fabimachtfrei
fabimachtfrei
vakantio.de/fabimachtfrei

Die ersten Tage

Veröffentlicht: 16.09.2017

Die ersten 2 Wochen sind nun schon ins Lande gezogen. Zeit für einen ersten Reisebericht.
Die Reise ging für mich genau genommen mit dem Kurztrip nach Luxemburg los. Am 28.8. haben Merle und ich mein kurzzeitiges Zuhause im Duisburger Süden verlassen und uns mittels der hervorragenden DB (wir hatten gerade einmal eine Stunde Verspätung ;-) ) Richtung Luxemburg aufgemacht. Wir kamen gegen frühen Abend in unserem Hostel an. Nachdem wir unsere Rucksäcke abgelegt haben, sind wir noch für einen kleinen Rundgang in der näheren Umgebung zu den alten Stadtmauern aufgebrochen. Nachdem Abendessen ging es dann früh ins Bett. Am folgenden Tag haben wir dann in die kleine, gemütliche Altstadt besichtigt. Um ehrlich zu sein benötigt man dafür nicht einmal einen ganzen Tag ;-). Deshalb ging es dann Recht früh zurück ins Hostel. Der letzte Tag stand dann ganz im Zeichen des Abschieds. Nach einem letzten Spaziergang durch die Stadt kamen wir am Bahnhof an, wo Merle sich zurück nach Deutschland aufmachte und ich in den Bus zum Flughafen stieg. Obwohl wir uns "nur" 6,5 Wochen nicht sehen würden, viel mir der vorübergehende Abschied deutlich schwer. Mit Pippi in den Augen stieg ich in den Bus zum Flughafen.
Der Flug war Recht entspannt. 2 Stopover und 18 Stunden landete ich auf Sansibar auf dem vielleicht am schlechtesten organisierten Internationalen Flughafen, den ich je gesehen habe 😂 Ein Visum wurde mir noch nie so schnell erteilt wie hier, ein Gepäckband war nicht vorhanden und die Ankunftshalle glich eher einer Lagerhalle. Das Ganze kam mir jedoch Recht gelegen, weil ich so nach weniger als 10 Minuten die Taxifahrt Richtung Stone Town antreten konnte, wo ich meine erste Übernachtung gebucht hatte. Der Geldautomat am Flughafen hatte natürlich nicht funktioniert, weshalb ich den Taxifahrer in US Dollar bezahlen musste. Zufällig konnte der nicht wechseln und so zahlte ich vermutlich das 4-fache von dem, was man wohl normalerweise bezahlen würde. Naja egal, Hauptsache endlich angekommen. In Stone Town angekommen brachte ich meinen Rucksack in mein Zimmer, welches ich mir mit 15 anderen Reisenden teilen durfte. Schlappe 30 Dollar hat mich der Spaß gekostet. Teurer als jedes Hostel in Australien. Ich hatte mich vor der Reise nicht groß informiert, wie die Preise so in Afrika sind. Hatte zwar vermutet, dass ich etwas mehr Geld ausgeben würde als in Südostasien, aber dass hier ein Preisniveau vorherrscht, was das Zuhause sogar noch übersteigt, damit hatte ich nicht gerechnet.
Nach einer kurzen Stadttour bin ich völlig genervt zurück zum Hostel. Warum genervt?! Naja man konnte keine 10 Meter weit laufen, ohne von einem Einheimischen angelabert zu werden, der einem auf äußert aufdringliche Art und Weise etwas zu unverschämten Preisen verkaufen wollte. Ich bin dann lieber zum Strand gegangen und habe mich dort versucht vor den unzähligen Verkäufern zu verstecken. Das gelang mir fast gut, lediglich 2-3 Mal kamen Verkäufer auf mich zu. Abends bin ich dann völlig erschöpft ins Hostel um mich von den Strapazen der Anreise und der stressigen Ankunft zu erholen.
