Jeanett
Ich liebe euch, ein tolles Team, viele tolle und beeindruckende Berichte und Fotos. Weiter so. Vertragt euch und passt auf euch auf! 😊Veröffentlicht: 30.05.2024
Freistehen/Wildcampen: Auf Teneriffa (noch) weitestgehend geduldet. Sogenanntes "Campingverhalten" ist untersagt, also z.B. Tische und Stühle raustellen, Markise ausfahren, grillen, etc. Das wurde aber von Gemeinde zu Gemeinde sehr unterschiedlich gesehen. In El Medano z.B. (mittlerweile sehr Van unfreundlich) wurde das Aufhängen eines nassen Surfanzuges am Van als Campingverhalten moniert! Wir haben immer versucht, möglichst unauffällig zu bleiben
Unangenehme Erlebnisse beim Wildcampen: keine
Wohnmobilschwemme: ja, die gibt es mittlerweile (leider) auf Tenerifa. Viele Festlandspanier haben sich mittlerweile ein Wohnmobil gekauft und auf die Insel gebracht. Das Womo wird dann als mobiles Ferienapartment genutzt. Durch die subventionierten Flugpreise für Spanier lohnt sich die Anreise schon für ein langes Wochenende. Zwischendurch wird das Womo für 40 € im Monat (!) auf darauf spezialisierten Parkplätzen nahe dem Flughafen untergebracht. Z.B. ist rund um Ostern wohnmobiltechnisch die Hölle los auf Teneriffa
Tage auf Teneriffa: Insgesamt waren wir 105 Tage auf der Insel. Langeweile ist nicht aufgekommen
Strecke auf Teneriffa: Insgesamt sind wir über 3.600 km auf Teneriffa gefahren! Die Küstenlinie beträgt 360 km = entspricht 10 Inselumrundungen!
Teneriffa ZDF: Größe 2.035 Quadratkilometer (11x größer als Fehmarn), Länge 85 km, bis zu 54 km breit, knapp 950.ooo Einwohner, höchster Berg (Spaniens) ist der Teide mit 3.715 m Höhe, gleichzeitig der dritthöchste Vulkan der Welt
Kraftstoffverbrauch / Spritpreis: Da man auf Teneriffa irgendwie immer auf Berg- und Talfahrt ist, lag unser Durchschnittsverbrauch bei 11,7 l/100 km (in Schweden haben wir mal 8,7 l geschafft). Der Preis für einen Liter Diesel liegt bei ca. entspannten € 1,20 (die Kanaren werden stark subventioniert von Festland Spanien).
Regentage: Ca. 2-3 Regentage in über 3 Monaten. Wenn man etwas Fahrtzeit im Kauf nimmt, kann man auf Teneriffa dem Regen durch Standortwechsel meistens auch leicht entgehen
Offizielle Camping- bzw. Stellplätze: Vielleicht so um die 5? Und diese waren zumeist so unattraktiv (und dazu auch teuer), dass man dort auch nicht übernachten wollte. Man war also zum "Freistehen" mehr oder weniger genötigt
Anzahl Übernachtungsplätze: Wir haben an 26 verschiedenen Orten übernachtet, also im Schnitt 4 Tage an jedem Platz
Strandduschen: Ganz wichtig für uns, da wir zwar im Van duschen könnten, das aber einen ziemlichen Aufwand bedeutet. Teneriffa ist relativ gut mit Strandduschen ausgestattet, faktisch haben wir fast ausschließlich unter Strandduschen geduscht (natürlich mit Öko-Bio-Seife!)
Öffentliche WCs: Leider eine absolute Seltenheit, insbesondere an Stränden! Was dazu führt, dass das Geschäft im Busch nebenan verichtet wird bzw. verrichtet werden muss (wer keinen Van mit Toilette vor Ort hat, so wie wir)
Umweltbewusstsein: noch stark entwicklungsfähig. Über 90% des gesamten Abwassers werden ungeklärt in den Atlantik geleitet, der Hausmüll wird deponiert. Mittlerweile sind aber diverse Kläranlagen im Bau, da die Strafen der EU für das Einleiten die Kosten für den Bau von Kläranlagen überschreiten
Anzahl Windsurftage: 33 Tage auf dem Wasser in 3 Monaten. Absoluter Rekord für mich!
