Unsere letzten drei Wochen verbrachten wir in Malaysia, genauer gesagt auf Borneo. Unsere erste Station war der Mulu Nationalpark im Westen der Insel. Hier befinden sich einige der größten Höhlen der Welt. Am Tag unserer Ankunft ging es am Nachmittag zur Deer Cave, die - je nach Messungskriterien - als zweitgrößte Höhle der Welt gilt. Unsere Tour führte uns mitten hinein in diesen gigantische Raum im Inneren der Höhle. Sie ist über 2 km lang, bis zu
300 Meter hoch und mindestens 90 Meter breit. Wenn man vom Inneren der Höhle hinaus schaut, sieht man spektakuläre Gesteinsformationen wie z.B. das Abbild von Abraham Lincoln. Der Einfall des Lichtes macht den Anblick dabei nochmals faszinierender. In der Höhle leben über 3 Mio. Fledermäuse, die tagsüber von der Decke der Höhle hängen. Sobald es draußen anfängt zu dämmern, gehen sie auf Futtersuche und fliegen dafür aus der Höhle nach draußen. Um sich vorFeinden zu schützen, fliegen sie in der Gruppe hinaus und bilden dabei einzigartige Formationen. Dieses Schauspiel könnten wir am Abend vor der Höhle
bestaunen.Am nächsten Tag besuchten wir die sog. Fast Lane Cave. Sie ist nicht ganz so groß wie die Deer Cave, aber sie hatte ihren eigenen Reiz. Viele schöne Formationen, die schön angeleuchtet wurden, aber auch Passagen, welche komplett dunkel waren. Das war sehr abenteuerlich und beeindruckend durch solch eine massive Höhle zu laufen. Man hätte das Gefühl, auf einer Erforschungstour zu sein. Die letzte Höhle die wir besichtigten war die Clearwater Cave. Auch diese Höhle war riesig und beeindruckte mit tollen Formationen und sogar einem unterirdischen Fluss. Glaubt man den Informationen des Tourguides, dann ist das Flusssystem, welchessich in diesem Park befindet, das längste unterirdische Flusssystem der Welt und erstreckt sich weit über
200 km.Schweren Herzens verließen wir Mulu am nächsten Tag Richtung Kota Kinabalu. Die Stadt war nicht schön und wir wären froh, als wir von hier auch nach einem Tag wieder abreisten. Es stinkt extrem, es liegt viel Müll herum und es ist laut. Keine Stadt, in der man lange bleiben will. Von hier aus ging es zum gleichnamigen Nationalpark ca. 2 Stunden entfernt. Hier wanderten wir für mehrere Stunden einige Trekking Pfade durch den Dschungel des Parks. Das war auch sehr nett, allerdings führten uns einige Wege zu den Höhlen in Mulu bereits durch den Urwald und die fanden wir nochmals deutlich schöner, weshalb der Trip nach Kota Kinabalunicht unbedingt nötig gewesen wäre.Also ging es direkt weiter nach Sandakan. Sandakan befindet sich im Nordosten Borneos. Von hier aus ging es für 2 Tage auf eine Flusssafari durch den Dschungel. Zweimal täglich führen wir mit dem Boot am Ufer des Kinabatangan. Dabei durften wir unzähligen Affen beim spielen zusehen, einige Orang-Utans aus etwas weiterer Entfernung beobachten und einige wunderschöne Vögel, wie den Nashornvogel bestaunen. Nach 2 Tagen war die Flussafari dann aber schon wieder zu ende und es ging zu unserer letzten Station auf Borneo, nach Mabul. Mabul ist eine Taucherinsel, auf der wir die letzten 5 Tage verbrachten. Eigentlich wollten wir hier viel tauchen und zwischendurch am Strand entspannen. Leider wurde Merle direkt nach dem ersten Tauchtag krank und so musste ich für die letzten Tage alleine ins tiefe Blau eintauchen. Auf insgesamt 9 Tauchgängen gab es für mich einige schöne Unterwasserkreaturen zu sehen, darunter viele schöne Schildkröten, Moränen und ein über 2 Meter langer Zackenbarsch. Nachdem wir Mabul wieder verlassen hatten übernachteten wir noch eine Nacht in Semporna, bevor es am nächsten Morgen zum Flughafen ging. Unser Rückflug nach
Deutschland ging von Bangkok, also flogen wir für 2 Tage nach Bangkok. Leider regnnete es hier ununterbrochen und so blieben wir hauptsächlich in unserem Hotel. Lediglich einmal verließen wir unser Zimmer, um uns eine letzte Massage in Asien zu gönnen. Am 29. April ging es dann von Bangkok 12 Stunden lang per Direktflug nach Köln, wo unsere Eltern uns freudig erwarteten und unsere Reise nach 8 Monaten sein Ende fand.Mein Fazit zu Borneo fällt leider etwas durchwachsen aus. Wir haben die Insel nicht so erlebt, wie wir sie uns vorgestellt haben. Bei Borneo dachte ich immer an Dschungel, kaum Infrastruktur und Abenteuer. Stattdessen fanden wir eine perfekte Infrastruktur vor, der Dschungel ist zu 83% abgeholzt, damit Palmölplantagen ihren Platz haben und die Attraktionen sind im Vergleich zu anderen Ländern, die wir besucht haben auch eher unspektakulär gewesen. Lediglich der Mulu-Nationalpark zu Beginn unserer Borneoreise hat uns umgehauen.Trotz des zugegebenermaßen etwas enttäuschenden Abschlusses der Reise waren die letzten 8 Monate eine unvergessliche Zeit für mich. Ich durfte so viele Orte besuchen, Erfahrungen machen und Leute treffen, die ich nie wieder vergessen werde. Das Besondere an dieser Reise ist zudem, dass ich diese Erlebnisse mit Merle teilen durfte. Es ist immer schön, wenn sich jemand für meine Reisen interessiert. Aber wenn man jemanden hat, der das Ganze sogar selbst miterlebt hat, dann kann man die vielen schönen Momente noch besser miteinander teilen. Ich bin sehr froh, dass alles so geklappt hat, wie ich es mir vorgestellt habe und das Merle und ich gesund wieder in Deutschland sind. Nach 8 Monaten ist man dann doch froh, wenn man seine Familie und Freunde wieder treffen darf.Ich habe das Glück gehabt, direkt einen neuen Job zu finden und schon nach 2 Tagen in Deutschland wieder arbeiten gehen zu können. Demnächst ziehen wir dann noch um nach Köln und ich hoffe, dass wir dann schnell einen geregelten Tagesablauf haben werden, um auch schnell wieder so richtig in Deutschland ankommen zu können,Ich freue mich, dass ihr meine Reise über diesen Blog verfolgt habt. Ich berichte gerne auch persönlich von der ein oder anderen Erfahrung 😉Bis dahinEuer Fabian