Am nächsten Morgen ging es dann früh zur Busstation um einen Dala Dala (der lokale Bus) Richtung Nungwi im Norden der Insel zu nehmen. Ich hatte vorher gelesen, dass diese Busse einen Festpreis von 400 Schilling (= 37 Cent) kosten. Das scheint auch so zu sein, allerdings nur für Einheimische. Touristen werden für diesen Preis nicht in den Bus gelassen. Ich muss 5.000 bezahlen und weil mein Rucksack ja auch schon so groß ist muss dieser auch direkt noch 5.000 bezahlen. Für 10.000 Schilling (3,50€) darf ich dann mitfahren, 10-Mal soviel wie alle anderen Mitfahrenden. Ich habe mich kurz drüber geärgert, allerdings ist die Alternative ein Taxi gewesen, für das hier standardmäßig 50 Dollar (= 44€) verlangt werden. Selbst mit gutem Verhandlungsgeschick bekommt man hier eine Taxifahrt maximal auf 25 Dollar (= 22€) heruntergehandelt. Das stimmte mich dann doch wieder milde. In Nungwi angekommen laufe ich zu meinem Hotel. 22 Dollar kostete hier eine Übernachtung. Ich war der einzige Gast im gesamten Hotel. Hier verbrachre ich 2 Tage. Viel machen kann man in Nungwi nicht, obwohl hier die touristische Hochburg Sansibars sein soll. Ich lag daher hauptsächlich am Strand. Leider erging es mir hier ähnlich wie in Stone Town und ich konnte keine 10 Minuten entspannt die Augen schließen, ohne dass einer der unzähligen Verkäufer mich ansprach und mir eine Tour aufschwatzen wollte. Super Schnorcheln sollte man hier können. Ich entschied mich für die Sunset Tour, eine Bootstour in den Sonnenuntergang bei dem auf dem Weg zurück ein "Schnorchelspot" angefahren werden sollte. Naja es stellte sich im Endeffekt heraus, dass es bei diesem Schnorchelspot weder ein Riff, noch irgendeine Form von Lebewesen zu bestaunen gab. Das ist leider etwas, was in Sansibar normal zu sein scheint. Hier werden den Touristen viele fantastische Sachen versprochen, die sich im Nachhinein als gar nicht ganz so toll herausstellen. Mehr Schein als Sein. Hauptsache den Touristen wird möglichst viel Geld aus der Tasche gezogen. Meine Nächste Station war dann Matemwe. Auch hier war wieder tote Hose. Keine atouristen weit und breit. Ich erfahre, dass im September absolute Low Season ist. Komisch eigentlich. Gerade jetzt ist es nicht allzu heiß hier. Nichtsdestotrotz habe ich auch hier einen Schnorcheltrip gebucht, in der Hoffnung endlich Mal was von der angeblich schönen Unterwasserwelt zu sehen. Auch hier würde ich wieder enttäuscht. Das Riff ist fast komplett tot und außer einige wenige Fische ist hier nicht viel zu sehen. Von den zuvor versprochenen Delfinen ist keine Spur. Mein Glück versuchte ich dann für die letzten 2 Tage in Paje im Süden der Insel. Auf der Delfintour sah ich dann tatsächlich mal Delfine, allerdings wurde mir das ganze Szenario ganz anders verkauft, als es dann im Endeffekt kam. Unzählige Boote umzingeln ein paar Delfine, welche sichtlich keinen Spaß an dem ganzen Trubel hatten. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.

