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Cusco - Im Herzen des Inkareichs

Veröffentlicht: 09.01.2025

Wir bleiben längere Zeit in Cusco, eine fantastische Stadt! Im 15. und 16. Jahrhundert war hier das Zentrum des Inka-Reichs, welches sich über die gesamten Anden - von Kolumbien über Ecuador, Peru, Bolivien und Chile bis in den Norden von Argentinien erstreckte. Die Inka-Könige breiteten ihr Reich immer weiter aus, indem sie andere Völker unterwarfen.
www.worldhistory.org

Die Umgebung von Cusco ist geradezu gespickt mit zahllosen, sehr beeindruckenden Tempelruinen aus der Inkazeit. Eine Meisterleistung war es, die Steine so zu formen, dass sie ohne Fugen passgenau zusammengefügt werden konnten. Bis heute ist auch nicht ganz klar, wie die teils tonnenschweren Steine transportiert und übereinander geschichtet werden konnten!

 

Die Heiligtümer der Inka waren mit Unmengen an Gold und Silber dekoriert. Darauf hatten es die Spanier abgesehen, die im 16. Jahrhundert das Inkareich besetzten und seinen Niedergang einleiteten. Die meisten Bauten wurden zerstört. In Cusco selber wurde das größte Heiligtum, der Sonnentempel mit einer Kirche überbaut. Er war mit purem Gold ausgekleidet und wurde auch von den Spaniern geplündert.

 

In den Museen der Stadt erfahren wir weitere Details zum faszinierenden Leben der Inka! Doch viele Fakten über das Leben der Inka sind bis heute nicht bekannt, da sie keine eigene Schrift hatten (allerdings ein Knotensystem zur Dokumentation des Warentransports). Wir wissen hauptsächlich aus Berichten der Spanier, wie die Inka damals lebten. Diese Quellen sind natürlich mit Vorsicht zu genießen!

Klar ist allerdings: Die Inka glaubten an verschiedene Götter, die mit der Erde, der Natur und den Sternen verbunden waren. Die Welt wurde in drei Ebenen eingeteilt: der Kondor stand für den Himmel, der Puma für die Erde und die Schlange für die Welt der Toten.

Neben Tier- gab es auch Menschenopfer, sie kamen allerdings relativ selten vor. Zu Zeiten großer Probleme, wie Hungersnöten oder beim Tod des Herrschers, wollten die Inka ihre Götter gnädig stimmen. Insbesondere Kinder im Alter von etwa 10 Jahren galten als rein und sollten durch den Wechsel in die Totenwelt eine Verbindung zu ihren Ahnen herstellen.

Auch bei den Inka gab es Mumien, und zwar sehr viele! Es war nämlich üblich, dass Verstorbene mumifiziert wurden. An vielen Orten in den Anden wurden sie in Höhlengräbern bestattet. Im Glauben der Inka lebten sie dann weiter und wurden deshalb regelmäßig versorgt, mit Cocablättern und Chicha (eine Art Maisbier). Da in den Gräbern auch wertvolle Beigaben wie z.B. Gold zu finden war, plünderten die Spanier diese Gräber und nur wenige sind erhalten geblieben!

 

Auch heute noch können in Cusco echte Mumien im Museum von Qorikancha besucht werden, sie sind ziemlich gut erhalten.


Spannend ist für uns auch, dass die Inka ihre Kopfform modifizierten. Während des Heranwachsens der Kinder wurde ihr Schädel mit Hilfe von Bändern in eine breitere oder längere Form gebracht. Dies markierte wahrscheinlich ihren sozialen Status und wurde von den Herrschenden angeordnet, um die eigene Macht zu festigen.

 

Nach diesem Ausflug in die Vergangenheit folgen hier noch unsere Eindrücke im heutigen Cusco: kulinarisch hat die Stadt eine exzellente Dichte an ausgezeichneten Restaurants und Cafés, darunter auch einige vegetarische oder vegane! 

Es gibt verschiedene Kombucha-Sorten und eigens gebrautes Craft-Bier. Kaffee und Schokolade sind direkt aus Peru und haben eine ausgezeichnete Qualität 🤩

 

Wir machen einen Kochkurs. Mit dem sympathischen Koch Ronal gehen wir zuerst im bekannten Markt von San Pedro einkaufen. Dort gibt es all die leckeren Früchte, die Peru so zu bieten hat, u.a. Mango, Chirimoya, Pepino Dulce, Lucuma. Am besten schmeckt uns die Granadilla, eine Art Passionsfrucht mit süßen Samen, die zum Teil auch etwas sauer sind 😋

Danach dürfen wir die peruanischen Gerichte Ceviche (Nationalgericht aus rohem Fisch) und Lomo Saltado (eine Art Fleischpfanne aus Rückensteak) in vegetarischer Variante zubereiten. Das Ceviche, mit Zwiebeln, Chili, Pilzen und Limettensaft, ist sehr lecker, der frische Pisco Sour auch 😋

 

Als Nächstes gönnen wir uns einen Schokoworkshop. Wir lernen alles über die Schokolade aus Peru, testen verschiedene Sorten und erleben, wie Schokolade hergestellt wird. 

Peru gehört zu den Top 10 der weltweiten Kakaoproduktion - einige Länder, wie die Elfenbeinküste, und Indonesien stehen an der Spitze, Peru kommt hinter Brasilien und Ecuador.

Nach Ernte, Fermentierung und Trocknung starten wir mit der weiteren Herstellung: Wir rösten und mahlen die Kakaobohnen, dann werden sie gemischt und erhitzt. Bei der Mischung wird entschieden, welche Art von Schokolade es werden soll: dunkle Schokolade (Kakaomasse, Zucker und Kakaobutter), Milchschokolade (Kakaomasse, Zucker und Kakaobutter und Milch) oder weiße Schokolade (Kakaobutter, Zucker und Milch). Die hochwertigste Schokolade ist die dunkle Schokolade, die minderwertigste besteht noch nicht einmal aus Kaokaobutter, sondern es wird billigeres Palmöl stattdessen verwendet.

Auch unterscheiden sich die Kakaosorten und haben je nach Anbaugebiet andere Geschmacksnoten. Die Schokolade aus der Nähe von Cusco hat mehr den Geschmack nach Kaffee, kommt sie aus dem Dschungel, schmeckt sie mehr nach Banane oder nach Zitrusfrüchten. Uns gefällt der „Kaffeegeschmack“ am besten 😋

Am Ende war unsere eigene Schokolade fertig - mit selbstgewählten zusätzlichen Zutaten wie Nüssen und Kokos!

 

 

Nach unserer Tour zum Machu Picchu halten wir uns die meiste Zeit im historischen Viertel San Blas mit seinen engen, steilen Gassen und schönen Innenhöfen auf!

 

Etwa zwei Wochen verbringen wir hier, da der Antrag meines neuen Reisepasses etwas dauert (er wurde an einem Busbahnhof im Süden Perus leider geklaut). Zwar hat Cusco sogar ein Honorarkonsulat, aber zum Abschluss muss das peruanische Bürgeramt die Passnummer übertragen - dies gleicht einer Raketenwissenschaft, doch schließlich bekomme ich den Tipp, einfach zum Flughafen zu fahren und schon können wir weiterreisen!

Über unseren Ausflug ins heilige Tal der Inkas berichte ich noch in einem eigenen Beitrag!


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