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Myanmar - Ein besonderes Land

Veröffentlicht: 08.03.2018

Hallo aus Indonesien.

Nach 3 tollen Wochen in Myanmar sind wir nun wieder in Indonesien angekommen und werden hier den nächsten Monat verbringen.
Aber nun zu den letzten 3 Wochen.
Begonnen hat unsere Reise in das von vielen als Geheimtipp angepriesene Myanmar in der ehemaligen Hauptstadt Yangon. Die Stadt zeichnet sich durch seine unzähligen Tempel und Pagoden aus. Eine prunkvoller gestaltet als die nächste. Die berühmteste Pagode ist die Shwedagon Pagode. Ein Komplex aus mit Gold ummantelten Tempeln bietet einen einmaligen Ausflug. Wir besuchten die Anlage am Tag des chinesischen Neujahrs, daher war die Pagode ziemlich voll mit betenden Menschen. Das machte aber nichts, da wir Gefallen daran fanden, die anderen Besucher zu beobachten und das Treiben auf uns wirken zu lassen. Neben der Vielzahl von Pagoden zeichnet sich Yangon auch durch seine britischen Kolonialbauten aus. Nach drei Tagen hier ging es per Nachtbus nach Bagan. Auch hier stehen Tempelbesuche auf der Tagesordnung eines jeden Besuchers. Auch wir machten uns auf E-Rollern auf den Weg und erkundeten die beeindruckende Vielfalt der nahezu makellosen Tempel. Mehr als 2000 dieser Bauten sollen hier noch zu finden sein. Highlight von Bagan war definitiv der erste Sonnenaufgang, den wir an einem etwas kleineren und abgelegenen Tempel ganz für uns alleine bestaunen konnten. Das ist angesichts der Scharen von Touristen, die man in Bagan antrifft, schon etwas besonderes. Nach einer Woche voller Tempelbesuche ging es für uns dann aber etwas abseits der typische Reiseroute nach Yenangyaung. Ca. 2 Stunden entfernt von Bagan besuchten wir ein Guesthouse, welches uns von einer Freundin von Merle empfohlen wurde. Das Besondere daran war, dass dieses Guesthouse Teil eines Projektes zur Unterstützung von Waisenkindern ist. Der Profit, den die Unterkunft abwirft, wird in eine Schule investiert, welche es Waisen ermöglicht, ihren Schulabschluss anzutreten. Wir besuchten die Schule mehrmals, kamen mit den Lehrern und auch den Schülern ins Gespräch und verbrachten nach Schulschluss einige Zeit auf dem Hof und spielten mit den Kindern. Das war eine sehr schöne Erfahrung, da man als Tourist oft nur im Rahmen von arrangierten Touristentouren mit Einheimischen in Kontakt kommt, wobei sich dann oft die Frage stellt, inwiefern diese Einheimischen überhaupt noch das traditionelle Leben führen.
Neben der Schule liefen wir einen Tag durch das nahegelegene Dorf. Dort liefen wir zu einer Ziegelfabrik und beobachteten die Arbeiter dabei, wie sie jeden Arbeitsschritt mit nur wenigen Maschinen von Hand durchführten und dabei immer noch sehr glücklich und fröhlich wirkten. Auf dem Rückweg schauten wir noch einer Gruppe Jugendlicher dabei zu, wie sie einen kleinen Ball mit beeindruckender Akrobatik über ein Volleyballnetz hin und her schossen. An den heißen Nachmittagen erholten wir uns am Pool des Guesthouses. Die Zeit in Yenangyaung verging wie im Fluge und so verbrachten wir anstatt von 2 geplanten Tagen im Endeffekt 5 Tage hier. Rückblickend waren diese Tage definitiv eines der größten Highlights in Myanmar für uns.
Unsere nächste Station war dann nördlich in der Stadt Pyin Oo Lwin, einer ehemaligen Kolonialstadt, in welcher man den britischen Einfluss noch an jeder Ecke spürt- z.B. in herrschaftliche Kolonialbauten oder altertümlichen Pferdekutschen. Hier verbrachten wir 2 Tage. Wir besuchten den botanischen Garten und einen wunderschönen Wasserfall. Um zu dem Wasserfall zu kommen, benötigten wir ca. 1 Stunde. Unten angekommen waren wir völlig überrascht, dass wir die einzigen Besucher waren. Wir nutzten die Gelegenheit für eine Erfrischung und schwammen eine Runde im zugegebenermaßen eiskalten Pool, der sich am Fuße des Wasserfalls geformt hatte.
Von Pyin Oo Lwin aus ging es per Zug über eine berühmte Bahnstrecke nach Lashio. Diese ist so berühmt bei den Reisenden, weil sie ein altes Viadukt überquert, welches sich in schwindelerregender Höhe über einer Schlucht von einer Seite zur nächsten schlängelt. Der Ausblick war atemberaubend - nicht nur auf der Brücke, sondern die gesamte Fahrt über.
In Lashio angekommen ging es für uns auf eine 2-tägige Abenteuerreise: Diese haben wir mit der Organisation Myanmar Adventure Outfitters gemacht. Die Organisation plant individuell für jeden Besucher, der sich nach Lashio verirrt, ein passendes Programm. Wir entschieden uns, die Umgebung teilweise mit dem Motorrad, teilweise mit dem Mountainbike zu erkunden. Es ging entlang von vielen kleinen Dörfern über kleine Schotterpisten zu spektakulären Wasserfällen. Das Highlight dabei war der Besuch der Dark Horse Fälle: Eine Anreihung von mehreren beeindruckenden Wasserfällen, die wir nach und nach erkundeten. Wir schwammen, kletterten und sprangen, um uns den Weg zum Fuße der Fälle zu bahnen.
Nach den beiden Tagen waren wir dann aber echt ausgelaugt, da der Trip viel Kraft gekostet hatte und die neuartige Motorrad- bzw.Mountainbike-Fortbewegung auf den huckeligen Straßen mehr Konzentration als gedacht erforderte. Daher entschieden wir uns dazu, die letzten Tage etwas entspannter anzugehen. Es ging daher nach Mandalay, wo wir lediglich einige kürzere Ausflüge mit dem Fahrrad unternahmen. Von Mandalay ging es dann auch mit dem Flieger weiter über Bangkok und Kuala Lumpur nach Indonesien.
Myanmar hat uns super gefallen. Die Landschaft ist, wenn man die typischen Touristenspots verlässt, sehr spektakulär und noch sehr unberührt. Das liegt vor allem daran, dass es sehr aufwendig ist, diese Orte zu erreichen, da schlichtweg die Infrastruktur fehlt. Myanmar ist erst seit 2011 wirklich offen für den Tourismus. Und das merkt man gerade abseits der Touristenroute. Die Menschen sind noch super herzlich und haben uns nett aufgenommen. Als Geheimtipp würde ich Myanmar dennoch nicht bezeichnen, da sich mittlerweile schon einige Touristen hierher verirren. Uns ist es dennoch gelungen, dem Massentourismus zu entgehen und so war Myanmar definitiv ein besonderes Highlight unserer Reise!
Beim nächsten Mal berichte ich dann von der Zeit auf Jawa und Sumatra :)

Bis dahin wünsche ich euch gutes Wetter und liebe Grüße.

Antworten (2)

Martin
Boah, Ihr Beiden, toller Bericht und ganz klasse Fotos! Bin beeindruckt! Lasst es weiter so krachen! LG

Martin
und was ich noch sagen wollte: Ganz schön fleißig, diese vielen Berichte zu schreiben, Fabi!!!