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Sankt Petersburg

Veröffentlicht: 17.09.2017

St.Petersburg, 06.09.2017

Als wir endlich die Grenze überqueren ist es bereits früher Abend. Bis St. Petersburg sind es noch rund 150 Kilometer... russische Kilometer. Der Reiseführer hat uns vor der schlimmsten Autotour unseres Lebens gewarnt, aber zunächst tanken wir bei traumhaften Spritpreisen von rund 70 Cent und Gaspreisen von 20 Cent. Der Weg nach St. Petersburg gestalltet sich recht entspannt. Die Straßen sind alle fast wie neu und es gibt keine Probleme. Eine Radkappe büßen wir dann doch noch, wegen eines üblen Loches in der Straße, ein, aber alles halb so wild. Jedoch gibt es die im Reiseführer vorhandenen Campingplätze  alle nicht mehr. Um das herauszufinden müsen wir einmal durch die komplette Stadt. Bei Nacht ein wahnsinns Erlebnis. Die Häuser am Newaufer sind wunderschön hell beleuchtet und machen direkt Lust auf mehr. Am Ende verbringen wir die Nacht nahe Peterhof an einer ruhigen Ecke im Polomobil.

Wir wollen in keinem Fall mit dem Auto nach St. Petersburg reinfahren und entscheiden uns dass Auto an der Endhaltestelle einer der Metrolinie 5 abzustellen. Hanna erlebt auf dem Weg dahin ihr größtes Autoabenteuer an einem Kreisel. Die russischen Stadtplaner scheinen den Vorteil eines Kreisels nicht richtig verstanden zu haben und so haben häufig eine oder zwei Einfahrten in den Kreisel Vorfahrt. Das zerstört nicht nur das Konzept des Kreisels sondern verursacht auch ein höllisches Chaos. Wir stehen mitten im zweispurigen Kreisel, vierspurig stehen die Autos. Vor uns drängelt sich ein grauer Lader quer zur Fahrtrichtung rein und bleibt im Verkehr stecken. Hupen... Nach 20 Minuten hat Hanna es geschafft uns aus dem Chaos rauszubringen, der Puls am Anschlag. Die Endhatestelle der Linie 5 liegt mitten in einer Hochhaussiedlung, die nicht besonders vertrauenswürdig aussieht. Menschen schauen uns sehr interessiert an, denn ein ausländisches Kennzeichen sieht man hier nicht oft. Zunächst will ich eine russische Simkarte kaufen, damit wir Internet haben. In einem kleinen Laden versuchen wir unser Glück, vergebens. Er spricht kein Englisch und hat auch wirklich keine Lust auf uns. Im Nachbarladen sieht es besser aus. Zwei junge Verkäufer erklären uns die Tarife für Prepaidkarten per Handzeichen und 15 Minuten später haben wir das Ziel erreicht. 10 GB Internetvolumen kosten in Russland ganze 4 Euro. Nächter Punkt: Essen. Bei einem Bäcker bestellen wir Gebäck, auf russisch natürlich! Und siehe da, es klappt super. Nun geht es in die Stadt. In St. Petersburg kauft man für die Metro Coins, mit denen man dann jeweils eine Strecke fahren kann, unabhängig wie lang sie ist. An jeder Station muss man durch Metaldetecktoren und das Gepäck wird einmal durchleuchtet. Im Zentrum steigen wir aus und suchen uns ein Hostel. Danach geht es zur ersten Umfelderkundung. Die Stadt ist absolut sehenswert, die alten Häuser und Straßen riesig. Tausende Kaffees, kleine Geschäfte und Restaurants reihen sich aneinander. Und die Stadt ist groß. Unser Hostel liegt mitten im Zentrum, dennoch ist es eine halbe Weltreise um ans Newaufer zu gelangen. Für heute geben wir uns mit einem Besuch in einem italienischen Restaurant zufrieden. Highlight: Ein Kunde nimmt die Rechnungskladde mit, der Cheff lacht sich kaputt und als der Gast räumütig das Ding wiederbringt kann der Chef sich einfach nicht mehr halten und rennt brüllend vor Lachen durch den Laden.

Am nächsten Tag ist die Peter und Paul Festung dran. Die Festung liegt mitten in der Stadt und wurde von Peter dem Großen errichtet, um die Schweden ein für alle mal aus der Newamündung zu vertreiben. In der Festung steht eine große Kirche, in der alle Zaren des ehemaligen Zarenreichs beerdingt sind. Zusammen mit den zahlreichen Museen in der Festung ein kompletter Tagesausflug. Abends versuchen Hana und ich uns an ein paar der hervorragenden Cocktailbars der Stadt. Ein Beispiel: Ein Kirschcocktail mit einem Eis aus Schimmelkäse. Klingt komisch, war aber sau lecker!

Unser letzter Tag in St. Petersburg ist für Peterhof reserviert. Peter der Große baute sich hier ein gigantisches Schloss mit unzähligen Springbrunnen. Kein einziger dieser Springbrunnen wird durch eine Pumpe betrieben. Ein ausgeklügeltes System aus Rohrleitungen wird von unterirdischen Quellen gespeißt und betreibt die Springbrunnen.

Nachmittags machen wir uns auf den Weg nach Moskau.

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