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Indonesien Teil 2

Veröffentlicht: 12.04.2018

Hallo zusammen :-)
Nachdem wir bereits einen Monat auf Lombok und Sulawesi in Indonesien verbracht hatten, sollte es für unseren 2. Besuch nach Java und Sumatra gehen.
Von Mandalay ging es mit dem Flugzeug nach Kuala Lumpur. Hier mussten wir die Nacht verbringen, um am nächsten Morgen schließlich nach Semarang auf Java zu fliegen. Völlig übermüdet kamen wir dort in einem schönen Hotel an. Außer Schlaf nachzuholen und am Pool zu liegen haben wir in Semarang allerdings nicht viel unternommen. Am nächsten Morgen ging es nämlich schon mit dem Bus nach Yogyakarta. Hier bin ich vor 2,5 Jahren schon einmal gewesen. Damals hatte es mir hier so gut gefallen, dass wir auch auf dieser Reise einen Stop in Yogyakarta machen wollten. Die Stadt ist sehr gemütlich mit vielen Hostels und guten Restaurants/Straßenstränden. In der näheren Umgebung gibt es einige berühmte buddhistische und hinduistische Tempelanlagen, die wir mit dem Roller erkundeten. Einen weiteren Tag fuhren wir erneut mit dem Roller entlang von Reisfelder zu einsamen Wasserfällen und schönen Aussichtsplattformen. Nach 5 Tagen auf Java ging es dann nach Sumatra. Unser erster Stop hier war Bukittinggi. Auch hier ging es mit dem Roller entlang der Reisfelder und durch Waldabschnitte zu schönen Schluchten und Wasserfällen. Am ersten Abend besuchten wir den "berühmten" Uhrenturm" der Stadt. Der Turm selbst war wenig eindrucksvoll, allerdings machten wir einige nette Begegnungen mit einheimischen Leuten. Zuerst wurden wir von einer Gruppe junger Mädchen angesprochen, welche für eine Schulaufgabe (englisches Interview mit Touristen) mit uns sprechen wollten. Zum Beweis für den Lehrer folgte ein Foto mit der Gruppe und uns. Da ein Foto mit Ausländern in Asien ein riesen Ding zu sein scheint, nutzen auch noch andere Besucher des Turms die Gelegenheit, mit uns zu posieren. Einer dieser Personen war ebenfalls Student und sprach sehr gutes Englisch. Wir unterhielten uns länger mit ihm. Irgendwann bemerkte ich eine Gruppe spielender Kinder, die uns interessiert beobachteten. Also spielte ich mit ihnen Fangen und so wurden Merle und ich zur inoffiziellen Attraktion auf dem Platz vor dem Uhrenturm für die einheimischen Besucher, die uns durchgängig beobachteten und fotografierten.
Am nächsten Tag ging es mit dem Roller in ein kleines Dorf. Wir hatten vorher gehört, dass es hier an diesem Wochenende ein traditionelles Bullenrennen geben sollte. Gibt es eine schönere Art, den Jahrestag damit zu feiern, dass man Indonesiern dabei zuschaut, wie sie sich von zwei Kühen durch den Schlamm ziehen lassen, währenddessen sie ihnen in den Schwanz beißen, damit die Kühe schneller laufen? Ich denke nicht ;-)
Zum Abschluss ging es dann noch zum Lake Maninjau, wo wir uns Tags darauf entspannten.
Unsere nächste Station führte uns dann am nächsten Tag in den Norden von Sumatra in die Region um Banda Aceh. Hier zerstörte der Tsunami im Jahre 2004 Großteile der Region. Heute sieht man davon nichts mehr. Dennoch beeinflusst diese schlimme Naturkatastrophe die Menschen hier noch heute. Die Stadt wurde mit Hilfe der vielen Spendengelder und Helfern wieder aufgebaut- vielleicht moderner als vor dem Tsunami. Doch seit der Katastrophe ist der Tourismus stark zurückgegangen und hat nie wieder das Level erreicht, welches vor dem Tsunami vorherrschte. Das Tsunami Museum wirkt heruntergekommen, der Eintritt war für uns sogar kostenlos- als Tourist in Asien absolut ungewohnt, da wir eigentlich immer mehr Eintritt zahlen als die Einheimischen. Inmitten der Stadt, ca. 3 km entfernt von der Küste, findet man noch einen riesigen Ozeandampfer, der durch den Tsunami ins Landesinnere gerissen wurde und bis heute dort als Ausstellungsstück steht.
