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Ab zu den Fällen

Veröffentlicht: 25.09.2017

Als ich mich das letzte Mal gemeldet habe, war ich noch im Norden Tansanias. Seitdem sind einige Tage und viele Kilometer vergangen. Alles für ein besonderes Ziel - Die Victoria Fälle an der Grenze von Sambia und Simbabwe!
Meine Weiterreise von von Tansania bis Sambia war nicht leicht und vorallem sehr Zeitintensiv. Da ein Flug schlappe 450€ gekostet hätte habe ich mich entschieden die Reise per Bus zu beschreiten. Das sollte mir knappe 350€. Allerdings hat mich die Busreise auch 5 Tage und viele Nerven gekostet.
Los ging es letzte Woche Montag von Moshi nach Dar es Salam, der größten Stadt in Ostafrika. 10 Stunden sollte die Fahrt dauern, doch nach ca 4 Stunden stoppte der Bus und wir standen erstmal eine Weile. Warum das so war, wurde nicht an die Passagiere übermittelt. Erst als ich ausstieg, um mir die Beine etwas zu vertreten wusste ich, warum wir stehen blieben. Der Bus hatte eine Panne und die Fahrer bemühten sich um deren Behebung. Die ganze Aktion dauerte fast 2 Stunden und so verspätete sich meine Ankunft in Dar es Salam auf eine Reisezeit von insgesamt 13 Stunden. Dort verbrachte ich die Nacht. Mein ursprünglicher Plan war es, den Zug zwischen Dar es Salam und Sambia zu nehmen. Leider war dieser komplett ausgebucht und so ging es für mich mit weiteren Bussen weiter. Eine 17-stündige Fahrt beförderte mich bis nach Mbeya, ein Ort Nähe der Grenze. Auch hier verbrachte ich eine Nacht. Da es hier nicht viele Hotels gab, schliefen die Passagiere im Bus, was nicht wirklich bequem und erholsam war. Aber naja, Hauptsache nicht draußen warten. Denn in der Nacht konnte es sehr kalt werden. Generell trage ich hier in Afrika häufiger lange Kleidung als Sommerklamotten, aber das nur Mal am Rande.
Am dritten Tag der Überfahrt ging es dann zur Grenze und schließlich nach Sambia. Hier habe ich durch Zufall Mpinga getroffen. Ein 34-jähriger Einheimischer, welcher im Gesundheitswesen arbeitet und eigentlich nichts mit Tourismus zu tun hat. Warum ich das explizit erwähne? Das liegt daran, dass ich KEINEN Einheimischen Afrikaner aus der Tourismusbranche getroffen habe, der freundlich war oder einfach nur nett zu mir war. Jeder hier und ich wiederhole es nochmal, jeder der hier was mit Tourismus zu tun hat versucht mich abzuziehen. Sobald die Jungs einen Touristen sehen (vorallem weiße Personen), kann man Dollarzeichen in deren Augen sehen. Das ist äußerst nervig und es macht keinen Spaß sich mit ihnen zu unterhalten, weil sie mir nur etwas verkaufen wollen und dazu noch sehr aufdringlich und hartnäckig sind. Ein eindeutiges "Nein" meinerseits wird gekonnt ignoriert und versucht mich durch die Mitleidsschiene zum Kauf zu überzeugen. Ein Mann folgte mir über eine Stunde lang. Meine Versuche ihn mitzuteilen, dass er mich in Ruhe lassen sollte scheiterten bis ich dann den angesprochenen Mpinga traf. Ich bat ihn mir zu helfen und meinen Verfolgern mitzuteilen, dass ich definitiv nichts kaufen würde und sie mich doch bitte alleine lassen sollen. Das hat geholfen und ich konnte endlich Mal etwas durchatmen. Mpinga und ich kamen ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass er - genau wie ich - nach Lusaka reisen wollte. Er bot mir an, mich am darauffolgenden Tag in seinem Auto mitzunehmen, welches er zuvor in Tansania gekauft hatte und hier an der Grenze noch registrieren musste. Das Angebot nahm ich gerne an. Nach 2,5 Tagen mit unbequemen Bussen und Menschen war das eine schöne Abwechslung. Also führen wir am nächsten Tag Richtung Lusaka. Die Fahrt war sehr angenehm und Mpinga hat mir viel über Sambia, dessen Wirtschaft, Politik und Gesundheitswesen erzählt, was für mich sehr interessant war. Leider haben wir es nicht ganz bis Lusaka geschafft, da es in Sambia das Gesetz gibt, dass man nach 21 Uhr nicht mehr fahren darf. Deshalb mussten wir bei einer Raststätte auf der Strecke im Auto übernachten und dürften am nächsten Tag erst gegen 5 Uhr morgens weiterfahren. Um 11 Uhr kamen wir dann im Ort Kapiri an, wo Mpinga und ich einen kurzen Abstecher bei seiner Schwester machten. Das war sehr nett, weil auch die und ihr Mann nichts mit Tourismus zu tun haben und mich freundlich in ihrem Haus empfangen haben.
Gegen 10 Uhr erreichten wir dann endlich Lusaka. Hier trennten sich dann die Wege von uns beiden. 48 Stunden hatten wir mittlerweile gemeinsam verbracht und es war die erste Begegnung mit einem Afrikaner, die nicht darauf basierte, dass ich etwas kaufen musste. Das war sehr erfrischend und über schöne Erfahrung. Um ca 11 Uhr bin ich dann in den letzten Bus meiner Reise gestiegen, der mich direkt nach Livingstone brachte. Hier kam ich dann völlig übermüdet um 18 Uhr in meinem Hostel an. 5 Tage in Bus bzw. Auto, 2 von 4 Übernachtungen im Auto und gerade einmal 3 Mahlzeiten in 5 Tagen. Was für eine Reise. Und das alles nur, damit ich einen Tag bei den Victoria Fällen verbringen konnte.

Aber ich nehme es vorweg: Es hat sich gelohnt!

Am Samstag ging es dann also zu den Victoria Fällen. Da es im Moment Trockenzeit ist wusste ich bereits, dass die Wasserfälle nicht ganz so spektakulär aussehen würden, wie in der Regenzeit. Doch als ich und ein paar andere Reisende aus meinem Hostel ankamen, müssten wir mit Erschrecken feststellen, dass es so trocken ist, dass die Fälle fast komplett verschwunden sind. Das war schon echt faszinierend zu sehen, wie sich solche Wassermassen einfach in Luft auflösen können, nur weil es ein paar Tage lang nicht geregnet hatte.
Vorteil der Trockenzeit ist jedoch, dass man in dieser Zeit in den Devils Pool springen kann. Ein natürliches Becken, welches sich direkt an der Kante des Hauptwasserfalls befindet. Hier wird man in der Trockenzeit nicht über die Kante gespült, weil die Wassermassen eben so stark reduziert sind. In der Regenzeit wäre ein Bad in diesem Pool definitiv tödlich. Für dieses Abenteuer habe ich die weite Reise audmf mich genommen. Ich habe mich also einer von Guides geführten Tour angeschlossen und war am Rande der Victoria Fälle schwimmen. Und es war super. Die Aussicht war der Wahnsinn, das Gefühl unbeschreiblich.
Gestern bin ich dann von Sambia aus nach Kapstadt geflogen, wo ich jetzt noch 3 Wochen zur Verfügung habe um von hieraus bis nach Johannesburg quer durch Südafrika zu reisen, bevor es dann Mitte Oktober nach Neuseeland geht, wo ich mich dann endlich mit Merle wiedertreffe :)


Fabian

Antworten (1)

Britta
Wo bleibt der nächste Reisebericht ?😊