Ira Wil(l)ma reisen
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Ein paar soziale Kontakte und die Weihnachtsstimmung

Veröffentlicht: 05.12.2020

Samstag, 05.12.2020

Ich sitze gerade im staff office im boardinghouse und langweile mich. Dieses Wochenende muss ich arbeiten und nun sitze ich mit einer Tasse Tee in dem grünen Sessel und lasse mir die fehlende Wärme durch einen kleinen Heizstrahler zukommen. Dieses Wochenende sind nur insgesamt sechs Mädchen hier, weswegen es fast etwas von einer Einmann-Betreuung hat.

Vor zwei Wochen sind wir am Wochenende in einen nahegelegenen Wald spazieren gegangen. Es ist kein wirklich langer Weg bis dorthin, doch der Wald liegt ein wenig höher, so dass man ein wenig klettern musste. Zugegeben, es war jetzt kein besonders außergewöhnlicher Wald, doch es ist immer schön etwas Neues zu sehen und aus dem Gewohnten herauszukommen.

Ausblick von einer typisch irischen Steinmauer
Wie bei Ronja Räubertochter

In letzter Zeit hat es viel geregnet, weswegen der geliebte Doorly Park überflutet ist und man sich andere Wege suchen muss. Dafür brauch man dann doch vielleicht lieber Gummistiefel oder eine coole Buddelhose wie früher im Kindergarten.

Was wäre ein Blogeintrag ohne ein Bild vom Sonnenuntergang?

Am letzten Wochenende haben wir endlich neue Leute getroffen. Am vergangenen Freitag habe ich die spanische language assistant kennen gelernt. Sie heißt Dolores und am Sonntag sind wir mit ihr und zwei Freundinnen wandern gefahren. Sie kennt zwei Au-pairs, die in der Nähe arbeiten. Emilia aus Deutschland und Marta aus Spanien.

Nach der (vielleicht typischen) Verspätung der Spanierin, sind wir mit zwei Autos losgefahren. Unser Ziel war der Knocknarea, den wir schon bereits zwei mal zuvor bestiegen haben. Das Wetter war nebelig und kalt, aber immerhin trocken. Wenn es nicht regnet, dann ist es gutes Wetter, wie man in Irland schnell lernt.

Es war echt ein schönes Gefühl, neue Leute kennen zu lernen, die nichts mit der Schule zutun haben. Dieses Treffen lag komplett außerhalb meines Alltags. Ich konnte mich mal wieder mit fremden Menschen austauschen und es hat sich echt gut angefühlt.

Aussicht von oben

Nach der kleinen Kletterpartie sind wir nach Strandhill weiter gefahren und haben uns den Sonnenuntergang angeguckt. Das stand schon die ganze Zeit auf meiner to-do-Liste und endlich kann ich das abhaken. Es war zwar ein wenig bewölkt und arschkalt, aber die Meeresluft und die hohen Wellen haben alles wieder wett gemacht (Entschuldige, Franzi, haha). Ein einzelner Surfer hat sogar versucht dem Wetter zu trotzen. Ich wäre bei dieser Kälte bestimmt gestorben. Mit oder ohne Neoprenanzug.

Kaffee gegen die Kälte ...
Direkt nen kleines Foto geschossen
Was ein Träumchen

Ich hatte einen wirklich schönen Tag. Nachdem die Sonne am Strand untergegangen ist, sind wir dann zurück nach Sligo gefahren und haben noch etwas gegessen. Es gab Käse und Knoblauch Pommes und einen Burger. Während des Essens haben wir uns gut unterhalten und ich habe viel gelacht. Leider musste ich danach noch arbeiten, aber das ging im Endeffekt dann doch schnell vorbei.

Ich liebe einfach Wolken, ERWISCHT

Mit dem Dezember ist auch die Weihnachtsstimmung in die Schule und das boardinghouse gezogen. Es wurden tausend Plastiktannenbäume aufgestellt, alles wurde mit Lametta überschüttet und die Lichterketten fehlen natürlich auch nicht. So langsam merkt man, dass alle auf die Ferien warten. Zwischen den letzten Ferien und den anstehenden freien Tagen zu Weihnachten, lagen viele anstrengende Wochen und alle sind nur noch müde und kaputt.

Fühle mich ein wenig heimisch ...
Den Sonnenaufgang jagen

In der letzten Woche hatten wir hier sogar Schneeregen. Natürlich ist davon nichts liegen geblieben, aber ich konnte positiv überrascht feststellen, dass auf den Bergen, die in der Nähe liegen, Schnee liegt. Dazu kam bei einem Spaziergang geheimnisvoller Nebel, der sich über den Garavogue gelegt hat. Bei diesem Anblick habe ich mich ein wenig wie in den letzten zwei Hobbit Filmen gefühlt. Die Kälte, der Schnee und die Dämmerung.

Der Erebor?

Bei diesen Spaziergängen habe ich mir leider eine kleine Erkältung eingefangen, die ich jetzt auskuriere. Denn ich muss schnell wieder gesund werden, ich habe nämlich einen Flug für Weihnachten gebucht! Ja, ich fahre nach Hause. Am 15. geht bereits mein Flieger. Die Schichten im boardinghouse habe ich getauscht und von der Schule her ist das vorzeitige Fehlen kein Problem. Ich freue mich immens darauf und zähle bereits die Tage. Ich bin ein Mensch, der sehr gern Weihnachten feiert. Am 25. ist ebenfalls noch mein Geburtstag und ich bin froh, dass ich diese Tage jetzt doch mit meiner Familie verbringen kann und nicht hier bleiben muss.

Ich werde am 2. Januar zurück kommen. Hier in Irland muss ich dann "nur" fünf Tage Quarantäne und anschließend einen Test machen. Wenn ich dann ein negatives Ergebnis hab, kann ich wieder zurück ins boardinghouse und arbeiten. Ich werde also vielleicht zwei Wochen verpassen, aber das ist es wert, meiner Meinung nach. Bis dahin werde ich noch viel arbeiten müssen und die Weihnachtsstimmung hier in der Schule genießen.

Morgen ist in Deutschland ja eigentlich St. Nikolaus und das wird das erste Jahr werden, in dem der Nikolaus bei uns zu Hause keinen Brief bekommt. Hoffentlich kommt er trotzdem.

Mit diesen freudigen Nachrichten werde ich mich nun verabschieden. Ich muss noch ungefähr eineinhalb Stunden arbeiten und kann dann endlich schlafen gehen. Morgen treffen wir uns nochmal mit Dolores und Emilia und ich muss abends erneut arbeiten. 

Bleibt gesund und "God bless"

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