Nach unserem Kulturstop in Banda Aceh, wo wir neben den Tsunami-Gedenkstätten das erste Mal die Scharia-Gesetze bewusst wahrnahmen (unter anderem Kopftuchpflicht) verbrachten wir die nächsten 5 Tage auf der Insel Pulau Weh, dankbar für Strand, Meeresbriese und Badeklamotten. Hier ging es für uns wieder zum Tauchen. Da wir für unseren Trip nach Sipadan auf Borneo am Ende unserer Reise einen fortgeschrittenen Tauchschein benötigen werden, entschloss ich mich, diesen hier bei der Tauchschule Lumba Lumba zu machen. Da Merle ihren Advanced Tauchschein bereits besitzt, ging es für sie auf einige Fun Dives, während ich neben den Tauchgängen noch Theorie lernen musste. Die Tage vergingen wie im Fluge! Nicht nur weil die Tauchspots super waren und wir neben den tollen Korallen auch viele Tiere, wie z.B. Schildkröten, Haie oder riesige Fischschwärme sahen, sondern auch weil uns die Tauchschule mit dem netten Ambiente und den lustigen Leuten so gut gefallen hat. Schweren Herzens ging es dann nach erfolgreichem Abschluss des Tauchscheines zurück aufs Festland. Wir flogen nach Medan, um von hier aus in den Dschungel zu fahren und Orang Utans zu sehen. Leider wurde Merle hier plötzlich von einem fiesen Magen-Darm Infekt heimgesucht. Daher entschlossen wir uns, einige Tage in Medan zu bleiben, bis sie sich regeneriert hat, und anschließend mit dem Dschungel Trekking noch ein paar Tage zu warten. So ging es zunächst zum Lake Toba. Dieser See ist mit ca 85 km Länge der größte Kratersee der Welt. Als dieser Vulkan vor einigen Tausend Jahren ausbrach verursachte er sogar eine Eiszeit. Heute kann man in einigen Resorts direkt am See die Seele baumeln lassen und sich entspannen. Das machten wir dann auch und tankten unsere Kraftreserven nochmal für die letzten 4 Wochen unserer Reise auf. Voller Energie ging es dann schließlich in den Dschungel nach Bukit Lawang. Unsere Unterkunft befand sich hier nicht wie jede andere in der Stadt, sondern ca 30 Minuten entfernt inmitten des Dschungels. Als wir nach einer atem(be)raubenden Fahrt auf dem Roller an der Unterkunft ankamen, fanden wir genau eine Hütte vor. Um diese zu erreichen, mussten wir mit Sack und Pack durch einen Fluss laufen, der uns bis zur Hüfte reichte. In diesem Fluss ging es dann auch direkt zum Abkühlen schwimmen- Sumatra ist nämlich tatsächlich so schwül-heiß, wie man sich es vorstellt- vor allem im Dschungel! Die Unterkunft war wirklich eine der schönsten, in der ich je gewesen bin. Nur wir beide mitten im Dschungel direkt an einem Fluss. Lediglich der Besitzer der Hütte kam dreimal am Tag vorbei, um uns essen zu bringen. Neben der tollen Umgebung bestaunten wir vor allem die Vielfalt an Tieren, die direkt vor unserer Tür lebte: Wir sahen einen Thomas Leaf Affen, einige Warane, wunderschöne große Schmetterlinge, Echsen und vieles mehr. Der einzige Nachteil an dieser Unterkunft war, dass es nachts super laut war. Quakende Frösche, schrillende Insekten und das Prasseln des Regens lieferten sich einen Wettstreit darum, wer den meisten Lärm macht. An einem der drei Tage hier ging es dann zusammen mit dem Besitzer der Unterkunft und seinem Mitarbeiter in den Dschungel auf die Suche nach Orang Utans. Nach anstrengenden 2 Stunden und mit völlig verschwitzten Klamotten fanden wir dann eine Orang Utan Dame mit unaussprechlichem indonesischem Namen. Sie hing in den Bäumen nur wenige Meter von uns entfernt und schwang sich von Ast zu Ast, was wirklich schön zu beobachten war. Auf dem Rückweg hatten wir erneut großes Glück als wir eine weitere Orang Utan Dame mit ihrem Baby sichteten. Diesmal waren wir sogar die einzigen Touristen, die die Primaten beobachten konnten. Die Tour war definitiv eine ganz besondere Erfahrung, unseren Evolutionsnachbarn (Orang Utan bedeutet im Indonesischen Waldmensch) so nahe zu kommen und sie in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Das war ein toller Abschluss unseres zweiten Monats in Indonesien. Denn am nächsten Tag ging es zurück nach Medan, von wo aus es dann in unser letztes Reiseland ging: nach Malaysia.

Mein Fazit dieses Mal fällt erneut super aus. Indonesien ist für mich nach wie vor ein besonderes Land. Die Menschen sind unvergleichlich sympathisch und von Herzen freundlich. Und das Land selbst ist vielseitig und teilweise unberührt. Der Tourismus ist vielerorts noch nicht angekommen und es ist extrem günstig hier zu reisen und Dinge zu erleben. Ich bin mir sehr sicher, dass es nicht das letzte Mal war, dass wir nach Indonesien gekommen sind. Jetzt freuen wir uns aber auf unsere letzten 3 Wochen auf dem malaysischen Teil von Borneo.

Bis zum nächsten Mal.
Fabian :-)

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