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Tag 115-119 - "It's an anywhere road for anybody anyhow. "

Veröffentlicht: 15.01.2019

Liebe Leserinnen und Leser,

es folgt der wohl langweiligste Blogeintrag, den ich je verfasst habe und das einzig und allein aus dem Grund, dass in den letzten Tagen so gut wie nichts passiert ist. 

Nachdem unser Berliner Besuch früh morgens abgefahren war, mussten wir uns erstmal von dem ganzen Trubel erholen und uns um unseren Vanhalt kümmern – 5 Maschinen Wäsche sind unser Rekord bisher.


Johanna und Pablo nutzen den kurzen Moment Sonne.


Eigentlich hatten wir danach noch so einiges vor in Leonidio. Wir wollten das Ladegerät für unsere Zweitbatterie installieren, das Eik uns freundlicher Weise mitgebracht hat, aber leider funktionierte es nicht. Wir hatten eine Liste an Sektoren erstellt, die wir noch oder nochmal besuchen wollten und noch ein paar Projekte abzuhaken, aber es regnete quasi durchgängig. Gerade mal so ein Klettertag in Theos war noch drin, bevor uns das miese Wetter dazu zwang, unsere Zeit in Gretchen oder im Panjika abzusitzen. So gemütlich es im Van auch sein kann, wenn der Regen aufs Dach prasselt, irgendwann fällt einem dann doch die Decke auf den Kopf. Außerdem haben wir nur noch fünf Wochen Zeit, bevor wir wieder in Deutschland sein wollen und wir haben garantiert nicht vor, diese untätig im Regen zu verbringen.


Gretchen bietet Unterschlupf vorm Regen.


Leider haben wir laut den Einheimischen einen ungewöhnlich kalten und vor allem ungewöhnlich regnerischen Winter erwischt. Es hörte einfach nicht auf zu regnen und die Wettervorhersage machte uns auch nicht gerade Mut. Und da wir ja ohnehin nichts anderes zu tun hatten, schmiedeten wir wilde (Spanien, Südfrankreich oder Italien) und realistischere Pläne (Athen, Kreta oder Türkei), verglichen Wettervorhersagen und Fahrtpreise und spielten sogar kurz mit dem Gedanken, unseren Trip an dieser Stelle abzubrechen und nach Hause zu fahren. Lieber wollten wir ein paar Wochen einbüßen als so ein unrühmliches Ende in Erinnerung zu behalten. Aber das wäre nun wirklich sehr schade gewesen und es kann ja nicht für immer Regnen, oder?


An besonders regnerischen Tagen hilft nur noch Tee aus selbst geernteten Zitronen.


Fürs Erste einigten wir uns darauf, zumindest Leonidio hinter uns zu lassen und weiter Richtung Athen zu reisen, wo es bei Wolkenbrüchen immerhin mehr Alternativen gibt, als H.A.D.A., Panjika oder in Gretchen gammeln. Vielleicht war es sogar ganz gut, dass das Wetter uns zu einer Entscheidung zwang. Es steht noch so viel auf unserer Reiseliste und dennoch ist uns Leonidio in den letzten zwei Monaten so sehr ans Herz gewachsen, dass wir den Abschied wohl noch ein bisschen herausgezögert hätten. Es war schön, hier in Griechenland ein Zuhause zu haben, eine gewisse Struktur und viel Zeit am Fels und mit unseren Freunden, aber jetzt wollen wir das ungebundene Herumreisen im Van noch einmal voll auskosten, bevor es zurück nach Deutschland geht. Dass wir nun doch ein bisschen unvorbreitet abgereist sind, hat außerdem den Vorteil, dass wir jetzt auf jeden Fall früher oder später nach Leonidio zurückkehren müssen, um all die Dinge abzuhaken, die noch offen sind.


Unsere Katzen-Freunde werden wir besonders vermissen!


Also blieb uns nur ein letzter Besuch im Panjika, um uns zu verabschieden und die neuesten Routen in unseren Führer zu übertragen, ein (vorerst) letztes gemeinsames Abendessen mit Freunden, ein letztes Mal unsere Lieblingskatzen zu füttern, eine letzte eiskalte Dusche am Strand und eine letzte Nacht mit dem Rauschen des Meeres in den Ohren.

Kurz vor der Abfahrt bekamen wir dann noch einen Überraschungsbesuch von Johanna, Pablo und Nico und damit die Chance uns ordentlich zu verabschieden, auch wenn klar ist, dass wir uns spätestens zurück in Berlin wiedersehen werden – uns werdet ihr nicht mehr so schnell los!


Kreta-Planung im vollen Gang


Tatsächlich nahm dann spontan der von uns als eher unrealistisch abgetane Plan, nochmal für ein, zwei Wochen nach Kreta überzusetzen, Form an und wenn alles klappt, ist die Trennung ja wirklich nur von kurzer Dauer.

Schließlich schafften wir es dann aber, uns von diesem wundervollen Ort und diesen noch viel wundervolleren Menschen loszureißen und den stark angestiegenen Fluss zu umgehen und waren plötzlich wieder dort, wo wir hingehören – unterwegs.


Der angestiegene Fluss geht auf die Barrikaden.


Mit frisch besohlten Kletterschuhen, vielen tollen Erfahrungen und Bekanntschaften und neuer  Reiselust im Gepäck ziehen wir nun weiter in den Sonnenuntergang. Okay, sind wir ehrlich, wir fahren in den Regen. Aber auf Regen folgt ja bekanntlich Sonnenschein und wir sind schon sehr  gespannt was die nächsten Tage für uns bringen werden. 


Auf Regen folgt Sonnenschein - oder eben ein Regenbogen.


Athen ist eines der großen Ziele unserer Reise und wir freuen uns sehr, die Stadt und die nahegelegenen Klettergebiete zu entdecken und auf alles, was uns unterwegs sonst noch so begegenen mag. Ihr hört von uns. 

Bis dahin, keep moving on!

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