Go East - Mit dem Fahrrad zu Ev. Gemeinden in Osteuropa
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61. Tag - 7. Sept: Schönau / Sona - Kirche ohne Gemeinde

Veröffentlicht: 08.09.2022

(Text noch nicht fertig)


Nach Frühstück, Bloq schreiben und Routenplanung für die nächsten Tage sattelte ich mein Fahrrad und fuhr im Nieselregen los. Mittlerweile habe ich mich an den Regen gewöhnt. Pfarrer Alfred Dahinten (Mühlbach) vermittelte mir eine Unterkunft im Pfarrhaus in einer seiner Außengemeinde im rund 45km entfernten Schönau (deutsch), Sona (rumänisch). Auf dem Weg liegt die Kreisstadt Karlsburg (deutsch) / Alba Iulia (rumänisch). Auf der Homepage der Ev.-Luther. Kirche Rumänien fand ich den Hinweis, dass es dort einen Diakonieverein der Ev. Kirchengemeinde gibt und weckte mein Interesse. 13 Uhr empfing mich Pfarrer Gerhard Wagner und berichtete das er recht bald nach der politischen Wende in Rumänien einen Diakonieverein gegründet hat und ein ehemals staatliches Behindertenheim mit katastrophalen Zuständen übernommen hat und die Lebensbedingungen der Bewohner verbessert hat. Desweiteren gibt es zwei Diakonie Alten- und Pflegeheime in der  Stadt. Insgesamt gibt die Diakonie von Alba Iulia ca. 70 Menschen eine Arbeitsstelle. Während für die Alten- und Pflegeheime der Diakonieverein staatliche Finanzmittel für das Personal erhält, bekommt der Verein kein staatliches Geld für das Behindertenheim. Kirchengemeinden aus Österreich und Süddeutschland unterstützen diese Arbeit mit Geld und auch Sachspenden.

Nach diesem interessanten Gespräch radelte über die E81 und 14B weiter in das ehemalige Sachsendorf Schönau (deutsch) / Sona (rumänisch) in der Nähe der Kleinstadt Blaj. Direkt vor Blaj ging es über zahlreiche Serpentinen in die Stadt hinab. Landschaftlich ist es hier sehr reizvoll im Siebenbürgischen Kernland. In Schönau angekommen, zeigte mir der  Inspektor den Schlafplatz im Pfarrhaus, wo es aber keinen Pfarrer mehr gibt, weil fast alle Siebenbürger Sachsen in den 1990 Jahren das Dorf in Richtung Deutschland verlassen haben. Zurück blieb die Kirche und das Pfarrhaus. In der Kirche sind zahlreiche deutschsprachige Banner mit Bibelzitaten und im Pfarrhaus unzählige Fotos aus den besseren, alten Zeiten zu sehen, als Deutschen zu 90% die Mehrheit im Dorf stellte. Heute finden keine regelmäßigen Gottesdienste mehr statt. Im Dorf mit rund 1000 Einwohnern sind nur noch 4 Menschen evangelisch. Jedoch gibt es in Deutschland einen Verein der ehemaligen Schönauer Siebenbürger Sachsen, die regelmäßig Heimattreffen in ihrer ehemaligen rumänischen Heimat durchführen und dazu auch einen Gottesdienst durchführen.

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