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Von Mexiko City bis Palenque

Veröffentlicht: 12.09.2017

Viva Mexikooo!Nach einer sehr kurzen Nacht fliegen wir von Havanna nach Mexiko City. Schon bei der Landung wird klar: hier ist es ganz schön diesig. Doch nach der extremen Hitze auf Kuba ist ein wenig Abkühlung sehr willkommen. Wir fahren in unser Airbnb Apartment und fühlen uns schon fast wieder wie Zuhause - eigene Wohnung, Küche, Waschmaschine! Auch Julius und Karen, mit denen wir die nächsten beiden Wochen unterwegs sind, kommen bald ins Apartment nach. Die Erkundungstour beginnt! Nach der doch sehr eingeschränkten Ernährung auf Kuba fühlen wir uns hier wie im Schlaraffenland!!An allen Ecken gibt es Maiskolben, Tortillas, Obst- und Gemüsestände und man kann sich kaum entscheiden, was man essen möchte.

Wir flanieren durch Coyoacan und verpassen erfolgreich ganz knapp den Zugang zum Frida Kahlo Museum - nicht auf die Uhr zu schauen mag zwar entspannend sein, doch beim nächsten angestrebten Museumsbesuch schadet es vielleicht doch nicht. Ein heftiger Platzregen erwischt uns völlig ungeahnt ( trotz des ganztägig sehr bewölkten Himmels) und es dauert leider sehr sehr lange, bis uns ein Taxi mitnimmt. Hat wohl niemand Lust auf nasse Touris, komisch. Pitschnass Zuhause gibt's selbstgemachte Tortillas und Wärme Socken.

Am nächsten Morgen heißt es früh aufstehen, denn wir fahren nach Teotihuacan, um dort die alte Aztekenstadt samt ihrer beiden Pyramiden zu besichtigen - die pyramida der sol ist übrigens die drittgrößte der Welt. Die muss natürlich bestiegen werden! Zurück in der Stadt stärken wir uns im los vegetarianos. Wir sind ganz überfordert mit so viel vegetarischer Auswahl. Sehr zu empfehlen! Lecker und günstig!

Tag 3 widmen wir dem historischen Zentrum des Stadt und dem Museum im Palacio de Bellas Artes. Doch hier gibt es nicht nur ein Museum, sondern auch ein sehr schönes Theater, in dem wir uns Abends das folkloristische mexikanische Ballett anschauen. Arrrrrriba!

Unseren letzten Tag widmen wir der mexikanischen Geschichte im Palacio national und dem Roma Viertel, in dem sich jeder Hipster pudelwohl fühlen wird. Aber es ist wirklich sehr schön hier - stylische Läden und Cafés, Galerien sowie üppig bepflanzte Straßen kreieren ein wunderbares Flair. Bis zur Weiterfahrt mit dem Nachtbus machen wir es uns in einem mexikanisch-modernen Biergarten gemütlich.

Nächster Halt: Oaxaca! Mit dem ADO Nachtbus geht es weiter, aber erstmal feiern wir kurz nach Einstieg in den Bus in Julius 30. Geburtstag rein! Leider ohne Bier, denn beim Einchecken wird dieses konfisziert. Das Vernichten akoholischer Getränke in der Öffentlichkeit ist in Mexiko verboten. Wir stoßen mit Softdrinks an und schlafen erstmal. Nach einer etwas rappeligen Fahrt erwartet uns am nächsten Morgen um 7:00 Uhr Sonnenschein in Oaxaca. Wir gehen frühstücken und lassen uns durch die bunten Straßen treiben. Restaurants, Bars, wunderschöne Innenhöfe und zahlreiche Kunstgalerien prägen das Stadtbild und begeistern uns sofort. Es gibt viel zu sehen und viele kulinarische Highlights. Diese Stadt ist genau nach unserem Geschmack. Abends zieht sich der Himmel zu und die Straßen verwandeln sich in Sturzbäche, es schüttet wie aus Eimern. Wir flüchten uns in ein kleines Restaurant und feiern noch ein bisschen Geburtstag. Lisa trinkt Schokobier. Esta muy Bueno!

Morgens sind alle Wolken wie weggefegt und machen Platz für einen strahlend blauen Himmel. Nun geht es auf die Märkte, hier gibt es leckere Moles, selbstgemachte Soßen, Mezcal in allen erdenklichen Variationen und natürlich chapulines - Chips mit Beinen (Heuschrecken). Sebastian, Karen und Julius langen zu, Lisa isst lieber Süsskram.

