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Der Berg der Kreuze

Veröffentlicht: 28.08.2017

edit: Fotos Folgen!

Siaulin, 19.08.2017

Es gibt manchmal schon ein wenig kuriose Dinge auf der Welt. Eines dieser Dinge ist definitiv der Berg der Kreuze.

Auf unserem Weg von Klaipeda nach Riga machen wir Stopp an einem nationalen Heiligtum der Litauer. Kurz vor der lettischen Grenze liegt die für litauische Verhältnise mit 10000 Einwohnern große Stadt Siauliai. Hier stellte irgendwann ein Pilgerer ein Kreuz auf einen Hüghel in die Nähe einer Kapelle. Niemand weiß so genau warum. In den folgenden Jahren fand der Pilger viele Nachfolger und so wuchs ein kleiner Berg von aufgestellten Kreuzen. Mit dem Anbruch der Sovietherrschaft in Litauen nach dem zweiten Weltkrieg geriet der Berg in das Visier der Soviets. Sie brannten den Berg ab, da der abergläubische Brauch nicht in das Bild der sovietischen Teilrepublik passte. Die Soviets hatten jedoch nicht mit den Litauern gerechnet, die kurzerhand den Berg immer wieder mit deutlich mehr Kreuzen bestückten und somit ihren Widerstand zum Ausdruck brachten. Binnen kürzester Zeit wuchs der Berg rasant an. Nach dem Ende der Sovietherrschaft Anfang der Neunziger gab es dann kein halten mehr. Überall aus Europa fingen Leute an Kreuze aufzustellen und der Berg wuchs zum größten Kreuzhaufen der Welt an. Heute ist der Berg ein nationales Heiligtum und im ganzen Baltikum berühmt und sehr wichtig. Privatpersonen, das Baltische Natobatallion oder Hilfsorganisationen, alle stellen Kreuze auf um Glück für sich oder für Verwandte, Organisationen oder andere Dinge zu erbitten.

Ich finde das ist eine sehr interesannte Geschichte und irgendwie schon ein kleines Kuriosum.

Nach einem Spaziergang durch den Kreuzwald geht es für uns weiter Richtung Riga. Wir haben einen platten Reifen und müssen Ersatz beschaffen und hoffen, dass das in Riga recht einfach geht.

Antworten (1)

Carolin
..und sehr schön wenn man auch noch etwas zur Geschichte erfährt!

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