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Estland und die Insel Saaremaa

Veröffentlicht: 29.08.2017

EDIT: FOTOS FOLGEN!

Saaremaa, 23.08.2017

Wie man vielleicht schon bemerkt klingt Saaremaa deutlich anders als die Sprache der Länder zuvor. Direkt nach dem Grenzübertritt nach Estland freuen Hanna und ich uns über die lustige Sprache mit den unglaublich vielen Vokalen. Da wir noch nicht gefrühstückt haben, halten wir in einem kleinen Kaff an dem, was am ehesten einem Kaffee  ähnelt. Das Ambiente würde ich mit Starbucks beschreiben, es gibt auch Kaffee und Tee, aber halt: Die Leute essen morgens um halb 10 Schnitzel, Lachs in Sahnesoße, tonnenweise Krautsalat und trinken zu allem Überfluss auch noch Bier(Wohlgemerkt gilt in Estland die Null Promille Grenze und die meisten Gäste sind mit dem Auto). Hanna und ich fühlen uns ein wenig als Außenseiter. In dem Laden sitzen neben zwei Mitgleidern einer Motoradgang Familien mit Kindern und alte Menschen und alle zusammen frühstücken genüßlich herzhaftes und trinken Bier. Kurios. Wir stellen auch an den darauf folgenden Tagen fest, dass die Esten tatsächlich kein großes Interesse an Frühstück haben. Mit Glück bekommt man in einem Laden, für Touristen angebotene, Omletts. In Pärnau machen wir Zwischenstopp und ich lerne im Vorbeigehen an einem Optiker meine ersten beiden Estländischen Wörter. Brille heißt "Instrument" und Optiker "Instrumentarium" :-)

Unser Ziel ist die Insel Saaremaa. Sie ist nach Gotland die größte Insel der Ostsee und ist mit einer kurzen Fährfahrt zu erreichen. Die Fähren sind sehr neu und ich muss sagen, so vibrationsarme Schiffe habe ich selten erlebt(Da spricht der Schiffbauer aus mir). Daumen hoch! Wir fahren über 70 Kilometer über die Insel bevor wir unseren Campingplatz kurz hinter der Hauptstadt der Insel erreichen. Er liegt in Gehweite zum Meer und ist wirklich nett. Hanna und ich besichtigen am ersten Tag zuerst die Bischofsburg von Kuressaare. Die Insel hat eine wechselhafte und wirklich spannende Geschichte erlebt. Zunächst hatte sich dort der deutsche Orden festgesetzt, danach gaben sich Schweden und Dänen die Klinke in die Hand. Es folgten 200 Jahre russischer Herrschaft, bis im zweiten Weltkrieg die deutschen die Insel "befreiten". Zunächst waren die Inselbewohner nicht abgeneigt und rechten sich furchtbar an den kommunistischen Landsleuten. Nachdem die deutschen, Ende des WWII nach extrem verlustreichen Schlachten vertrieben wurden ging die Spirale der Gewalt in entgegengesetzter Richtung wieder los. Überall auf der Insel sind Friedhöfe, Gedenksteine und Mahnenmale aufgestellt. Deutsche Soldaten liegen neben sovietischen Soldaten zusammen mit estischen Freiheitskämpfern beider Seiten. Heute ist die Insel ein Naturparadies mit Elchen, tollen Steilküsten und seichten Stränden. Berühmt ist die Insel für dei vielen alten mittelalterlichen Kirchen.

Neben dem großen Kultur- und Naturangebot müssen Hanna und ich abends in einer Bar in Kuressaare tatsächlich miterleben, wie der HSV 3:1 gegen den FC. Köln gewinnt.  Ich war mir so sicher, dass ich tatsächlich 5 Euro beim Wetten auf den FC. verzockt habe... So kann es gehen. Nach drei Tagen verlassen wir die Insel in Richtung Tallinn.

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