Wir entscheiden uns für einen entspannten Abend und schauen einen Film, als es plötzlich den Anschein hat, auf den Bahngleisen neben unserer Wohnung würde ein Güterzug entlangfahren - doch diese Gleise gibt es nicht. Das Ruckeln wird immer stärker und die Möbel entwickeln ein Eigenleben; alles bewegt sich durch den Raum und wir sind völlig perplex. Julius und Lisa rennen zur Zimmertür, um hinauszuschauen-alles bebt und helle Blitze sind am Himmel sichtbar. Hat Hurricane Irma nun doch noch Kurs auf Mexiko genommen? Etwas panisch und überfordert packen wir unsere wichtigsten Sachen zusammen. Als das Beben langsam abnimmt, gehen wir hinunter zur Rezeption. Hier haben sich bereits viele weitere Hotelgäste versammelt, alle mit Handy in der Hand und besorgten Gesichtern. Wir befragen das Internet - schnell erreicht uns die Meldung über ein Erdbeben der Stärke 8,4 kurz vor der Küste in Chiapas. Außerdem finden wir heraus, dass man im Falle eines Erdbebens das Gebäude nicht verlassen darf und am besten Unterschlupf unter einem massiven Möbelstück sucht. Wir hoffen allerdings, dass wir diese neue Info nicht mehr sobald in die Tat umsetzen müssen. Uns erreichen die ersten Nachrichten aus Deutschland von besorgten Familienmitgliedern und Freunden. Wir sind mit einem Schrecken davongekommen und versuchen zu schlafen.

Am nächsten Morgen werden die Ausmaße des Bebens bekannt: Einige Gebäude sind eingestürzt, auch in Oaxaca, es gibt verheerende Schäden in einigen Städten und mindestens 32 Tote. Wegen der Tsunami Warnung an der Küste buchen wir unseren Trip nach Mazunte um und bewegen uns Stück für Stück Richtung Yucatan. Schade - wir hätten uns gern das kleine Strandparadies angesehen. Das müssen wir wohl nachholen.

Auf der Fahrt mit dem Nachtbus erwischen wir die vordersten Plätze, was leider dazu führt, dass wir den nächtlichen Blick auf die nicht geräumte Straße und einige riesigen Felsbrocken haben, die die Autobahn blockieren. Unzählige entwurzelte Bäume und Geröll säumen die Wege, unser Busfahrer muss haarscharf manövrieren.

Wir kommen gut in San Cristobal an, hier ist es wunderschön. Nach morgendlichem Frösteln entdecken wir die Stadt in strahlendem Sonnenschein und kurzer Kleidung. Es gefällt uns extrem gut, auch wenn die Straßenverkäufer teilweise sehr penetrant sind.

Unser nächstes Ziel ist der Dschungel! Endlich! Genauer gesagt, alte Mayaruinen in Palenqe. Auf dem Weg dorthin machen wir eine Tour, die uns zu herrlichen blauen Gewässern und einem Wasserfall bringen soll, hinter dem man entlanglaufen kann. Nach Fahrtantritt sind wir uns allerdings nicht mehr so sicher, ob wir gut ankommen...der Minibus poltert die kaputten Straße entlang und heizt die Kurven den Berg hinauf. Doch der Ausblick ist einmalig : nebelbedeckte Baumwipfel, Berge im Licht der ersten Sonnenstrahlen und Grün, soweit das Auge reicht. Sebastian bekommt die ruckelige Fahrt nicht so gut, aber die prophylaktische Plastiktüte wird nicht benötigt. Das agua azul ist auf Grund des vielen Regens leider eher braun, doch schön ist es hier trotzdem. Das absolute Highlight ist natürlich Palenque! Die alten Ruinen inmitten des grünen Regenwaldes sind einfach der Wahnsinn. Sebastian und Lisa sehen zwar aus wie zwei Sektengurus, aber dafür gibt es keinen einzigen Mückenstich! Das Tropenoutfit hat sich bewährt ;)

Antworten (2)

Katharina
Die ganzen schönen Mexiko-Käfer 😍.

Sebastian
Oh ja hier gibt es tausende Käfer :) Also Kuba und Mexiko sind für Dich eigentlich ein Muss!