Naja mein Fazit zu Sansibar fällt eher negativ aus. Es is zwar eine sehr schöne Insel mit einigen schönen Stränden, allerdings ist hier alles was man machen kann viel zu teuer und vorallem gar nicht so spektakulär wie man es erwarten könnte. Wenn man mal in der Gegend ist, kann man sicherlich Mal einen Abstecher hierher machen. Aber nur für Sansibar würde ich nicht so weit und so teuer fliegen. Da gibt es hunderte Inseln, die deutlich mehr zu bieten haben und dazu noch deutlich günstiger sind.

Ich war aufgrund der etwas enttäuschenden ersten Woche sehr gespannt auf das Festland. Mein Flug ging nach Arusha im Norden Tansanias. Der Flug war das erste große Highlight meiner Reise. Das Flugzeug war super klein und hatte gerade einmal 12 Plätze plus die beiden Sitze der Piloten. Da aber 13 Menschen diesen Flug gebucht hatten, dürfte kurzerhand ein Passagier neben dem Piloten sitzen. Der Glückliche war ich :) von vorne hatte ich eine wunderschöne 180° Sicht über die ganzen kleinen Inseln zwischen Sansibar und dem Festland und später über viele tolle Berge in der Region um Arusha herum.
Am nächsten Morgen ging dann die 5-tägige Safari los, die ich bereits aus Sansibar heraus gebucht hatte. 2 Stunden Fahrt standen an, bis Trisha aus den USA und ich aus Arusha zu dem Rest unserer Safarigruppe stießen, die bereits einen Tag vor uns gestartet waren. Nach einem kleinen Frühstück ging es dann weitere 4 Stunden Richtung des Serengeti National Parks. Hier ging es dann am Nachmittag auf den ersten Game Drive (Fahrt mit dem Jeep auf der Suche nach den Tieren bei geöffnetem Dach). Bereits hier konnten wir unzählige Löwen, Elefanten, Büffel, Zebras und viele mehr Tiere in ihrer natürlichen Umgebung bewundern. Kurz bevor es dann dunkel wurde, erreichten wir dann das Camp für die Nacht. Nach dem Abendessen ging es sehr früh ins Bett, da es am nächsten Morgen sehr früh auf den nächsten Game Drive ging. Kurz vor Ende des Drives bekamen wir dann einen Leoparden zu sehen, was scheinbar nicht allzu oft vorkommt, da Leoparden nachtaktiv sind. Mittags ging es dann zum nächsten National Park, dem Ngorongoro. Dieser Park ist ein riesiger Krater, welcher die Tiere im Inneren umkreist. Hier sah es aus, wie auf einem anderen Planeten. Eine richtige Mondlandschaft. Alles war komplett ausgetrocknet und es gab nur wenige kleinere grüne Bereiche. Trotzdem herrscht hier eine große Artenvielfalt. Die sogenannten Big 5 sind hier mit etwas Glück anzutreffen. Unserer Gruppe blieb leider das Glück abhanden und wir kamen nicht in den Genuss, eines der wenigen (angeblich gibt es hier nur 13) Nashörner zu bewundern. Die anderen vier "Großen" ließen aber nicht lange auf sich warten. Löwen, Elefanten und Büffel trafen wir zur Genüge an und sogar einen Leoparden konnten wir - aus zugegebenermaßen weiter Entfernung und lediglich mit dem Fernglas - bestaunen. Highlight des Ngorongoro National Parks waren für mich aber 2 spielende Nilpferde. Die sonst so inaktiven Tiere verbringen fast den gesamten Tag über im Wasser. Lediglich ein Teil des Kopfes ist zu sehen. Umso schöner also, 2 der Tiere durch das Wasser rennen zu sehen.
Am vierten Tag der Safari ging es für uns zum Lake Manyara National Park. Dieser Park unterscheidet sich enorm von den anderen Park. Hier ist es deutlich grüner und es leben viel mehr kleinere Tiere und dafür weniger von den großen hier. Wir kamen zu einem Wassertümpel, in dem neben ein paar Nilpferde unzählige verschiedene Vogelarten herumschwirten. Darunter auch einige Flamingos. Neben einigen Löwen konnten wir zudem große Zebra-, Gnu- und Giraffenherden beobachten.
