monaten hier waren. An der Promenade gelegen gab es kleine Restaurants, die frisch gefangenen Fisch anboten und wir sollten unbedingt frische Tintenfischringe probieren. Was soll ich groß sagen, waren wirklich die besten die ich jemals hatte.

Wir wollten dann wieder bei dem Restaurant an der Straße thailändisch essen, sodass wir uns mit einem der pinken Taxis in die Stadt fuhren ließen. Vollgepackt mit Menschen, ohne Anschnaller im Auto, kamen wir nach einer kurzen Fahrt an. Das thailändische Essen war wieder mal perfekt, zum Nachtisch gabs was Spezielles: Eiskugeln im Milchbrötchen.

Hört sich pervers an, war aber echt lecker.

Unsere Zeit auf der Insel war nun also vorbei, der Weg führte uns als nächstes ins Landesinnere, nach Ipoh. 


Antworten

Malaysia
Reiseberichte Malaysia
#pulaupangkor#malaysia#backpacking#travel