Don Curry on Tour 2
Don Curry on Tour 2
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Don Curry auf Drei-Länder-Tour

Veröffentlicht: 06.07.2019

Don Curry fährt gern Auto. Er hat auch keine Scheu vor langen Strecken, egal ob Autobahn oder Landstraße. Und seit er dabei Hörbücher genießen kann, ist das Fahren noch entspannter und spannender zugleich.

Bei seinen Autoreisen gibt es immer wieder Tage, die vor allem Entfernungen bewältigen sollen. An diesen Langstreckentagen hat Don Curry meist ein paar Besichtungspunkte am Wegesrand eingeplant, doch ob er wirklich Zeit für sie hat, ergibt sich meist erst unterwegs - je nach Verkehrsdichte, unvorhersehbaren Baustellen und Umleitungen, und anderen Ereignissen, die das Reisen verzögern können.

Der heutige Langstreckentag sollte ihn durch sämtliche baltischen Staaten bis kurz vor die russische Grenze bringen. Frühmorgens verließ Don Curry sein angenehmes Cozy Apartment, als gerade eine junge Flötistin den Musikplatz vor "seinem" Haus bezog. Noch war die sonst so belebte Touristenstraße relativ leer, so dass Don Curry nach millimetergenauem Verlassen der Hauseinfahrt zügig der Alststadt von Vilnius entfahren konnte.

Als erstes Ziel hatte er die Peter-und-Paul-Basilika am Rand der Altstadt auserkoren, eine mächtige Barockkirche, deren Innenraum vollständig von weißem Stuck überzogen ist. Am Beginn des Altarraums hängt als moderne Ergänzung des Kirchenschmucks ein großes gläsernes Segelboot, das wohl an die Menschenfischer Petrus und Paulus erinnern soll.

Schwebeschiff im Kirchenschiff

Bereits ganz im Norden Litauens befindet sich die klassizistische Holzkirche von Stelmuzes, vor der eine riesige, uralte Eiche steht, deren Äste inzwischen von Holzstangen abgestützt werden müssen. Hier war Don Curry bereits vor zwei Jahren gewesen, hatte die Kirche aber verschlossen vorgefunden. Daran änderte sich auch heute nichts: abermals war sein Besuch erfolglos. 

Holzkirche in Litauen

Auf schmalen Staubpisten ging es von hier aus nach wenigen hundert Metern direkt nach Lettland hinein. Don Curry Ziel war hier die Wallfahrtsbasilika von Aglona, die er auch vom letzten Besuch bereits kannte. Das schöne weiße Kirchengebäude und der in Pastelltönen gehaltene Innenraum wirken nach wie vor anziehend auf Don Curry. 

Barocke Pracht in Lettland

Danach ging es auf neuen Wegen durch das östliche Lettland. Eigentlich was ein Mittagessen in einem typisch latgallischen Restaurant geplant, doch dafür war es längst zu spät geworden. So blieb nur ein kurzer Besuch bei Hesburger, und schon ging es weiter. 

Don Curry hatte nicht geahnt, dass er weite Strecken in Lettland auf unasphaltierten Pisten zurücklegen musste, zwar durch herrliche einsame Landschaften, aber nur mühsam und zeitaufwändig befahrbar. So strich er jeden weiteren Besichtigungspunkt und fuhr direkt zu seinem vorgebuchten Hotel im estnischen Voru.

Bei absolut trübem Regenwetter erreichte er die mittelgroße Stadt im Südosten Estlands. Doch das Wetter war hier nicht das einzige Stimmungssenkende. Auch die Stadt selbst wirkte mit ihren grauen Plattenbauten am Ortsrand und der nicht wesentlich ansehnlicheren Innenstadt alles andere als attraktiv. Das Hotel selbst verfügte zwar über eine wunderbare Lage am See, mit eigenem Strand - doch der kühle, feuchte Regentag ließen auch diesen Vorteil belanglos werden. Ob hier zur Hochsaison mehr los war? Aber wenn nicht im Juli, wann war hier denn sonst Hochsaison?

Selbst die junge Frau an der Rezeption kam Don Curry irgendwie lustlos melancholisch war. Als Don Curry nach einem möglichen Abendessen fragte, machte sie schonungslos frustrierend klar: "Es gibt hier nur Frühstück." Als Don Curry sein Zimmer mit feuchtem Balkon zum See hin bezogen hatte, zeigte sich selbst das WLAN demotiviert: kein Empfang! Und das in Estland! 

Abendstimmung am See in Estland

Don Curry beschloss, ein Restaurant in der Stadt zu suchen. Dank GoogleMaps begab er sich zielstrebig zu dem einzigen asiatischen Restaurant von Voru. Doch selbst der Dorf-Chinese hatte das Weite gesucht: im Juli waren Betriebsferien. In der Innenstadt  fand Don Curry nur noch einen Burgerladen, der aber so steril wirkte und leer war, dass Don Curry auf einen Test seiner Produkte sicherheitshalber verzichtete. 

Also zurück zum Hotel, ins Auto und zum Hesburger am Stadtrand gefahren. Eigentlich hatte Don Curry keine Lust auf einen weiteren genormten Burger, doch diese trübselige Stadt im bedrückenden Schatten des nahen Russlands ließ ihm keine andere Wahl.

Ernüchtert blicke Don Curry auf das Resultat dieses Tages: Er hatte zwar drei Länder durchfahren, aber außer zwei Barockkirchen und einer trotzig verschlossenen Holzkirche nichts erlebt. Er begann sich auf morgen zu freuen: Morgen würde es anders werden. Morgen ging es wieder nach Russland - diesmal das richtige Russland!

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