Kap-Halbinsel und Stellenbosch

Von Kapstadt starten wir einen kurzen Roadtrip entlang der Küste zur Kaphalbinsel - dies lässt sich gut in 2 Tagen machen. Auch besuchen wir die Weingegend rund um Stellenbosch, nur etwa eine Stunde von Kapstadt entfernt!

Im Süden von Kapstadt gelangen wir schnell an die Küste bei Muizenberg. Durch die Strömungen des Indischen Ozeans ist das Meer hier schon deutlich wärmer als auf der Atlantikseite. Das gemütliche Örtchen ist ein beliebter Badeort, seine bunten Strandhäuschen sind ein bekanntes Wahrzeichen. Wir sehen überall Surfschulen, für Einsteiger sind die Wellen hier genau richtig! 

 

Ein absolutes Highlight ist unser nächster Stopp - der Boulder Beach bei Simon’s Town: Hier lebt eine Kolonie Brillenpinguine in einer Bucht zwischen Granitfelsen. Sie sind die einzige Pinguinart, die es auf dem afrikanischen Kontinent gibt. Sie kommen nur an sehr wenigen Orten Südafrikas und Namibias vor. Der Benguelastrom liefert ausreichend kaltes Wasser für sie. Die Brillenpinguine sind zudem an das warme Klima des afrikanischen Festlands angepasst. 

Oberhalb ihrer Augen haben die Brillenpinguine Drüsen, die beim Temperaturausgleich helfen und dabei dunkelrosa werden - daher ihr Name. Sie sind in der Lage bis zu 130 m tief zu tauchen und können bis zu 20 km/h schnell schwimmen. Brillenpinguine bleiben mit ihrem Partner ihr Leben lang zusammen.

Zwar gibt es am Boulder Beach schon länger ein Schutzprogramm für die Pinguine, leider sind sie aber weiterhin stark gefährdet.

 

Ein Stück weiter am Ende der Halbinsel besuchen wir den Kap-Leuchtturm nahe am Kap der guten Hoffnung. Genau hier treffen Atlantik und Indischer Ozean aufeinander. Wegen starker Winde und felsigem Ufer war diese Stelle schon immer gefährlich: Jede Menge Schiffswracks liegen unter Wasser! 

Der Nationalpark hier mit seinen Naturstränden und schroffen Felsen ist faszinierend - Wir fühlen uns wirklich wie am Ende der Welt…

Ganz in der Ferne können wir beobachten, wie ein Wal das Wasser aufwühlt. Was für ein Zufall, sie sind während der südafrikanischen Sommerzeit sehr selten zu sehen.

Eine sehenswerte Ausstellung erläutert im Nationalpark, warum Gebiete Süd- und Ostafrikas als Wiege der Menschheit gelten. Hier fanden sich früher optimale Lebensbedingungen. Von Afrika ausgehend kam es dann vor weniger als 100.000 Jahren zur schrittweisen Ausbreitung unserer Vorfahren in die anderen Kontinente. 

In den letzten Jahren konnten Ausgrabungen in Höhlensediment weitere Hinweise auf die damaligen Lebensweise bringen, wie den ersten Bau von Bogen.

An der Westküste des Kaps fahren wir schließlich wieder Richtung Norden. Der spektakuläre Chapman’s Peak Drive verläuft als Panoramastrecke an wilden Strandbuchten und steilen Felsformationen vorbei - Fantastisch!!! In der hübschen Hout Bay machen wir schließlich Station.

 

An zwei weiteren Tagen fahren wir in die nahe gelegene Weingegend bei Stellenbosch. Die Landschaft ist einfach unglaublich schön und überall gilt es, traditionsreiche Weingüter zu entdecken. Besonders wichtig und wohlschmeckend ist der Chenin Blanc! In der Kleinstadt Stellenbosch selber gibt es viele historische Gebäude mit Flair. Eine sehr noble Ecke vor den Toren Kapstadts! 

 

Eine wunderbare Welt, aber auch hier fällt uns die scharfe Trennung zwischen Reich und Arm, Weiß und Schwarz auf. In der pittoresken Innenstadt sehen wir ausschließlich Weiße. Am idyllischen Fluß in der Nähe sind dicke Kamerasysteme und Panic-Buttons angebracht! Auf unsere Nachfrage, ob wir einen Spaziergang in die nahegelegenen Berge machen können, wird uns abgeraten. Außerhalb des Schutzschirmes könnte es leicht passieren, dass wir überfallen und ausgeraubt würden…

 

Im Anschluss an unseren schönen Ausflug in das Umland Kapstadts geht unser epochaler Roadtrip nun so richtig los: Auf nach Namibia 🇳🇦