Anzahl Windsurfspots: Im Gegensatz zu anderen kanarischen Inseln wie z.B. Fuerteventura gibt es auf Teneriffa eigentlich nur einen Spot, El Medano. Weht einmal der Wind einmal "verkehrt" (also nicht als NO-Passat) gibt es mit La Caleta an der Westküste einen Ausweichspot
Verkehr: Die Canarios fahren recht entspannt und rücksichtsvoll. Alles easy going. In der Rushhour kommt es manchmal zu stockendem Verkehr auf der Autobahn TF-1
Freundlichkeit der Canarios: Sehr freundlich! Es wird sehr oft gegrüßt, wie z.B. bei Begegnungen am Strand, wo Deutsche eher krampfhaft betreten zur Seite gucken. Ein Olá, bueneas dias oder kurz buena hört man häufig bzw. wird auch gerne erwidert (kleiner Teaser: ist in Portugal nicht unbedingt so)
Wassertemperatur: So zwischen 20-21° C. Wir waren fast jeden Tag baden. Wasserqualität meistens 1a (obwohl die Kanaren leider immer noch sehr viel Abwasser direkt in das Meer einleiten, ist ja genug Wasser drum rum... aktuell sind aber diverse Kläranlagen im Bau)
Durchschnittliche Ausgaben pro Tag: wir sind mit etwas über 50 € / Tag ausgekommen (alle Ausgaben auf der Reise wie Lebensmittel, Diesel, Essen gehen, sonstiges Einkaufen, ohne laufende Kosten zuhause in Hamburg, ohne Fähren)
Anzahl längere Wanderungen: insgesamt 18 (auf Komoot dokumentiert)
Anzahl längere Bike Touren: insgesamt 25 (auf Komoot dokumentiert)
Verletzungen/Krankheiten: John: geprellte Rippe beim Windsurfen, lädierter Fuß beim Windsurfen (Ausstieg über das Riff), Stachel eines Busches im Schienbein nach einer Wanderung mit Entzündung / Suzi: geprellter Zeh (im Bus gestoßen), krank waren wir zum Glück nicht
Frischwasserverbrauch: ca. 15 l pro Tag (für Abwaschen, Händewaschen, Zähneputzen, etc.) wenn man für das Duschen die Stranddusche benutzt. Einmal schnelle Dusche vor dem Bus mit Gießkanne oder unserem Minikärcher 4-5 l. Frischwasser tanken kann man auf vielen Tankstellen, zur Not auch mal an der Stranddusche. Trinken tun wir dass Wasser nicht, dazu haben wir uns 5 bzw. 8 l Kanister mit Trinkwasser besorgt, die es für ca. 0,90 - 1,50 € gibt
Toilette im Van: ja, auch das muss sein... Wir haben uns für diese Reise eine sogenannte Trenntoilette der Fa. Trelino besorgt, mit der wir sehr zufrieden sind. Mehr zum Thema Trenntoilette und Toilette im Van findet ihr tonnenweise auf Youtube! Einzelheiten ersparen wir euch hier
Lebenshaltungskosten: nach wie vor günstiger als Deutschland, aber mit steigender Tendenz. Für viele Canarios ist die Preisinflation insbesondere auch bei Mieten ein großes Problem. Der Mindestlohn auf den kanarischen Inseln beträgt nur rund 1.000 € pro Monat, die Arbeitslosigkeit ist hoch. Es gibt eine verdeckte Obdachlosigkeit, viele wohnen in ihren Autos, andere in den Barrancos (Felsschluchten) in Zelten und sogar in Felshöhlen
Proteste gegen (Massen)Tourismus: gab es während unserer Zeit auf Teneriffa, ab und zu sahen wir ein auf die Mauer gesprühtes "Tourists go home". Wir hatten aber nicht ein einziges Mal das Gefühl, nicht willkommen zu sein. Viele Probleme entstehen anscheinend auch dadurch, dass, wie in vielen anderen Regionen auch, sehr viel Wohnraum Air-BnB zum Opfer fällt. Die Politiker auf den Kanaren stehen unter starken Handlungsdruck, der sich leider wohl auch auf die Freiheit beim Campen auf den Kanaren auswirken wird
Kosten Fähre: Die Kosten sind relativ hoch und liegen bei 800-900 € incl. Fahrzeug im Schlafsessel und bei 1.200-1.300 € incl. Fahrzeug mit Kabine PRO FAHRT! D.h. die Fährfahrt lohn sich nur dann, wenn man länger auf den Kanaren bleibt. Abfahren tut man von Festlandspanien, entweder von Huelva oder Cadiz. Die Fahrtdauer beträgt zwischen 32 und 36 h
Chinashops: Auf den Kanaren gibt es riesige Chinashops (so groß wie bei uns Baumärkte) die ein ähnliches Sortiment wie Amazon anbieten. Dort bekommt man wirklich alles! Unseres Wissens ist Amazon auf den Kanaren nicht aktiv und deshalb gibt es diese Stores
Wenn ihr noch spezifische Fragen zum Thema Vanlife auf Teneriffa habt, kontaktiert uns gerne!