Veröffentlicht: 23.03.2018
Zwischenstopp. Nicht jede Strecke in Vietnam lässt sich Non-Stop und in wenigen Stunden bewältigen. Deshalb legen wir auf unserer Reise von Hue nach Dalat einen zweitägigen Stop in Quy Nhon ein. Ein Ort an der Südost-Küste Vietnams, der touristisch noch nicht sonderlich erschlossen ist. Das zeigt sich bei unserem ersten Spaziergang an der Strandpromenade. Wir sehen - außer uns - weit und breit keine anderen Touristen. Irgendwie ein gutes Gefühl.
Ein ungutes Gefühl gibt uns dagegen eine Armee von Stechmücken, die wir bei unserer Ankunft im Hotelzimmer vorfinden. Den kleinen Plagegeistern ist kaum beizukommen, da sie durch das Lüftungsloch unseres fensterlosen(!) Raums ein- und ausschwirren.
Später am Abend schwirren auch wir zur Essenssuche aus, klappern Straßenküchen und Restaurants ab, um am Ende mit knurrendem Magen in einem viel zu teuren Laden in der Nähe der Strandpromenade klein beigeben zu müssen. Zumindest die Beilagen sind hier vegetarisch. Ein Nachteil eines wenig touristischen Ortes wie diesem hier ist, dass vegetarische Optionen noch rarer gesät sind als sonst. Am zweiten Abend werden wir überraschend fündig. Warum eigentlich haben wir nicht bereits am Vortag im Internet nachgeguckt? Ergebnis: Heute gehen wir glücklich und satt ins Bett.
Am nächsten Morgen um kurz vor sechs Uhr brechen wir nach Dalat auf. In Dalat angekommen ist es ein Leichtes vom Busbahnhof, der etwas außerhalb liegt, mit dem Taxi ins Zentrum zu gelangen. Es schlängelt sich durch kleinere Straßen, entlang einiger der vielen französischen Kolonialhäuser und wir sind überrascht von der hügeligen Lage der Stadt - da waren unsere Recherchen im Vorfeld wohl unzureichend.
Unser Hotel mit dem schönen Namen Starhill liegt bestens in der Nähe des Central Market und dem Namen alle Ehre machend direkt in einem Hang mit toller Aussicht über Dalat. Die Stadt lässt sich größtenteils gut zu Fuß erkunden - wenn man nichts gegen ausgiebige Spaziergänge hat. Eine der ersten Attraktionen, die wir besuchen ist das Hang Nga Crazy-House. Ein surrealistischer Bau mit Tunneln, Brücken und Gehwegen auf den Dächern, der unweit des Zentrums liegt. Wirklich Crazy.
Ein weiteres Highlight ist das französische Viertel. Es zeichnet sich durch einige gut erhaltene Kolonialbauten samt einer christlichen Kirche (Dalat Cathedral) und einem großen Funkmast in Form des Eifelturms aus. Ein bisschen Paris in Vietnam.
Um die Stadt herum liegen noch ein paar kleinere Ausflugsziele. Zum Beispiel der Berg Lang Biang. Die Aussicht von dort auf die Stadt soll fabelhaft sein. Allerdings bleibt das hier im Konjunktiv, denn obwohl wir gestiefelt und geschnürt samt Verpflegung an der Bushaltestelle stehen, hält es der Bus nach zwei Stunden immer noch nicht für nötig vorbeizukommen. Das mag am vietnamesischen Neujahrstag liegen. Uns wurde das im Vorfeld aber anders versprochen. Nun ja, Happy New Year.
So gehen wir einer Beschäftigung nach für die Dalat genügend Optionen bietet. Kaffee trinken. Egal wo, in der Stadt finden sich unzählige kleine, große und hippe Cafés, die zum Verweilen und Tagebuch schreiben einladen.