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Die Elefanteninsel - Es geht bergauf

Veröffentlicht: 19.09.2016

Drei Tage nach unserer Ankunft ist es unsschließlich gelungen dem Molloch Bangkok zu entfliehen und nach einigen StundenBusfahrt entlang der thailändischen Küste auf der Insel Koh Chang zu landen.Dieses paradiesische Eiland, das übersetzt Elefanteninsel heißt, lag aufunserem direkten Weg zur kambodschanischen Grenze. Kaum angekommen verzichtetenwir darauf, uns mit den anderen angekommenen Reisenden in ein enges Tuk-Tuk zuzwängen und sattelten stattdessen lieber auf einen Roller um.


Unser Ziel war der Strandabschnitt, der als LonelyBeach bekannt ist und häufig von Backpackern besucht wird. Der Weg dorthinführte uns durch tropischen Urwald und über Berge, deren Steigungen denBergetappen der Tour de France in Nichts nachstanden. Keine leichte Aufgabe fürunser Gefährt, das nicht nur uns beide, sondern auch noch das gesamte Gepäcktransportieren musste und bei dem einen oder anderen Anstieg nicht mehr überdie Schrittgeschwindigkeit hinauskam.

Schließlich am Lonely Beach angekommen startetenwir umgehend mit der Erkundung der Insel, nachdem wir unser Zimmer im Hostel bezogenhatten. Der Wasserfall, den wir dazu eigentlich angepeilt hatten, ließen wirallerdings aus, nachdem wir erfahren mussten, dass der Zugang für Touristen dasZehnfache dessen betrug, was man als Einheimischer bezahlen musste. Aber ichmeine, wer zahlt schon Eintritt für einen Wasserfall, wenn man auf einer Inselist, die von genügend Wasser umgeben ist? Wir auf jeden Fall nicht! Der Fluss, der auf den Wasserfall folgte bot zudemgenügend weitere Möglichkeiten zur Abkühlung, wofür uns auch niemand das Geldaus der Tasche ziehen wollte. Nachdem wir dort eine kurze Pause gemacht hatten,hakten wir auch noch den Sprung ins Meer ab, bevor sich die Regenzeit von ihrerunangenehmen Seite zeigte und der Monsun uns zwang, den Rückweg anzutreten.



Bis dahin war es schließlich auch ein langer Tag gewesen und wir konnten uns sehr gut mit dem Gedanken anfreunden etwas früher schlafen zu gehen.

Am darauffolgenden Tag ging es dann auf die andere Seite der Insel, vorbei an Rudeln wilder Affen, die es sich allerdings lieber auf den Stromleitungen als in den Baumkronen gemütlich machten und sich auch nicht von den Deckeln der Mülltonnen aufhielten ließen um sich eine schnelle Mahlzeit zu besorgen. Den Namen Elefanteninsel hatte dieser Ort auch nicht ganz umsonst. In den vielen Ställen, die wir auf unserem Weg sahen, fristeten die Dickhäuter allerdings ein eher trauriges Dasein in Ketten, das lediglich Abwechselung bieten würde, wenn Touristen für einen Ausritt auf ihnen bezahlen.


Da wir uns für diesen zweiten Tag einen zweitenRoller ausgeliehen hatten, konnten wir auch endlich etwas mehr Gas geben unddie Berge mit mehr Leichtigkeit bezwingen, als am Tag zuvor. Einige Stundenspäter wollten wir uns dann auch nicht ein zweites Mal vom Regen in die Kniezwingen lassen und steuerten am Abend eine Beachbar an, die unweit unseresHostels lag. Da wir uns auch noch sportlich betätigen wollten, standen dorterstmal ein paar Partien Billiard an, bevor wir ein paar dänischenAustauschstudentinnen eine vernichtende Niederlage im Bierpong beibrachten.Pünktlich zu unserem Aufbruch in die nächste Bar kam dann aber auch noch maldas Wetter schief von der Seite und schickte ein weiteres Gewitter über dieInsel. Da der gewiefte Backpacker von heute in der Monsunzeit aber immer seineRegenjacke im Köcher hat, konnte uns das nun nicht noch ein weiteres Malausbremsen. Außerdem gehört es hier zum guten Ton, in Badehose und Flipflopsfeiern zu gehen, und so konnten wir den Abend problemlos durchziehen. 


Der nächste Tag begann für uns dementsprechend allerdings erst später und war mit deutlich weniger Aktivitäten gefüllt. Doch diesen Tag der Regeneration zu widmen war durchaus notwendig, sollten wir doch am nächsten Morgen von einem Bus abgeholt werden, der uns nach Kambodscha bringen sollte.

So vergingen die drei Tage auf Koh Chang wie im Flug und nach den Strapazen, denen wir in Bangkok zuvor ausgesetzt waren, war es genau die richtige Entscheidung, diesen Zwischenstopp einzulegen und einen weniger von Touristen frequentierten Teil Thailands kennenzulernen.



Es bleibt trotzdem zu sagen, dass unser Eindruck von Thailand im Großen und Ganzen nicht der allerbeste ist. Zumindest bezogen auf die Regionen, in denen wir bisher war. Der Norden und der Süden des Landes stehen zu späteren Zeitpunkten der Reise ja ebenfalls noch auf dem Plan. Leider ist alles nur noch auf Massentourismus ausgelegt und jeder Thai möchte daran seinen Anteil haben. Man wird alle zwanzig Meter bedrängt mit Taxifahrten, Massagen oder jeglichem Schnickschnack, der einem zu Fantasiepreisen angeboten wird. Außerdem lassen inzwischen selbst die Reiseagenturen und Busfahrer keine Gelegenheit aus, westliche Reisende über den Tisch zu ziehen. Man teilweise gar nicht zum vorher vereinbarten Ziel/Hotel gebracht, sondern erst einmal am Busbahnhof der Stadt stehengelassen um noch mal für die weitere Fahrt extra abzukassieren. Dafür muss man wirklich nicht um die halbe Welt fliegen. Aber unser morgiger erster voller Tag in Kambodscha wird bei uns hoffentlich einen besseren Eindruck von Südostasien hinterlassen.




Antworten (1)

Mona
Toll geschrieben, wunderschöne Fotos und super Einblicke ! Verfolge Eure Reise und bin echt überwältigt mit welcher Leichtigkeit Ihr dort zurechtkommt. Wahnsinn! Bleibt gesund bis bald

#kohchang#rollerrennen#monsun