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Kampot - ein toller Spot

Veröffentlicht: 30.09.2016

Am frühen Montagmorgen verließen wir die Insel KohRong mit der Fähre und kamen schließlich wieder in Sihanoukville an, von wo ausuns ein Minibus ca. zwei Stunden nach Kampot fuhr. Auf dem Weg dahin lerntenwir einen jungen Engländer namens Mike kennen. Ein witziger Typ mit einer, wiewir im Laufe des Tages feststellen sollten, großen Vorliebe für Bier. Er nahmuns nicht nur mit in ein günstiges Hostel, sondern auch am selben Abend mit aufeine Bootstour. Die führte uns etwas flussabwärts, von wo aus man zunächst denSonnenuntergang und danach die Glühwürmchen bestaunen konnte, die dort heimischwaren. Total romantisch, mögen manche unter euch jetzt sagen.  



Wie dem auch sei, wir hatten vergessen uns dasMückenspray aufzulegen und nach Einbruch der Dunkelheit wurden wir beinaheaufgefressen von den Mistviechern. Mit vollkommen zerstochenen Beinen gelangtenwir schließlich wieder an den Ausgangspunkt und kamen zurück zum Hostel um inder dortigen Bar noch einige, von Mike so favorisierten Getränke, zu uns zunehmen. Dabei gesellte sich eine Kanadierin namens Hanna zu uns. Während wirdort zeitgleich der fünften Schalker Saisonniederlage auf dem Laptop folgten,verabredeten wir zu viert, den kommenden Tag dazu zu nutzen, mit geliehenenRollern das Bokor-Hochland zu erkunden, das direkt neben der Stadt lag. DaHanna und Mike nie zuvor auf einem Roller gesessen hatten, wurden wir als dieFahrer der zwei Roller bestimmt und von beiden erhielten vorab die Anweisung,doch bitte keinen Unfall zu bauen. In der Tat sieht man auf Reisen in dieserRegion viele westliche Touristen, mit großflächigen Schürfwunden, an vielenunterschiedlichen Körperstellen, die eben von diesen häufiger auftretendenUnfällen mit Motorrollern entstanden sind. Als erfahrene Rollerpiloten sahenwir uns dieser Aufgabe aber auch mehr als gewachsen. So ging es zunächst aus der Stadt heraus, um danneinem etwa einstündigen, in steilen Serpentienen verlaufenden Weg zum Gipfel zu folgen. Vorbei an Wasserfällen und pompösen Buddha-Statuen gelangten wirschließlich auf das Hochplateau, auf dem das Wetter und die Temperaturendeutlich unangenehmer waren als zuvor.



Obwohl wir dahingehend bereits vorgewarnt wurden,vergaßen Michael und Mike sich einen Pullover mitzunehmen, was beide, obenangekommen, bitterlich bereuten. Da keiner von uns seit dem Frühstück etwas Essbareszu sich genommen hatte, machten wir zunächst in einem, von Chinesen gebauten,riesigen Protzhotel Halt, um uns dort zu stärken. Notgedrungen mussten wir dortauch etwas länger ausharren, da es in der Zwischenzeit angefangen hatte zuregnen. Als der Regen schließlich nachließ folgten wir der Straße weiter zueinem alten, verlassenen Casino, das aus der französischen Kolonialzeitstammte. Es wirkte als wäre es einem Horrorfilm entsprungen und es war einbeklemmendes Gefühl, durch diese alten Gemäuer zu laufen. Dafür war der Blick,den man vom Dach des Gebäudes hatte einfach atemberaubend. Es stand ziemlichnah am Rand von einer ca. 1000 Meter hohen Klippe. Zwar war diese Höhe aufgrundder Wolken immer nur in kurzen Zeitfenstern zu bestaunen, für die wenigenAugenblicke lohnte sich der Abstecher trotzdem.   
 

Der Weg zurück ins Tal war dann ein großer Spaß. ZuBeginn allerdings nur für den Roller, auf dem die beiden Leute saßen, die anihre Pullover gedacht hatten. Micha und Mike hatten zunächst noch genug mit derKälte zu tun und konnten die Abfahrt erst genießen, als wir die Wolkendeckewieder nach unten durchstoßen hatten. Letztendlich haben alle Vier den Roller-Tripüberlebt und zur Belohnung gab es abends noch ein paar kalte...na ihr wisstschon. 


Am nächsten Tag fuhren wir in den etwa 30 Kilometer entfernten Ort Kep (haha! endlich mal Städte die man aussprechen kann), in dem uns ein Strand versprochen wurde und der bekannt für seine Krabben-Gerichte ist. Sand und Meer waren zwar vorhanden, doch zum Baden lud der Strand nicht wirklich ein, sodass wir einfach weiter entlang des Meeres gefahren sind, bis wir an einem Nationalpark ankamen, in dem es außer dem Weg und Bäume aber auch nichts zu sehen gab. So entschlossen wir uns, obwohl wir ab diesem Zeitpunkt die nächsten Wochen, bis wir an der Westküste von Myanmar angekommen sind, keinen Strand mehr sehen werden, uns langsam auf den Rückweg nach Kampot zu machen, und bei der nächstbesten Möglichkeit noch etwas zu essen. Da uns allerdings die vorgefundene Situation etwas die Laune verdorben hat, und eventuell Mikes Lieblingsgetränk sein übriges tat, haben wir statt einer Krabbe unsere tägliche Portion gebratene Nudeln mit Hühnchen (die übrigens in jedem Restaurant komplett anders schmecken) bestellt. Den Weltrekord im Schnellkochen haben die dort allerdings auch nicht aufgestellt. So viel zu Kep.

Alles in allem ist unser Fazit, dass Kampot und seine Berge allemal einen Besuch wert sind, man Kep aber außen vor lassen kann und beispielsweise so wie wir weiter nach Phnom Penh, die Hauptstadt Kambodschas, fährt.



   

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