Veröffentlicht: 04.08.2022
So, heute war der Tag der Heimreise.
Kaum ins Bett gekommen klingelte kurz vor 03:00 Uhr auch schon wieder der Wecker.
Für 03:30 Uhr war das Taxi bestellt, aber schon 03:15 Uhr kam unser Gastgeber Georgi und teilte uns mit, dass der Taxifahrer bereits da wäre. Naja, irgendwie fehlten die 15min, sodass es plötzlich etwas hektisch wurde.
Irgendwie ging dann alles sehr schnell und schon saßen wir im Taxi und fuhren durch Kutaisis Nacht zum ca. 30min entfernten Flughafen Kopitnari. Die Fahrt war angenehm, erstaunlich geschmeidig und zurückhaltend bewegte der Fahrer sein Auto. Eine Wohltat nach all den in letzter Zeit kennengelernten Chaoten mit Taxilizenz.
Am Flughafen angekommen begrüßte uns ein direkt im Eingangsbereich auf dem Rücken schlafender Hund.
Drin herrschte geschäftiges Treiben, für drei verschiedene Flüge waren genau drei Schalter offen. Hierbei war für uns nicht erkennbar, wie man eigentlich zu unserer Warteschlange kam, da ein riesiger unsortierter Pulk Menschen, die, soweit zu diesem Zeitpunkt für uns erkennbar, für den Check-In nach Minsk anstanden, alles versperrten.
Irgendwer machte vor, wie man sich durch das Absperrungband mogelt und damit direkt am Ende der eigentlichen Check-In-Schlange für unseren Berlin-Flug befindet.
Dort angekommen hatten wir viel Zeit für die Umfeldbeobachtung, da niemand von den Angestellten offensichtlich daran interessiert war, dass die Schlange am Schalter mal kürzer wird. Da nützt dann das gebuchte Priority-Paket recht wenig. Auch war da ein paar Leute vor uns eine ältere Dame am Schalter, die auf Grund von paar Kilogramm Übergewicht ihres Gepäcks direkt am Schalter begann, vor den Augen aller umzupacken, alles wieder zuzukleben und nebenbei ein Drama vorzuspielen, dass wirklich alle zwangsläufig Zuschauer wurden.
Nebenher konnte ich auch den Grund für das Chaos vor den eigentlichen Schaltern erkennen. Inmitten einer Menschenmasse vor den Check-In-Schaltern standen im freien Raum Tische, an denen Polizisten die Dokumente der Reisenden vor den Check-In-Schaltern kontrollieren sollten. Das haben wir uns also schonmal gespart, feine Kontrolle, wenn keiner merkt, dass etliche Personen mit massenhaft Gepäck 10m weiter drüben "abkürzen". Erstaunlich war, dass die, die am Check-In irgendwann mal fertig waren, sich wieder durch die Reihe der noch Wartenden durchkämpfen mussten, da weder wirklich geklärt war, wie man sich annähern noch anschließend entfernen soll. Ein Chaos!
Just als wir dann am Schalter bedient wurden, kam plötzlich von hinten erneut die vorhin beschriebene ältere Dame, drängelte sich durch die Wartenden und knallte mir einen Koffer hart in die Hacken. Offensichtlich wollte sie uns mit ihrem rüden Verhalten dazu nötigen, ihr Vortritt zu gewähren, obwohl wir bereits gut sichtbar bedient wurden.
Später an der Sicherheitskontrolle vollzog sie dann das gleiche Spiel, indem sie sich einfach an den bereits Wartenden vorbeischob und sich deutlich weiter vorn anstellte. Eine unangenehme Person...Aber irgendwie schien das niemanden zu stören, vielleicht gehört das hier dazu?
In der Sicherheitskontrolle kam dann die Stunde der Wahrheit, hatte ich doch allerlei Equipment in unseren vielen Taschen aufgeteilt. Und siehe da, ich durfte nach dem Röntgen einem der dortigen Beamten meine Reisetasche zur besonderen Untersuchung zur Verfügung stellen. Unter all meiner gut zusammengelegten sauberen Wäsche, die er achtlos und ohne Handschuhe direkt neben die Tasche auf das Rollband warf interessierte ihn besonders die mittelbraune Kopfstütze eines 87er VW T3, die ich zu Hause noch für einen anderen Sitz benötige. Irgendwie kam er damit nicht so richtig klar und benötigte noch den Rat eines Kollegen.
Verstehe gar nicht, wo das Problem liegt, alte Kopfstützen transportieren ist doch eines der Grundbedürfnisse eines jeden Fluggastes. 🤷♂️
Naja, ich habe sie dann tatsächlich wiederbekommen und durfte meine Tasche erstmal neu packen.
Das Boarding verlief gut, niemand interessiert sich abweichend von den Angaben im Netz für Gepäckanzahl, -gewicht und -größe. Also alles schon mal gut bis hierhin gelaufen. Hätte man sich aber nicht vorher die viele Mühe gemacht, dann hätte hundertprozentig genau unser Gepäck jemand kontrolliert. Also alles gut...
Der Flug selbst zog sich leider ziemlich hin. 4:20h sind irgendwie nervig, auch wenn das Personal freundlich und sogar deutlich mehr Beinfreiheit als auf dem Hinflug vorhanden war. Ich werde wohl nie der Freund langer Flüge werden. Leider musste der erste Landeanflug abgebrochen werden, sodass wir noch eine Ehrenrunde über das Umland Berlins drehen konnten.
In Berlin auf dem BER gelandet, hieß es wieder etwa 20min warten, da bis auf einen alle Einreiseschalter geschlossen waren. War aber auch nicht schlimm, das Gepäck ließ anschließend noch ca. 40min auf sich warten. Kein einziges Gepäckband lief im Umkreis, wahrscheinlich sind die Verlader einfach überfordert. Aber uns hetzt ja auch nichts.
Lustigerweise sahen wir die "freundliche" ältere Dame wieder, die sich zunächst mit ihre Beuteln durch die Gepäckausgabe drängelte und dann warum auch immer mit den Polizeibeamten rumdiskutierte.
Dann ging es per 9-Euro-Ticket zurück nach Dresden.
Dazu mussten wir zunächst etwa 7min zu Fuß zum Fernbusparkplatz. Mit dem Gepäck und der bereits ordentlich brennenden Sonne eine Leistung. Wir erreichten geradeso den Bus nach Bestensee, dann ging es auch schon los.
In Bestensee angekommen sind wir in die bereits wartende Regionalbahn gestiegen. Es gab sogar für uns alle Sitzplätze...Nur Getränke gab es nirgends auf die Schnelle. Und dann ging es weiter nach Senftenberg.
In Senftenberg hatten wir dann 4min zum Umsteigen in die Regionalbahn nach Dresden. Auch dort waren ausreichend Sitzplätze vorhanden, kein Gefühl von 9-Euro-Ticket-Überfüllung wie auf unserer Anreise von Dresden nach Leipzig. Einfach angenehm.
Gegen 13 Uhr kamen wir in Dresden an. Nach einem Besuch eines bekannten Fastfood-Restaurants ging es dann per Taxi nach Hause.
Endlich wieder zu Hause, freue mich, dass ich wieder da bin.