Der letzte Tag der Safari führte mich in den Tarangire National Park. Hier wechselten sich komplett ausgetrocknete Gegenden mit völlig ausgetrockneten Flüssen mit wunderschönen grünen Oasen und Wasserlöchern ab. Das schöne am Tarangire National Park war, dass die verschiedenen Tierarten nicht separiert anzutreffen waren, sondern oft bunt gemischt um ein Wasserloch zu bestaunen waren. Highlight war vorallem eine Elefantengruppe, der wir bei der täglichen Säuberung zuschauten. Einige waren im Wasser, andere bereits draußen und rieben ihre massiven Körper an den Felsen, um Parasiten zu entfernen. Wieder andere saugen mit ihren Rüsseln Staub auf und bewarfen ihre Rücken damit. Das dient wohl als eine Art Sonnenschutz. Das Spektakel ging eine ganze Weile so und war wunderschön mit anzuschauen. Am Nachmittag ging es dann aber leider zurück nach Arusha.
Ich bin super froh, dass ich eine solch tolle Erfahrungen machen konnte. Es ist eine ganz andere Sache diese majestätischen Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen, wenn man selbst nur ein Gast im Tierreich ist. Auch wenn diese 5 Tage mich 750€ gekostet haben, war doch jeder einzelne Euro davon gut investiert.
Da ich aus den folgenden drei Hauptgründen
- eine Safari
- der Kilimandscharo
- die Viktoria Fälle
nach Afrika gekommen bin, ging es am nächsten Tag bereits ohne großartige Erholung weiter. Mit dem Bus ging es nach Moshi, der nächsten Stadt am Fuße des Kilimandscharos. Von hier aus ging eine Tour los, die mich für einen Tag am Rande des Kilis wandern ließ. Mein ursprünglicher Plan war es eigentlich, eine 7-tägige Tour bis zur Spitze des 5895 Meter hohen Berges zu machen. Schnell musste ich erfahren, dass eine solche Tour mindestens 1200€ kostet. Dann schläft man allerdings im Zelt und bekommt auch sonst nur das nötigste und kein bisschen mehr. Da ab 3000 Meter außerdem die Höhenkrankheit für eine vorzeitige Beendigung des Trips führen kann, war mir das Ganze aber doch zu teuer. stattdessen bin ich für ca. 75€ für einen Tag auf eine Höhe von 1800 Meter gewandert und konnte dort am Rande des Nambwe Wasserfalls stehen. Der Blick auf die Spitze des Berges war mir leider nicht vergönnt, da es zu bewölkt war. Ich habe gehört, dass der Kilimandscharo zu dieser Jahreszeit sowieso fast nie zu sehen ist, da es in dieser Region fast immer regnet. Seit gestern bin ich dann zurück in Moshi, wo ich in einem gemütlichen Hostel im Garten mein Zelt für 4€ pro Nacht aufgebaut habe. Hier erhole ich mich nun von den Strapazen und Ereignissen der letzten 2 Wochen. Das einzige Ziel für diese 3 Tage hier war es, den Kilimandscharo zumindest aus der Ferne einmal betrachten zu können. Das Schicksal .einte es wohl gut mit mir und ich konnte ihn dann gestern direkt an meinem ersten Abend bewundern. Die anderen Leute hier, die seit mehr als 2 Wochen hier sind haben mir ganz neidisch erzählt, dass es auch für sie erst das zweite Mal gewesen ist, dass sie den höchsten Berg Afrikas gesehen haben.
Das Festland finde ich bisher deutlich schöner als Sansibar. Die Menschen sind viel freundlicher und es gibt viel mehr spektakuläres zu sehen.
Am Montag beginnt dann eine Folge von Bus- und Zugfahrten, die mich von Moshi den ganzen Weg bis hin zu meinem dritten großen Ziel, den Viktoria Fällen, führt. Ganze 5 Tage werde ich unterwegs sein. Warum ich eine solche Reise auf mich nehme? Naja, weil es in Afrika unverschämt teuer ist zu fliegen. Von Moshi bis zu den Viktoria Fällen würden ca 450€ fällig werden. Mit dem Bus und dem Zug belaufen sich die Kosten im Endeffekt auf ca 80€. Außerdem habe ich gehört, dass die Zugfahrt von Dar es Salam bis hin nach Sambia wunderschön sein soll.

Soweit mein erster Reisebericht. Ich werde mich dann das nächste Mal melden, wenn ich die Viktoria Fälle bestaunt habe und dort in den teuflischen Devils Pool gesprungen bin, welcher am Rand der Fälle liegt. Bis dahin hoffe ich, dass Zuhause alles den gewohnten Weg geht.

Hakuna Matata!
Fabian :-)

Antworten (1)

Martin
Hi Fabi, schön von Dir zu lesen! VG und schreib gerne weiter!

Tansania
Reiseberichte Tansania