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Kreta Tag 7: 10. Mai - Wanderung durch die Samaria Schlucht

Veröffentlicht: 14.03.2018

Der definitiv anstrengendste Tag unseres gesamten Urlaubs: die Wanderung durch die 18 Kilometer lange Samaria Schlucht! Überall hieß es, man sollte diese Wanderung unbedingt mal gemacht haben, wenn man schon in der Nähe ist. Und, nun ja, wir waren in der Nähe und stellten uns der Herausforderung. Aber ob das nun wirklich ein Muss war? Dazu später.

Von Chania nach Omalos

Den Ausflug zur Samaria Schlucht haben wir nicht mit dem Auto gemacht, sondern dieses mal mit dem Bus von Chania aus. Die Tickets hatten wir bereits am Vortag gekauft, was sehr empfehlenswert ist, wenn man nicht noch ewig anstehen möchte. Außerdem werden nur so viele Tickets verkauft, wie es Plätze gibt und so hat man die Gefahr, nicht mehr mitfahren zu können. Wir hatten uns direkt für den ersten Bus entschieden, der um 7:45 Uhr zum Schluchteneingang nach Omalos losfuhr. So konnten wir so früh wie möglich loslaufen. Immerhin wussten wir ja nicht, wie lange genau wir für die Wanderung brauchen würden und so war es sicherlich nicht die schlechteste Idee, so viel Zeit wie nur irgend möglich zu haben. Der Bus fuhr erstaunlicherweise pünktlich los.

Das Wandern ist des Müllers Lust...

Um ca. 9 Uhr kamen wir am Schluchteneingang an. Für die frühen Morgenstunden lohnt sich auf jeden Fall eine dünne Jacke, denn Omalos liegt auf ca. 1000 Metern. Da ist es morgens noch etwas frisch. Wir kauften uns die Tickets für den Eintritt in die Schlucht, genossen die tolle Aussicht, die man vor hier oben hatte und schon konnte es los gehen.

Die ersten paar Stunden der Wanderung führt der Weg eigentlich immer weiter nach unten. Im Prinzip läuft man auf der gesamten Wanderung nach unten (immerhin läuft man ja eine Schlucht runter), auf den ersten Kilometern merkt man das aber besonders, da es hier erst mal nur Treppen runter geht.

Irgendwann kamen wir dann in etwas flacheres Gelände. Noch waren wir aber fit! Da der komplette Weg ziemlich steinig ist, empfehle ich hier wärmstens Wanderschuhe. Es ist zwar ohnehin untersagt, mit hohen Hacken oder Flip Flops die Schlucht zu betreten, allerdings hätte ich auch selbst mit Turnschuhen nicht entlanglaufen wollen und war sehr froh über meine Wanderschuhe. Sie haben mir einen guten Dienst erwiesen!

Die Landschaft unterwegs war eigentlich recht eintönig. Wald, Steine, Bäume, Berge, Bäche...Ich weiß nicht, warum aber irgendwie hatte ich mir von der so hoch angepriesenen Samaria-Schlucht etwas mehr erwartet. Vielleicht ein paar wilde Tiere oder total faszinierende Landschaft, ich weiß es nicht genau :D

Was nach einer Weile auch ziemlich störend war: die vielen Menschen! Jetzt war das unser ultimativer Ausflug in die Natur und gerade hier hatten wir die meisten Leute um uns! Auf keinem Ausflug während unseres gesamten Urlaubs war mehr los, als hier in der Samaria-Schlucht. Ständig liefen Leute vor dir, neben dir, neben dir. Eigentlich hatte man gar keine richtige Chance, die Natur wirklich zu genießen oder vielleicht auch mal etwas gemütlicher zu schlendern, da ständig Leute hier einem herumdrängelten. Das nervte nach einer Weile einfach nur noch.

Was auch ziemlich bitter war: die Toilettensituation. Nach meinem ersten Besuch auf einer sogenannten Toilette habe ich es tatsächlich geschafft, den restlichen Tag lang nicht mehr aufs Klo zu müssen. Dieses bestand nämlich nur aus einem Loch im Boden. Und ich kann euch sagen, die Leute können weder beim großen noch beim kleinen Geschäft richtig zielen. Einzelheiten erspare ich euch.

Irgendwann kamen wir am verlassenen Dorf "Samaria" vorbei, durch das die Samaria-Schlucht auch ihren Namen bekommen hat. Das hieß, wir hatten einen großen Teil der Wanderung bereits geschafft. Langsam taten mir allerdings ein wenig die Füße weh.

Dass wir uns so langsam dem Ende der Schlucht näherten merkten wir, als die Landschaft um uns kahler wurde, der Wald sich auflöste und wir uns in einer immer enger werdenden Schlucht zwischen den Bergen befanden. Ein gutes Stück hatten wir allerdings noch vor uns und immer, wenn ich dachte, dass es sicher nicht mehr weit war, mussten wir noch Kilometerweit laufen.

So langsam war ich doch ziemlich am Ende meiner Kräfte und hatte schon die Befürchtung, die 18 Kilomter Schlucht abwärts auf unbefestigten Boden unterschätzt zu haben. Dann kam aber endlich der Ausgang in Sicht!

Agia Roumeli

Ganz geschafft hatten wir es aber noch nicht; das Dorf Agia Roumeli war noch ca. 2 Kilometer vom Schluchtenausgang entfernt. Irgendwann kamen dann aber die ersten Häuschen in Sicht. Und auch das Meer! Die Zeit in Agia Roumeli verbrachten wir damit, uns erst einmal Fährtickets nach Chora Sfakion zu kaufen. Von dort aus fuhren die Busse nämlich wieder zurück. Dann stärkten wir uns noch und verbrachten noch ein wenig Zeit am Strand. Es tat gut, die geschundenen Füße ins angenehm kühle Wasser zu tauchen!

Auf dem Rückweg

Später nahmen wir dann die Fähre, von der aus man einen tollen Blick auf die Schlucht hatte. Unterwegs fuhrten wir auch noch am Dörfchen Loutro vorbei, das nur über Wasserwege erreichbar ist.

In Chora Sfkaion angekommen nahmen wir den Bus zurück nach Chania. Gegen 21 Uhr waren wir endlich zurück in der Unterkunft. Alles in allem wir also gute 14 Stunden unterwegs, davon 6 Stunden auf Wanderung. Der war einfach umheimlich anstrengend!

Fazit

Ich bin zwar stolz, die Wanderung geschafft zu haben und bin froh, dass wir diese Erfahrung gemacht haben, ob ich das allerdings nochmal machen würde, weiß ich nicht. Man sollte die 18 Kilometer auf jeden Fall nicht unterschätzen. Das mag sich vielleicht nicht so viel anhören und ist im Flachland gut zu bewältigen, bergab auf unbefestigten Wegen aber nochmal etwas ganz anderes. In der Hauptsaision würde ich vermutlich komplett davon abraten, da hier sicher Tausende von Menschen unterwegs sind, mal ganz davon abgesehen, dass es in den Sommermonaten sicher viel zu heiß für so eine Wanderung ist. Wir hatten zum Glück angenehme Temperaturen. Wer den Weg auf sich nehmen will, sollte allerdings auf jeden Fall mit Wanderschuhen ausgerüstet sein und zumindest mal eine Grundlage an Fitness mitbringen.

Ach, und Muskelkater ist praktisch vorprogammiert!

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