Tag 20 Armenien - Jerewan

So, heute war eigentlich der Start nach Goris und Kornizor geplant. Beim Treffen mit meinem Kontaktmann von der dortigen Hilfsorganisation stellte sich aber dann heraus, dass er arg beschäftigt ist und keine Zeit für derartige touristische Aktionen hat. Klassisches Missverständnis zwischen meinem ursprünglichen Kontakt und ihm, passiert. Wir waren aber zumindest gemeinsam unterwegs und haben versucht, mir eine Einreiseerlaubnis für Karabach zu beschaffen. In ein paar Tagen werde ich wissen, ob ich dorthin darf.

Also neuen Plan entwickeln und  zumindest etliche der im Transporter gehorteten Hilfsgüter bei ihm erstmal einlagern, man muss ja nichts sinnlos durch die Gegend fahren. Von ihm aus wird dann die weitere Verteilung organisiert, vielleicht nehme ich aber auch bissel was noch mit wenn ich weiterziehe. Das muss ich jetzt aber erstmal neu überdenken.

Kaum hab ich dann in der Seitenstr. zur weiteren Organisation angehalten, erspähe ich einen kleinen Jungen, der für mich wirkt, als ob er einen Fußball und noch andere Dinge gebrauchen könnte. Also hab ich ihn mit allerlei Equipment bedacht, wobei seine Augen arg leuchteten. Hier kann man mit für uns kleinen Dingen noch viel bewirken.

Und dann kam etwas total Herzliches. Er kam Minuten später mit einem verstaubten Fahrrad an, was er mir offensichtlich schenken wollte. Scheinbar erregt das Fahrrad auf meinem Autodach soviel Mitleid, dass selbst die Ärmeren denken, dass hier Unterstützung notwendig ist.

Auf der Fahrt in Jerewan hab ich dann mal den Fernsehturm aus der Nähe betrachten können. Ein imposantes Bauwerk, ich gehe mal davon aus, dass hier der legendäre Sender Jerewan zu Hause ist.

Der Resttag verging wie im Flug. Bissel mit Einheimischen quatschen, Reiseführer lesen und schon war Abend. Nebenher bekam ich einen kleinen Einblick in die Sammelleidenschaft eines Armeniers. Er präsentierte mir eine Adolf-Hitler-Gedenkmünze von 1935, laut seiner Aussage aus Silber.

Es ist doch immer wieder erstaunlich, was es so alles in die Welt schafft und dort auch noch Interessenten findet.

Und dann war der Tag nach einer kleinen Poolrunde und einem leckerem Abendessen mit zwei Einheimischen hier im Hotel auch schon wieder um.