Tag 19 Armenien - Jerewan

Heute war die Stadtbesichtigung von Jerewan angesagt. Zuerst war ich in einer riesigen Markthalle, genannt GUM, wie in Moskau das große Kaufhaus. Dort gab es riesige Mengen an Trockenobst, sehr lecker.

Danach bin ich bissel durch die Innenstadt gelaufen, es gab einiges an Gebäuden und Figuren zu sehen.

Dabei war ich auch am Mutter-Armenien-Monument. Draußen stehen diverse Kriegsgeräte rum, drinnen geht es in einem Museum im Wesentlichen um den Konflikt zu Aserbaidschan, aber auch um andere Militäraktionen, in denen Armenier beteiligt waren.

Viele, viele Bilder zu alten Kämpfern, ein paar Dioramen, eines von der Stürmung des Reichstages 1945...Es schien mir alles etwas wie eine Glorifizierung der Kämpfer auszusehen, eine kritische Auseinandersetzung zum Thema Konfliktlösung durch Waffengewalt war für mich nicht erkennbar. Ich fühlte mich spontan an das Bunkermuseum in Kaliningrad erinnert.

Später war ich noch an den Cascaden, das ist eine riesige Treppenanlage mit Kunstausstellungen und einem wunderschönen Blick über Jerewan. Von dort wie auch von dem vorher genannten Monument kann man in der Ferne den Ararat sehen, der sich ggü. dem flachen Land sehr mächtig erhebt und auf dessen oberen Teil Eis und Schnee erkennbar sind.

Ich bin dann noch etwas durch die Stadt gebummelt, habe diverse Bauwerke besichtigt und in Cafes beim Lesen meines Reiseführers das Flair der Stadt genossen.

Dabei habe ich eine interessante Erfahrung gemacht. Üblich kostet ein Kaffee hier in der Innenstadt umgerechnet etwa 50ct bis 1,50Euro, also für unsere Verhältnisse preiswert. In einem Cafe traf mich dann aber fast der Schlag. Man berechnete mir für einen Pott Kaffee ca. 10,- Euro...Ich habe mir dann mal die vorher nicht ausliegende Karte zeigen lassen. Tatsächlich...Ein kleiner Kaffee kostet über 4,- Euro, das mal zwei plus der extra berechnete Schwapp Milch (ca. 30-40ml) und der grundsätzlich aufgeschlagene Tipp sind dann umgerechnet rund 10,- Euro. Ich werde das Gefühl nicht los, dass es hier zwei Karten mit unterschiedlichen Preisen gab...Was dazugelernt, nächstes Mal schau ich erstmal vorher nach den Preisen.

Ich bin dann noch zum Hauptbahnhof Jerewan gelaufen. Ein wunderschönes Gebäude, aber nahezu null Reisende und auch nur ein Zug standen da...Reisen mit der Eisenbahn ist hier scheinbar nicht in Mode.

Nach einem längeren Spaziergang bis zum Hotel (hinzu bin ich mit dem Taxi gefahren, 10min Fahrt für etwa 2,25 Euro) ging es noch mit ein paar Einheimischen und meinem holländischen Bekannten in ein tolles Restaurant außerhalb der Stadt. Natürlich sind wir stilecht mit einem Wolga M24 gefahren. Es war ein sehr schönes Fahrgefühl, ich habe wie auf einem Sofa gesessen und die miesen Straßen kaum wahrgenommen. Genau mein Ding...

Alles in allem war es wieder ein toller Tag, fast 31.000 Schritte und damit knapp 25km Fußweg sind es laut Handy-App geworden...